Ich hielt das Messer fest in meinen Händen. Ganz langsam und leise, näherte ich mich dem Mann. Ich kann eine schwarze breite Gestalt erkennen, die am Boden hockt. Er wollte zum erneuten Schlag ausholen jedoch rannte ich los. Ich griff in seine etwas längeren Haare und zog somit seinen Kopf in den Nacken. Seine Kehle spannte sich und ich Schnitt mit dem Messer sauber hindurch. Das Blut, das aus seiner Schlagader fließt spritzt in alle Richtungen und meine Hände, sowie meine Knie, auf denen ich gerade stehe, sind mit Blut getränkt. Ich wollte mich dem Kind widmen, da sprang ein weitere Mann aus der Dunkelheit. Aus Reflex zog ich die Waffe und schoss ihm gezielt zwischen seine Augen. Er fiel mit dem schwingen des Kopfes nach hinten und landete mit einem lauten Aufprall auf den harten Betonboden. Ich atmete ein und aus um mein Herzrasen unter Kontrolle zu bringen. Beide Hände zittern und Schweiß rann meine Stirn hinunter. Ich hätte vorsichtiger sein müssen. Es ist doch klar, dass ein einziger Mann niemals allein in diesen Gassen unterwegs ist. Um ein Haar, wäre ich drauf gegangen. Ich suchte nach dem Mädchen. Meine Augen glitten durch die Gegend und ich fand sie. Zusammengekauert lag das kleine Mädchen auf den Boden und hielt sich ihre Ohren zu. Ihre Augen zusammengekniffen und ihr zitternder Körper erschüttert den kalten Asphalt. Ich machte Anstalten auf sie zu zugehen, jedoch wich sie zurück und gab ein wimmern von sich. Sie zog ihre knie an und wippte mit den Armen um ihre Beine hin und her.
"Hey"
Sagte ich in einem gefühlvollen flüstern, jedoch befindet sich das Mädchen in einer Art schockstarre, die sie unmöglich zum sprechen bringt. Ich hatte die auch. Ich versuchte einen neuen Versuch, jedoch ist meine Stimme etwas lauter und bestimmt. Wer weiß, wann die Leute der beiden Männer kommen.
"Komm her kleines. Hab keine Angst."
Diesmal hob kleine Mädchen vor mir ihren Kopf und ihr verunstaltetes Gesicht war klar zu erkennen. Blutergüsse blaue Flecken, vermutlich eine gebrochene Nase. Wie kann man nur so herzlos sein. Ich bin kein gefühlvoller Mensch und habe selten Mitleid, jedoch erinnert mich dieses Mädchen sehr stark an mich. An mich und meine Vergangenheit. Sie erinnert mich an die Zeit, in der ich lernte auf mich allein gestellt zu sein. In der Zeit lernte ich, zu hassen und zu verachten, bis nur noch eine leere Hülle meiner selbst existierte. Sie darf auf keinen Fall so enden wie ich. Ich wollte sie wieder packen und zu mir ziehen, doch sie schüttelte ihren Kopf und versteckte sich in der Dunkelheit. Die Laterne über mir spendet uns nur spärlich Licht, sodass ich sie jetzt kaum noch erkannte. Es ist schon viel zu viel Zeit verloren gegangen. Wenn wir nicht bald losgehen, werden noch mehr dieser Männer kommen. Ich könnte mir 2-4 Männern klarkommen, doch in dieser Gegend sind es Banden mit 15-20. Es ist schon ein Wunder, dass noch keine da sind. Langsam reisst auch mein Geduldsfaden und ich sprach jetzt etwas einflussreicher.
"Bitte, ich will dir helfen. Es könnten bald mehr Männer kommen, wir müssen weg hier."
Sie rutschte nach vorne und schaute mich an. Ihre Augen angsterfüllt. Sie streckte ihre zitternden und verwundeten Arme zu mir aus und ich ergriff ihre kalte Hand mit meiner blutüberströmten. Ich zog sie sanft zu mir und nahm sie auf den Arm. Mit schnellen Schritten liefen wir die Dunkeln Gassen L.A's entlang, in ein neues Leben für das kleine Mädchen auf meinem Arm. Ich werde sie trainieren, aber zuerst muss sie psychisch wieder stabil sein. Ich fing an zu rennen, da ich dieses brennende Gefühl in meinen Rücken spüre, wenn mich jemand beobachtet. Ich rannte und rannte. Ich sah schon das Gebäude. Meine Beine gaben keine Sekunde nach. Mein ganzer Körper wird mit Adrenalin vollgepumpt. Ich öffnete etwas umständlich die Haustür und rannte die Treppen hoch. Bis zum fünften Stock war es kein Problem, doch das Gewicht auf meinen Armen des kleinen Mädchens machen es mir nicht gerade einfach. Mit einem schnellen Dreher meiner Hand machte ich auch diese Tür auf und lief rein. Ich legte das Mädchen auf das Sofa und schloss die Tür zwei mal ab. Ich lehnte mich an die Tür und rutschte runter. Ein erleichtertes seufzen entwich meiner Kehle. Ich zog mir die Schuhe aus und stand dann wieder mit einem Ruck auf. Das Mädchen ist bestimmt total verängstigt. Ich lief ins Wohnzimmer und machte das Licht. Das Mädchen kniff ihre Augen zusammen. Sie blinzelte mehrere Male und schaute mich dann mit braunen Rehaugen an. Sie war verängstigt. Sie trug ein rosa gerissenes Kleid. Ihre Haare sind fettig und voller Knoten. Sie sieht abgemagert und kaputt aus.
"Hast du Hunger?"
Sie schaute mich mit einem schüchternen Blick an und nickte kaum merklich. Ich rannte förmlich in die Küche, wusch mir die Hände und desinfizierte sie. Dann machte ich Nudeln. Viel Nudeln. Das müsste ich hinkriegen, ist ja nur Wasser kochen und Nudeln rein. Dies tat ich auch und ging wieder zum Mädchen. Sie saß still da und starrte an die Wand. Ihr Blick war leer. Ich schätze sie so auf 9 Jahre. Wenn ich daran denke, was sie gerade durchgemacht hat, ist sie ziemlich ruhig.
"Wie heißt du?"
"Jolin."
Ihr Stimme war kalt und stark. Ich verstehe nicht ganz.
"Alles okay?"
Sie schaute mich mit einem undefinierbaren Blick an und nickte dann.
"Komm mit kleine. Wie wäre es mit einer Dusche?"
Ihr Kopf schnellt in meine Richtung und ein glitzern war in ihren Augen zu sehen. Sie nickte erneut. Sie scheint nicht gesprächig zu sein, ist ja auch verständlich. Ich nahm sie wieder hoch und trug sie ins Bad. Dort zog sie sich aus und ich ging solange in mein Zimmer und suchte nach Klamotten für die kleine. Ich nahm einfach ein
T-Shirt und die Unterhose meiner kleinen Cousine, die uns einmal im Monat besuchen kommt. Meine Tante wohnt hier und deshalb durfte ich auch mit meinem Bruder nach L.A. Ich holte noch ein Handtuch und lief mit den Sachen wieder ins Bad. Sie war schon fertig und ich gab ihr das Handtuch. Die Sachen hang ich über die Heizung und verließ das Bad wieder. In der Küche nahm ich die Nudeln und verteilte diese auf 2 Teller. Wo Jonas ist, hatte ich keine Ahnung. Vielleicht sollte ich mal mein Handy abchecken.
Ich holte es und hatte eine Nachricht von Jonas.Bin bei Mary, könnte spät werden. Hab dich lieb, Jonas.
Hätte ich mir auch denken können. Die Tür quietschte und Jolin kam schüchtern in meinem T-Shirt wieder in die Küche. Sie setzte sich auf einen Stuhl und wartete. Ich schob ihr den Teller hin und gab ihr eine Gabel. Ich hatte noch Käse drauf gemacht, damit die nicht zu trocken sind.
"Guten Appetit, Jolin."
Sie schaute hoch und guckte mich dankbar an. Sie schaufelte alles in sich, als hätte sie seit Wochen oder Monaten nichts mehr gegessen. Als sie fertig war, lehnte sie sich zurück in ihren Stuhl und rieb sich ihren Bauch. Ich schmunzelte.
"Bist du satt oder willst du noch mehr?"
Sie schüttelte ihren Kopf und sah müde aus.
"Bist du müde?"
Diesmal nickte sie und gähnte herzhaft. Ich stand auf und lief mit ihr in mein Zimmer. Dort setzte sie sich auf mein Bett und starrt die Wand an. Ich holte ein Kamm und setzte mich neben sie. Dann legte ich mit einem kleinen Schubser ihren Kopf auf meine. Schoß und kämmte ihre pechschwarzen langen Haare. Als diese keine Knoten mehr hatten, setzte sie sich wieder auf und ich flechtete diese. Das hatte ich immer bei meiner kleinen Cousine gemacht. Ihre Augen schlossen sich und ich legte sie behutsam auf mein Kissen. Mit der Decke deckte ich ihren abgemagerten und unterkühlten Körper ein und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Ich ging selber duschen und legte mich auf das Sofa im Wohnzimmer. Mit dem Gedanken, eine gute tat vollbracht zu haben schlief ich ein.
...
Sorry für die Verspätung. Ist nicht mein bestes Kapi, aber ich hoffe es hat euch gefallen.
Liebe grüsse Susan

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Good, Badgirl!
RandomDas ist der erste Teil, der zweite Teil ist schon draussen! Auszug: "Komm her kleines. Hab keine Angst." Das kleine Mädchen vor mir schüttelte ihren Kopf und versteckte sich in der Dunkelheit. Die Laterne über mir spendet uns nur spärlich Licht. "Bi...