CHEMISTRY III ✔︎ Wie viele Chancen bekommen wir?

5. Unhealthy

"Ich weiß!", entgegnete ich schließlich.

"Aber es ist so verwirrend!", ich drehte meinen Kopf und blickte Anastasia in die Augen.

"Ich hatte gehofft, endlich zu wissen, was los ist. Aber in diesen gesamten 5 Jahren ist nichts passiert, was mir auch nur annähernd geholfen hätte!"

Ich fuhr mir mit einer Hand durch die Haare, während ich meinen Blick durch den Park schweifen ließ.

"Vielleicht hilft es, wenn du sie triffst?", sofort fuhr ich zu meiner Freundin herum und starrte sie an.

"Weißt du, seit du weg bist, ist sie anders", ich wollte etwas auf ihre Frage erwidern, doch nach diesem Satz hatte ich meine Wut vergessen.

"Anders?", ich spürte ein Kribbeln in meinem Körper, das ich mir nicht erklären konnte.

Hatte ich Markov wirklich verändert?

"Sie ist noch verschlossener geworden, falls das überhaupt geht", begann Anastasia zögernd.

Meine Euphorie fiel augenblicklich in sich zusammen.

"Sie hetzt von Vorlesung zu Vorlesung, verlässt spät abends als letzte die Uni und ist morgens als erste wieder hier."

Ich wusste nicht, was ich dazu sagen sollte.

"So wenig ich sie auch mag, aber ein wenig Sorgen mache ich mir dennoch!", fuhr meine ehemalige Kollegin fort.

"Sie scheint kein Privatleben mehr zu haben und scheint sich ganz in ihrer Arbeit zu verkriechen", sie sah mich an.

"Wie gesagt, ich habe nicht viel für sie übrig, aber das kann für niemanden gesund sein."

Ich starrte sie eine Weile einfach nur an und ließ ihre Worte auf mich wirken.

Wieso sollte das alles meine Schuld sein?

Markov war schließlich nicht diejenige, die gelitten hatte.

"Wie kommst du darauf, dass es meine Schuld ist?"

Wohl möglich erzählte Anastasia mir nun von einem tragischen Familienunglück.

Das würde auch plausibel erklären, warum Galina in meine alte Wohnung gezogen war.

"Weil sie so ist, seit du gekündigt hast."

Und erneut brach das Kartenhaus der Hoffnung in sich zusammen.

Ich seufzte und ließ mich auf die Bank sinken, neben der wir noch immer standen.