Kapitel 18

6.8K 368 4
                                    

1 Monat ist Jolin schon bei mir. Und jeden Tag macht sie Fortschritte. Heute ist mein letzter Tag vor den Herbst-Ferien. Die Schule hat mich in letzter Zeit sehr unter Druck gesetzt und Jolins Training macht es nicht einfacher. Ich zog mir gerade Lederjacke und Biker-Boots an, als Jonas auf mich zu kam.

"Pass auf dich auf."

"Ja Vater"

Genervt rollte ich mit den Augen und schnappte mir meinen Rucksack.

"Ich meins ernst. Ich habe heute kein gutes Gefühl."

"Ja, ich Pass schon auf. Mach dir nicht so viele Sorgen um mich. Ich komm schon klar."

Er drückte mich und ich zögerte, ehe ich die Umarmung erwiderte. Es ist komisch, doch das Bauchgefühl meines Bruders täuscht ihn nie. Immer wenn ich auf einer riskanten, wie soll ich sagen, Mission? war, hat er mich vorher gewarnt, obwohl er nicht wusste worum es ging. Er hatte damals nie von meinen Jobs gewusst. Wie denn auch, ich war entführt und dann ausgebildet worden. Ich wünschte nur, ich hätte ihn damals bei mir gehabt. Dann wäre ich auch emotional stärker gewesen. Jede Minute, die ich allein verbracht habe, habe ich geheult. Immer wieder schwor ich mir nicht zu weinen, doch je öfter ich Schwur, desto schlimmer wurden die Schmerzen, die sie mir zufügten. Ich war am Ende, doch der Gedanke daran, dass mein Bruder und meine Eltern noch lebten und mich suchten, hat mich zum Kämpfen verleitet. Ich kämpfte bis zum Tag, an dem mich Big Joe fand und mitnahm. Doch auch bei ihm sollten meine Schmerzen nicht vergehen. Die Ausbildung war die reinste Hölle. Doch schaut mich jetzt an, ich bin das Ebenbild einer Kämpferin. Ein Mädchen, dass niemand jemals wieder so schwer verletzen kann. Denn die Leere in mir hat alles an Gefühlen aufgesogen, die ich hatte.
Wir lösten und und er drückte mir etwas in die Hand. Ich umschloss das kalte Metall und steckte es mir in die Hose. Wer weiß, vielleicht würde ich dieses Taschenmesser ja wirklich gebrauchen. Ich lächelte ihn aufmunternd zu und fuhr dann mit dem Fahrstuhl nach unten.
Auf meinem Motorrad fuhr ich die kurze Strecke zur Schule. Auf dem Parkplatz verschanzte ich mich in eine kleine Ecke und prüfte meine Waffen. Magnum und Elektroschocker an meinem Gürtel unter meinem Pulli. In jeweils beiden Schuhen ein Messer und in meiner Socke noch eins. In meinem Haar sind kleine Spangen zum Schlösser knacken und dann war da noch das Messer von Jonas. Als ich alles gecheckt hatte, lief ich in die Schule. Ich lief an den Jungs vorbei, die stechenden Blicke in meinem Nacken entgingen mir natürlich nicht. Ich könnte schwören, dass sie nervös schienen. Sollten die Drei etwas mit Jolin und diesem Mike zu tun haben, dann würde ich mir einen nach den anderen schnappen und foltern, bis mir einer sagt, wo Mike ist. So ein Mensch darf nicht leben, nicht nach alldem. Ich nahm mir meine Bücher aus dem Spind und lief zum Klassenzimmer. Heute war wieder so ein Tag, an dem mir alles und jeder egal war. Ich setzte mich in die letzte Reihe und stöpselte meine Kopfhörer an. Dann legte ich meine Arme auf den Tisch und bettete meinen Kopf auf ihnen. Hach wie schön. Ich schloss die Augen und genoss die Ruhe. Es Waren nicht allzu viele Leute in dem Raum und die Stimmung war angenehm. Doch Jonas' Gefühl ließ mich etwas stutzig sein. Irgendwas stimmt nicht, es ist ruhig. Ich meine nicht von der Lautstärke, sondern von meinem 'Job' her. Im letzten Monat habe ich alle zwei Tage einen nächtlichen Spaziergang gemacht. Das beunruhigende war, dass ich noch nicht einmal einen Dealer gesehen habe. Und in dieser Gegend sollte es mehr als genug geben.
Ein dreimaliges Tippen an meiner Schulter, ließ mich aufspringen. Doch vor mir stand nur eine zierliche, kleine Person. Ich nahm die Kopfhörer raus und schaute in ihr verängstigtes Gesicht. Sie tat mir irgendwie leid. Sie sieht so unschuldig aus, so verletzlich.

"Entschuldige, ich wollte dich nicht erschrecken."

"I-ist schon okay. Ich wollte dich nur fragen, ob du zur Helloween-Party dieser Schule kommst. Ich muss eine Liste von allen Oberschülern machen."

Sie sprach trotz ihrer Nervosität ziemlich gelassen. Hat zwar lange gedauert, bis aus dem Gestotter ein fließender Text wurde, doch sie bekam sich schnell in den Griff.

"Nein sorry, das nenn ich Kinder-Kacke."

Meine Mundwinkel zuckten, als ich ihr Gesicht sah. Sie schaute empört und etwas verletzt. Ich glaube das ist ihre Party, aber juckt mich sowieso nicht. Ich habe bestimmt besseres zu tun, als mich mit pubertierenden Teenagern zu treffen und irgendwelche langweiligen Trinkspiele zu spielen. Sie schrieb etwas auf und verschwand. Ich legte die Kopfhörer rein und legte mich wieder auf den Tisch.
Der Tag zog nur so an mir vorbei und ehe ich mich versah befand ich mich in der letzten Stunde des heutigen Tages.

Jemand rüttelt an meinem Arm und weckt mich so aus meinem seelenruhigen Schlaf. Ich war schon die ganze Zeit müde, doch in Geschichte bin ich dann endgültig eingeschlafen. Ich schaute hoch und sah den Lehrer.
Er fing an seine Lippen zu bewegen, deshalb zog ich meine Kopfhörer raus und bekam nur die Hälfte mit.

"-wie du gute Noten schreibst, wenn du nur im Unterricht schläfst."

"Ich habe genug von der Welt gelernt. Ich habe genug gesehen, um zu wissen wie hier alles läuft. Man lernt aus jeder Ecke und aus jedem Winkel, Herr Meier, merk dir das."

Damit stand ich auf und ließ den Lehrer stehen. Der Flur draußen ist wie leer gefegt. Ein starker Wind wehte in den Flur und brachte meine Haare durcheinander. Ich schaute mich um und sah das geöffnete Fenster. Ich lief hin und wollte es schließen, als mir Männer mit schwarzen Anzügen ins Auge stachen. Die beiden schoenen ziemlich gehetzt und der andere schaut alle drei Sekunden auf seine Uhr. Ich dachte mir nichts dabei und schloss es. Ich wollte alle meine Bücher in den Spind legen, als ein kleiner, sauber gefalteter Zettel meine ganze Aufmerksamkeit bekam. Ich legte die Bücher rein und bückte mich, um das Papier aufzuheben. Ich faltete es auseinander und auf dem Zettel war ein Bild gedruckt. Doch es ist nicht irgendeins. Es sind Jolin und ich, wie wir die Box-Halle verlassen. Wie konnte ich es nicht merken? Doch das wichtigste ist, sie wissen, dass ich Jolin habe und jetzt wollen die sie wieder. Der rote Kreis um Jolins Kopf macht es deutlich. Außer mir vor Wut zerknüllte ich das Papier und knallte meine Spindtür zu. Mit schnellen Schritten lief ich auf den Hof und schaute mich um. Keiner der Männer war hier. Ich vermute sie gehören zu Mike. Und Mason Chad und Chace dann auch. Ich rannte förmlich zu meinem Motorrad und kramte in meiner Tasche nach den Schlüsseln. Ich muss zu Jolin, war mein einziger Gedanken. Doch lange hielte das suchen nicht an, denn zwei Gorillas rannten auf mich zu. Ich zückte meine Waffe und wollte abdrücken, als mich etwas kaltes und hartes am Hinterkopf traf. Ich fühlte mich nicht wohl. Als wäre der Schmerz ein Elektroimpuls, verteilt er sich von meinem Kopf auf meinen ganzen Körper. Ungewollt verlor ich die Kontrolle und schwarze Punkte tanzten vor meinen Augen. Je mehr ich versuchte aufrecht stehen zu bleiben, desto stärker wurden die Schmerzen. Ein erneuter Schlag gab mir den Rest, doch der Schmerz des Aufpralls auf den Boden, sollte mir nicht erspart bleiben, denn erst dann verlor ich mein Bewusstsein.
...
Hey Leute es tut mir verdammt leid nicht geupdatet zu haben. Ich habe jetzt endlich meine letzte Prüfung hinter mir und kann somit auch mehr updaten.
Ich hoffe es hat euch gefallen und ihr seid mir nicht all zu böse.
Liebe grüsse Susan

Good, Badgirl!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt