Kapitel 12

8.7K 442 8
                                    

"Ich bin zuhause!"

Schrie ich durch die Wohnung und kickte meine Boots zur Seite. Ich hörte Stimmen aus dem Wohnzimmer und lief gezielt hin.

"Du musst x drücken um zu springen."

Hörte ich meinen Bruder. Er gibt Jolin also Nachhilfe im PlayStation spielen. Ich warf mich zwischen den beiden auf die Couch und beobachte das ganze Spektakel. Sie spielen gerade Black op's 2. ich muss zu geben, für eine Anfängerin macht das Jolin schon ziemlich gut. Ich weiß noch, wie ich Jonas drei verfluchte Wochen beibringen musste, wie man beim schießen auch gleichzeitig läuft. Ich schmunzelte bei der Erinnerung.

"Also ich will euch ja nicht stören, aber ich muss noch was wichtiges mit dir besprechen Jolin. Du kannst danach auch wieder weiter spielen."

Sie schaute mich etwas nervös an, aber ich lächelte sie nur warm an. Man sah, wie die Anspannung aus ihrem Körper wich und sie erleichtert seufzte. Dachte sie ich wäre sauer? Süß.
Die stand vom Sofa auf und ich tat es ihr gleich. Zusammen liefen wir ins Leere Zimmer.

"Warum ist dieses Zimmer leer?"

Sie ist neugierig, sehr gut, jedoch muss sie mit ihren Fragen lernen zu warten.

"Das wird dein Zimmer. Ich möchte wissen, wie du es gerne haben willst."

"Mir reicht ein Bett und ein Schrank."

Sie ist viel zu reif für Ihr alter. Ich hätte jetzt erwartet, dass sie sagt ein Prinzessinnen Bett mit vielen Barbie Puppen und ein Riesen großer Schrank mit Glitzer. Aber stattdessen kam sie mit einer sehr unerwarteten Antwort. Ich schaute sie mit hoch gezogenen Augenbrauen an, aber sie lässt sich nicht verunsichern.

"Willst du noch etwas spezielles?"

Sie schüttelte ihren Kopf und ließ danach nochmals ihren Blick in dem Zimmer umher schweifen.

"Okay, dann kommen wir zum ernsten Gespräch."

Sie spannte sich unmerklich an und diese Nervosität in ihren Augen wurde wieder sichtbar.

"Komm."

Sagte ich etwas befehlerisch, da die Zeit langsam reif dafür ist, mit als Mentor und nicht als große Schwester oder Mutter zu sehen.
Wir liefen gemeinsam in mein Zimmer. Dort befahl ich ihr, sich auf meine Bett zu setzen. In der Zwischenzeit nahm ich mit meinen Schreibtischstuhl und setzte mich vor Jolin hin. Sie kaute nervös auf ihre Lippe und knetete ihre Finger mit einer ernormen Kraft. Ich stütze mein Kinn auf meinen Händen ab und sah sie an.

"Wo warst du oder besser, bei wem warst du, Bevor ich dich fand?"

Sie schaute hoch und ihre Augen wurden wieder etwas glasig.

"Ich weiß nicht, wie er wirklich heißt. Doch alle nannten ihn Mike."

Ich überlegte, ob ich einen Mike kannte, jedoch fiel mir keiner partout ein.

"Wo warst du?"

"Ich weiß es nicht. Ich war 2 Jahre in einem Keller eingesperrt und hatte keinen einzigen Tag in diesem Keller nur einen kleinen Lichtstrahl der Sonne gesehen."

Ich nickte stumm und überlegte. Könnten Masons Männer was damit zutun haben? Oder war es Joe und ich hatte keine Ahnung? Aber das würde nicht gehen, schließlich ist er in einem anderen Staat, jedoch hat er Männer über all. Ich zog meine Augenbrauen zusammen, da ich etwas wütend werde. Es muss doch irgend einen Anhaltspunkt geben.

"Wieso warst du in dieser Gasse? Und was wollten die Männer?"

"Sie haben mich entführt und Lösegeld gefordert, aber weil meine Eltern verstorben sind, hatten sie niemanden, der mit Ihnen diesen Deal hätte machen können. Deshalb wollten sie mich töten und in diese Gasse schleppen, damit niemand ihren Standpunkt ausfindig machen könnte. Doch mit einem kleinen Kinder Blick, konnte ich die Männer bis zu einem Wald hin halten. Doch dann kamen zwei andere und erlösten diese. Wir sind eine ganze Weile gelaufen und meine Augen wurde verbunden. Ich sollte getötet werden, doch dann kamst du."

Warum haben sie die nicht einfach getötet? Ich hätte dem Kind einfach in den Kopf geschossen oder das Messer durch die Kehle gejagt, aber dass diese Männer sich so lange Zeit gelassen hatten, war mir schon ein Rätsel!

"Waren die Männer jung?"

"Die ersten, das waren drei, waren so in deinem Alter und die, die du getötet hast waren schon etwas älter. Vielleicht um die dreißig."

Ich nickte wieder nachdenklich und überlegte. Drei Jungs, die in einer Gang sind. Drei Jungs, die in meinem Alter sind und drei Jungs, die es nicht geschafft haben ein kleines Mädchen zu töten. Warum fallen mir da genau 3 Namen ein.

"Gab es unter den ersten drei Zwillinge? So zwei blondhaarige?"

Sie nickte verwirrt und eine enorme Wut durchströmt meinen Körper. Ich sprang vom Stuhl auf und boxte kräftig gegen die Wand. Ich könnte diese Jungs einfach töten, doch ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist.

"A...alles o-okay?"

Stottert Jolin und ich könnte mich für meine Aktion Ohrfeigen. Sie hat bestimmt Angst bekommen.

"Entschuldige, ich wollte dir keine Angst machen. Du solltest dich aber langsam daran gewöhnen Gewaltbereit zu sein. Du wirst wahrscheinlich Dinge tun, die du dir noch nicht mal erträumt hast zu tun. Am Montag fängt dein Training an. Zur Schule wirst du nicht gehen . Es ist viel zu gefährlich. Solange du dich nicht wehren kannst, wirst du von einem alten Kumpel unterrichtet. Sei morgen um 5 Uhr morgens wach. Wir gehen da laufen."

Sie nickte mir stumm zu. Sie kapiert schnell und ist diszipliniert. Sollte sie etwas tun, was sie oder mich in Gefahr bringen würde, würde ich sie ohne zu zögern einfach abknallen. Sie ist klein und unerfahren, aber die Welt ist groß und grausam. Ich deutete ihr mit einer Handbewegung aufzustehen und den Raum zu verlassen. Stumm tat sie es auch. Als die Tür zu war, warf ich mich mit einem seufzen in meine Kissen. Warum müssen die Trottel nur so dumm sein? Warum müssen sie sich ausgerechnet so einer Lappen-Gang anschließen? Ich kann sie einfach nicht töten. Doch ich kann, aber ich will nicht. Ich vergrub mein Gesicht in mein Kissen und ließ einen erstickten Schrei aus. Was für ein Dilemma. Entweder ich töte die drei und habe Jolin so in Sicherheit gebracht oder ich werde von den Leuten aufgespürt und qualvoll getötet. Darauf würde dann auch Jolins Tod folgen. Ich entscheide mich lieber dafür, die Jungs am Leben zu lassen und Jolin einfach für den Kampf bereit zu machen.
Mein Schädel fing an zu Brummen und ich ging erst einmal duschen.
Im Zimmer zog ich mich um und lief in die Küche. Durch den ganzen Stress habe ich vergessen mich zu ernähren und morgen würde ich dann wieder trainieren gehen. Ich sah Jonas und Jolin auf der Couch sitzen, jedoch nickt Jolin immer wieder ein. Als sie einschlief nahm sie Jonas auf mein Zimmer und ging vermutlich selber schlafen. Ich aß auf und ging dann auf die Couch zu. Ich werde diesen Mike finden und töten!, war mein letzter Gedanke, bevor ich endgültig einschlief.
...
Ich hoffe es hat euch gefallen.
Liebe grüsse Susan

Good, Badgirl!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt