Kapitel 3

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Ich schlenderte durch die Gänge in der Schule und beobachtete, wie die Schüler aus ihren Klassenzimmern sprinten. Jeder will als erster aus dem Horror, was sich Unterricht nennt fliehen. Der Teufel dieser Hölle sind natürlich die Lehrer, die es tatsächlich geschafft haben, nicht vollkommen durchzudrehen. Mit schnellen Schritten kam ich an meinem Spind an und legte mein Mathe Buch rein. Nun waren die Flure so überfüllt, dass ich den Ausgang kaum noch sehen konnte. Es ist mir immer noch ein Rätsel, warum diese Schule so groß ist. Unten am Hof angekommen lief ich direkt auf mein Baby zu. Ich setzte mich rauf und kramte aus meiner Tasche eine Zigarette. Diese zündete ich an und und nahm einen kräftigen Zug. Manchmal ist es doch befreiend dieses süchtig machende Nikotin in der Lunge zu fühlen. Ich warf meinen Kopf in den Nacken und genoss es. Langsam wurde der Schulhof auch lauter. Die Sonne strahlt mir ins Gesicht und spendete mir Wärme. Ich war ziemlich zufrieden in dieser Situation, als sich ein riesiger Schatten vor mir aufbaute. Ich öffnete meine Augen, die ich zuvor geschlossen hatte, nur um in das Gesicht von dem Jungen aus dem Matheunterricht zu gucken. Ich frage mich immer noch, was er nicht daran verstanden hat, mich in Ruhe zu lassen. Ich vermute mal, dass dieser Junge eine Extralektion benötigt. Kurz bevor ich etwas sagen konnte, ergriff er das Wort.

"Hey, ich würde dir raten, dich nicht wie ein möchtegern Badgirl aufzuführen. Denn diese Schule gehört mir und da brauch ich keinen kleinen rebellierenden, pubertierenden Teenager, der denkt sich hier aufzuführen wie ein Mörder."

Ach, wenn er nur wüsste, dass ich tatsächlich ein Mörder bin!

"Ach Schätzchen. Man sieht dir an, das du nicht weißt, wen du vor dir hast. Ist dir nicht aufgefallen, dass mir dein nervtötendes Gelaber nur auf den sank geht?"

"Mädchen, wie redest du. Du wirst mir sowieso verfallen und dann werden wir sehen, wie lange deine Badgirl Masche hält."

"Bis dahin ist es noch ein langer Weg, also rate ich dir, dir keine falschen Hoffnungen zu machen. Wenn, dann verfällst du mir. Ach ja, ich habe nie versucht deine Schule zu 'erobern', ich habe lediglich dafür gesorgt, dass diese hässliche Menschheit, zu der du natürlich auch gehörst, mich in Ruhe lässt."

"Ich würde meine Klappe nicht so weit aufreißen. Denn schließlich versteckst du all deine Emotionen unter deiner lächerlichen Sonnenbrille. Nimm sie ab, und ich sehe, was du gerade fühlst. Du bist doch auch nur ein Mädchen, dass bei Liebesfilmen weint, bei Komödien lacht und sich bei Horrorfilmen vor Angst in die Hose scheisst."

Ich setzte ein schiefes Grinsen auf. Er hat recht. Die Mädchen sind wirklich gefühlvoll und sensibel. Naja zumindest die meisten, denn auch hier gibt es Ausnahmen.

Mason:

Ich schaute sie an und zog eine Augenbraue nach oben. Warum lächelt sie so. Ich muss sagen, dass das ziemlich geil aussieht, aber zugeben würde ich es nicht. Sie zog noch einmal an ihrer Zigarette und schnipste den Stummel mit den Fingern auf den Boden. Sie lächelte jetzt ganz und fasste sich an die Brille, umklammerte mit den Zeigefinger und dem Daumen das Gestell der Brille und dann zog sie die aus. Ihre Augen sind geschlossen, doch als sich ihre dichten Wimpern lösten und ihre Iris zu sehen war, bekam ich eine Gänsehaut, die ich noch nie gespürt habe. Ein zittern erschüttert meinen ganzen Körper. Ich habe sowas noch nie gesehen. Ihre Augen sind kalt leer glanzlos. Sie sind matt und im wahrsten Sinne des Wortes eiskalt. Ihre Blicke stechen sich in meine braunen Augen und für einen Moment dachte ich, dass sie meine Gedanken lesen kann, so intensiv sind ihre Blicke. Ihr verächtliches lachen riss mich aus ihrem fesselnden Blick und ließ mich wieder klar denken. Ihr Grinsen auf dem Gesicht, war nicht zu übersehen. Wie denn auch, ihre Zähne blenden schon. Ich räusperte mich, um mich etwas zu fangen und dann ergiff sie das Wort.

"Ich hoffe du konntest genug Emotionen daraus lesen?"

Scheisse, wie antwortet man auf solch eine Frage?

"Mehr als du denkst."

Sie hatte wieder dieses schiefe Lächeln auf dem Gesicht, jedoch macht es mir mehr Angst, da ihre Augen sich wieder in meine bohren.

"Dann hoffe ich, dass du zufrieden damit bist."

Sie setzte sich ihre Brille wieder auf und lief an uns vorbei. Ich schaute ihr hinterher, 1. weil sie einen geilen Arsch hat und 2. weil sie einfach unglaubliches erlebt haben muss, denn solche Augen bekommt man nicht einfach so. Diese Emotionslosigkeit darin. Sie würde für nichts und niemanden Mitleid zeigen. Sie könnte ohne zu zögern einfach töten. Sie ist gefährlich und genau das brauchen wir.

"Sie ist perfekt."

Ich drehte mich zu Chace und Chad und schaute beide an. Sie tauschten kurz Blicke aus und guckten dann zu mir. Beide, wie auf Kommando nickten sie. Es ist schon gruselig, wie ähnlich sich Zwillinge sind. Ich grinste und schon war die Pause auch schon um. Wir drei liefen zusammen ins Schulgebäude, das einzige Thema, dass wir zu besprechen haben ist, wie wir es Trey sagen. Er hat uns beauftragt neue Gangmitglieder zu finden und sie ist wie für uns gemacht. Ich müsste nur wissen, bei wem sie vorher gearbeitet hat. Dann ist die Sache gegessen. Als erstes muss ich ihren echten Namen herausfinden. Denn so wie ich es mir denke, hat sie in dieser Stadt einen anderen Namen. Oder auch nicht.

Scar:

Dieser Dreckskerl dachte auch, dass ich irgendwelche Gefühle habe. Ich kenne nur eins und das ist Hass. Ich weiß nicht, was diese drei hier machen oder versuchen wollen, aber mit denen ist nicht zu spaßen. Ich bin zwar ein Badgirl, aber ich habe auch meine Grenzen. Zumal ich Einzelgänger bin. Ich war noch nie in einer Gang. Das ist einer meiner höchsten Prioritäten. Ich bin schon immer eine Einzelkämpfern gewesen und niemand wird das je ändern können. Denn schließlich wurde ich so ausgebildet und Scarlett Shannon James ändert sich für niemanden!!!
...
Ich hoffe es hat euch gefallen.
Verbesserungsvorschläge? Oder Wünsche?
Wenn ja, lasst es mich wissen.
Liebe grüsse Susan

Good, Badgirl!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt