Kapitel 34

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Jonas P.O.V.

Ein ständiges pulsieren, dass von meinem Kopf durch meinen ganzen Körper bebte, weckte mich aus meinem jahrelangen Schlaf. Meine Augenlider, schwer wie Blei. Es schien mir unmöglich, diese öffnen zu können. Mehrere elektrische Impulse durchzucken meine Arme. Von der Schulter, bis hin zu den Fingern. Es fühlt sich an, als würde jemand mir die Arme langziehen. Mein ganzer Körper hang ohne jegliche Regung. So langsam kam mir wieder die Kraft und ich schaffte es, durch mehreres blinzeln, meine Augen zu öffnen. Auch meine Haut und meine Glieder schienen zu sich gefunden zu haben, doch nun verspürte ich den Schmerz, der mir zugefügt worden ist, noch mehr. Ein leises Keuchen entwich meiner Kehle, als ich versuchte mich aus den Ketten zu befreien, die um meine Handgelenke gelegt wurden. Angehängt, wie ein Sklave im Mittelalter, mit schweren eisigen Metallketten, ohne jegliche Chance, mich aus ihnen zu befreien. Meine Füße schwebten in der Luft, so wurde mein ganzes Gewicht einzig und allein von meinen kraftlosen Armen getragen. Der Schweißfilm, der mein Gesicht und meinen ganzen Körper bedeckte, kühlte meine brennende Haut etwas ab und machte diese Hitze in diesem unbekannten Raum erträglicher. Dennoch war es so warm, dass mir die Spucke im Mund langsam ausging und ein trockenes und raues Gefühl in meiner Mundhöhle zu spüren war. Der Raum war dunkel, dennoch durchflutete etwas Licht den faulig riechenden Raum. Ich war definitiv nicht der einzige, der hier mal hang. Schwere Schritte und dumpfe Geräusche erklangen gedämpft in den Raum. Ich versuchte mich anzustrengen, zu hören, wer da etwas sagte und vor allem was er sagte. Die Schritte wurden lauter und das knarzen vom Holz hallte durch die Gegend und verlieh, der schon eh gruseligen und horrormässigen, Atmosphäre den letzten Feinschliff. Das klirren mehrerer Schlüssel war zu hören. Ein leises knacken der Tür erklang, bevor die Tür geöffnet wurde. Ein Mann, Mitte 20 stand breit gebaut an der Tür und starrte mich an. Das Licht vom Flur, ließ ihn wie ein Schatten aussehen und jegliche Details, die ihn beschreiben könnten waren unbekannt. Einzig und allein die Silhouette seiner Körpers ließ ihn machtvoll und einschüchternd auftreten. Langsam schritt er auf mich zu. Elegant wie eine Raubkatze, doch jeden Moment bereit zum töten. Allein seine Körperhaltung erzählte, dass mit ihm nicht zu spaßen war. Ich hoffte nur, er hat nichts großes mit mir vor. In solchen Momenten wünschte ich, dass Scar hier wäre. Sie wüsste, was zu tun war. Doch dieses Mal, muss ich da allein durch.

"Na sie mal einer an. Der kleine Jonas Ryan James. Du siehst aber nicht so trainiert aus wie deine süße kleine Schwester. Abgemagert, untrainiert und schwach. So kenne ich euch James' garnicht. Auf jedenfalls kenne ich die kleine Scarlett Shannon nicht so. Du hängst hier wie ein Stück Elend und deine Schwester begnügt sich bestimm in einem luxuriösen Hotel."

Seine Stimme war rau und leise. Dies verlieh der Stimme einen gewissen geheimnisvollen und angsteinflössenden Unterton. Eine leichte Gänsehaut bildete sich auf meiner nackten Haut. Dadurch wurden kleine Schweißperlen zueinander geführt und bildeten größerer Tropfen, die sich auf meiner Haut anhäufen und langsam meinen Körper hinunter flossen. Seinen Worten selbst, schenkte ich keine große Aufmerksamkeit, da Scar sicher nicht in einem Luxus Hotel war.

"Du bist nicht so gesprächig oder?"

Wieder schaute ich ihn, ohne jegliche Emotionen an. Sein Blick war nicht zu deuten. Seine Augen schimmerten gefährlich im spärlich beleuchteten Raum. Eine kleine Glühbirne, die an einem einzigen Kabel hing, warf einen kleinen Kegel auf uns.
Er stand nun ganz nah an meinem Gesicht. Sein Atem prallte auf meiner verschwitzten Haut ab und kühlte diese. Ich wusste, dass ich in großen Schwierigkeiten steckte und ich bin so froh zu wissen, dass ich nicht weiß wo Scar ist. Ich war nämlich der schlechteste Lügner in der Familie. Er holte aus, mit so einer Schnelligkeit, dass ich nur eine leichte Bewegung wahrnahm, doch der Schwung und die Wucht des Schlages ließen meinen Kopf nach rechts schnellen. Pochende Impulse zucken unter meiner Haut. Von dem mittleren Punkt bis nach außen. Langsam und mit einem leisen zischen drehte ich meinen Kopf wieder zu meinem Gegenüber.

"Also, in zwei Stunden komme ich wieder und dann will ich wissen, wo deine süße Schwester ist."

Er schaute mich noch einmal durch dringlich an und drehte mir dann den Rücken zu. Anmutigen Schrittes verließ er den Raum und schlug die Tür zu. Wieder war nur das leise klirren der Schlüssel zu hören, ehe sich die schweren Schritte von der Tür und von dem Raum entfernte.
Ich kann nur hoffen, dass Scar weiß, was sie tut. Und dass sie in Sicherheit ist. Ich atmetete tief ein, dadurch gelang eine Menge Staub in meine Luftröhre. Es fühlte sich an, als würde man meinen Hals durch Schleifpapier ziehen. Dadurch entstand ein lauter und tiefer husten. Dieser trieb mir Tränen in die Augen und machte kurze Atemzüge noch schwerer. Ich versuchte mich zu beruhigen und hustete nur noch wenige Male. Dann räusperte ich mich ein paar mal, ehe ich diese ganze Spucke auf dem Boden ablud. Mit der Nase atmete ich tief ein und aus und wartete. Auf meine Rettung oder auf meinen Tod, der schon wie angekündigt, an meiner Tür klopfte. "Scar, beeil dich, bitte und hol mich aus diesem Keller heraus."
...
Hey Leute
Ich hoffe es hat euch gefallen.
Es ist etwas kürzer deshalb sorry
Liebe grüsse Susan

Good, Badgirl!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt