Kapitel 26

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Jolins POV

"Links, rechts, links, rechts-"

So geht das schon verdammte 3 Stunden. Ich stehe gerade mit Scar in einem leeren Raum, indem nur ein Boxsack hängt. Wir sind mittlerweile schon 3 monate in diesem Unterschlupf und seit Tag zwei, werde ich hier auf Hochtouren trainiert. Für den bevorstehenden Kampf gegen Mikes Leute. Scar hat mir gesagt, dass es eine ziemlich große Sache werden würde, Mike zu töten.

"Jolin! Konzentrier dich!"

Scars Stimme hallte durch den Raum und ließ mich zusammenzucken. Sie ist viel strenger geworden, von der liebevollen Scar ist nichts mehr zu sehen. Als würde man sie einfach austauschen. Ich lockerte meine Arme kurz, da die Boxhandschuhe viel schwerer sind, als meine alten. Nachdem ich diese etwas gelockert hatte, ging ich wieder in die Grundstellung und schlug weiter auf
den Sack. Er gab nach jedem Schlag einen dumpfen Ton von sich und eine kleine Delle zierte die Einschlagstelle.

"Jolin! Es reicht. Geh Duschen und ruh dich aus. Morgen ist wieder schießen dran. Dehn dich noch, bevor du schlafen gehst."

Ich nickte ihr zu und sie verließ den Raum. Ich streifte mir erschöpft die Handschuhe ab und ließ mich mit einem schnauben auf den Boden fallen.
Bevor sie anfing mich so zu trainieren, meinte sie mir, dass es ihr leid tue. Ich verstand anfangs nicht, was sie meinen könnte, doch so langsam dämmerte es mir. Sie ließ mir keine Ruhe, manchmal schlug sie mich, wenn ich etwas falsches tat. War ja auch verständlich, ich hätte beinahe Chad angeschossen. Sie lässt mich bis an meine Grenzen gehen und noch viel weiter. Das Training und das Leben eines Kämpfers, in dieser Situation, ist alles andere als einfach. Ich kann mir garnicht vorstellen, wie es Scar ergangen war, als sie trainiert wurde. Sie musste durch die Hölle gegangen sein, um so eine gute Schützin und so eine gute Kämpferin zu werden. Ich hatte mir als Ziel vorgenommen, mal in ihre Fußstapfen treten zu können, doch es schien mir unmöglich. Scar ist einzigartig und niemand würde es schaffen an sie heran zu kommen. Doch ich werde alles versuchen, nur um annähernd so gut zu sein, wie sie. Ich will sie stolz machen, sie soll mit erhobenem Kopf sagen, dass ich ihre Schülerin war, so wie ich sagen kann, dass sie meine Lehrerin ist. Ich stand auf und fing an meine Muskeln zu dehnen. Ich arbeitete mich von Fuß bis Kopf.
Nachdem ich duschen gegangen bin, warf ich mich auf meine Matratze. Sie war hart, alt und unbequem, doch man darf sich nicht beschweren. Es kann immer schlimmer kommen. Noch sieben Monate, dann würde unser Plan in die tat umgesetzt werden. Ich verschränkte meine Arme über meinen Kopf und entspannte mich. Dieses bisschen Schlaf sollte ich mir gönnen, den. Schließlich muss ich morgen um sechs Uhr wieder wach sein. Ich schloss meine Augen und mich überkam mich die Erschöpfung, die mich binnen weniger Minuten einschlafen ließ.

"Jolin!"

Ich riss meine Augen auf und mein Oberkörper schoss nach oben. Ich stand mit schnellen Bewegungen auf und salutierte. Taison hatte von mir verlangt, so aus den Federn zu kommen. Morgens trainiert er mich und am Mittag ist wieder Scar dran. Und ich schwöre euch, niemand will mit Taison trainieren, er ist eine lebende Maschine.

"Bewegen."

Ich entspannte meine gestrafften Schultern und senkte meine Hand. Ich verlagerte mein Gewicht auf ein Bein und verschränkte die Arme vor der Brust.

"In zwei Minuten bis du fertig, wenn nicht, gibt's eine Strafe."

"Ja Sir."

Meine Stimme war laut und stark, obwohl mir garnicht zum Schreien zumute war. Er nickte mir zu und schrie dann, wie die anderen Worte zuvor auch.

"Na los."

Ich schaute mich panisch um und suchte nach meinen Sportsachen. Als ich diese fand, lief ich auf die zu und schnappte mir meine Jacke. Er verließ meine Zimmer und ich zog mich um. Als ich gerade die Schnürsenkel meiner Turnschuhe zuband, schwang die Tür auf und Taison stand wieder im Zimmer.

"Zu langsam."

Ich war vielleicht zwei Sekunden über der Zeit und trotzdem ist man zu spät. Ich straffte meine Schulter und Rechte das Kinn.

"Es tut mir leid Sir, das kommt nicht wieder vor."

"Er bedachte mich mit einem strengen Blick, ehe er die Augenbrauen zusammen zog und starr in meine Augen starrte.

"Das wird es nicht, glaub mir. Zehn Liegestützen, jetzt."

Ich beugte mich auf den Boden und fing an. Bei fünf Stück, fühlten sich meine Arme schon wie Pudding an und meine Körperspannung lässt nach. Ich hatte bis jetzt nur acht machen müssen, doch wie es scheint muss ich mir mehr Mühe geben. Ich machte gerade den achten, als er mich mit dem Fuß runter drückte und ich unter meinen Armen zusammen krachte. Ich schnaubte schmerzvoll die Luft aus meinem Mund und atmetete schwer.

"Morgen will ich zehn haben, ohne physischen Zusammenbruch."

Ich stand auf und nickte ihm zu.

"Ich kann dich nicht hören."

Innerlich rollte ich meine Augen, da ich schon ziemlich genervt von der Rumkommandiererei bin.

"Ja Sir!"

Er nickte mir zu und lief vor. Im Gleichschritt lief ich ihm hinterher, an den Ort, an dem ich jeden Morgen bin. Wir liegen den langen Gang entlang und kamen vor einer großen Tür an. Er öffnete die große Tür und lief vor. Ich tat es ihm gleich. In den Raum war nichts, garnichts. Er stellte sich in die Mitte und ich stellte mich vor ihn.

"Lauf eine halbe Stunde. Der Raum wird Videoüberwacht. Also Trau dich nicht einmal eine Pause zu machen. Ich komme dann wieder."

Somit ließ er mich in den Raum allein und ich fing an zu laufen. Ich jogge mehrere Runden und langsam machte sich meine brennende Lunge bemerkbar. Dazu kam noch, dass meine Beine nachgaben und mir das laufen immer schwerer macht. Ein Schweißfuß bedeckt meine Stirn und kühlte meine brennende Haut etwas ab. Ich fing an zu keuchen, da ich meine Atmung nicht mehr im Griff hatte. Mir wurde schwindelig, doch ich dachte nicht mal daran, aufzuhören. Ich rannte weiter, biss mir stark auf die Zähne und lief. Als ich dachte, dass ich sterbe trat Taison in den Raum und stoppte mich.

"Stehen bleiben."

Ich joggte die letzten Schritte auf und blieb dann stehen. Keuchend beugte ich mich runter und platzierte meine Hände auf meinen gebeugten Knien. DS einzige was zu hören war, war mein schneller und unregelmäßiger Atem. Ich stemmte mich hoch und regulierte meinen Atem, mit der Technik die mir Scar beibrachte.

"Geh etwas trinken und komm dann in den Schießraum. Scar wartet da bereits."

"Ja Sir!"

Er verließ den Raum und ich legte mich auf den Boden. Ich verfluche diesen Mann, doch ich werde ihm bald dankbar sein, dass weiß ich jetzt schon.
...
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Good, Badgirl!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt