3 Wochen später
Scar's P.O.V.
"Also Leute, viel Glück."
Wir stiegen aus und die 50 Männer, die ich von Mike bekam stellten sich auf deren Position. Wir umzingelten die Lagerhalle und auch den Standpunkt meines Bruders. Mit schwarzen Klamotten und bis auf die Zähne bewaffnet, liefen wir los. Unsere Waffen hatten alle Schalldämpfer, so konnten die sieben wachen, die draußen vor den Eingängen positioniert waren, nicht hören, wenn einer ihrer Kollegen starb. Leise Schlich ich mich an, entsicherte die Waffe und schoss. Ein sauberer Schuss durch den Kopf erledigte mein erstes Opfer. Mit Jolin am Fersen lief ich weiter. Die anderen hatten es auch geschafft und dann traten wir die Tür ein. Im Gebäude gab es zwanzig Männer. In jedem Stockwerk fünf. Sie liefen alle fünf Minuten vom Eingang der Etage bis zur letzen Wand und wieder zurück. Ich rechnete aus, wo die jetzt sind und kam auf das Ergebnis, dass sie in einer Minute vor uns stehen werden. Langsam lief ich in die Richtung der Männer und schoss alle nieder. Dachte ich zu mindest, doch einer kam von hinten und packte mich.
"Jolin, schieß."
Sie hielt ihre Waffe hoch, doch drückte nicht auf den Abzug. Sie starrte den Mann an, der mir langsam die Luft zum Atmen abschnürte und zitterte stark mit den Händen.
"Du schaffst das, Jolin, i-ich kriege k-kein L-Luft."
Die Sicht verschwamm vor meinen Augen und mein Überlebenssinn übernahm die Führung. Mit meiner letzten Kraft Griff ich das Messer an meinen Gürtel und rammte es meinen Angreifer in den Unterarm. Er schrie auf und ließ los. Mit einer schnellen Bewegung schnappte ich mir die Waffe und schoss in seine linke Brust. Ein enttäuschter Blick glitt über meine Miene und schaute Jolin an. Sie hatte so hart trainiert, um dann Angst zu bekommen. Sie senkte ihren Blick und schaute schuldbewusste auf ihre Schuhe. Ich hielt mir meinen Hals und rieb einpaar mal dran. Der hatte einen echt starken Griff, dass muss ich ihm lassen.
"Stock eins ist sicher."
Sprach ich durch das kleine Mikro an meiner Jacke, als ich wieder wie ein Mensch atmen konnte. Ich bekam von so gut wie jedem ein "verstanden" und lief dann weiter. Ich lief mit Jolin runter in den Keller. Da ist mein Bruder vermutlich untergebracht worden. Ich hoffe nur, dass ich nicht zu lange gebraucht habe. Ich meine, es sind drei Wochen. Vor einer angelehnten Tür blieb ich stehen. Ich hörte dumpfe Schläge durch die morschen Wände hallen. Langsam stieß ich die Tür auf, die ein leises knarzen von sich gab. Meine Luft hielt ich an, um zu hören, wo ich lang muss. Denn es war stockdunkel. Die Schläge wurden immer lauter. Dass heißt, wir nähern uns dem Ziel. Jolin schien ziemlich nervös, denn sie schlang ihre dünnen Finger um meine freie Hand. So gern ich auch wollte, musste ich hart bleiben. Also entriss ich ihr meine Hand und sprach beruhigend auf die ein.
"Hab kein Angst, ich bin da."
Je näher wir kamen, desto deutlicher wurden die Umrisse und Silhouetten. Leise schlichen wir weiter. An der Wand blieben wir stehen und liefen mit dem Rücken schleifend weiter. Ein kleiner Fehler und wir alle stecken in großer Gefahr. Ich umklammerte meine Waffe, schaute zu Jolin, nickte und gab ihr somit das Zeichen, dass es soweit war. Mit ausgestrecktem Arm und einer Waffe in der Hand stand ich vor Big Joe. Er hatte sich kein bisschen verändert. Er war immer noch der hinterhältige Mann, der er auch vor drei Jahren war.
"Scar meine Liebe, du musst doch keine Waffe auf mich richten. Ich tue dir nichts."
Ich schaute ihn nicht an. Mein Blick und meine ganze Aufmerksamkeit galt der Person auf dem Stuhl.
"Ach, mach dir keine sorgen um ihn, er überlebt es. Hoffentlich."
"Du mieses Schwein, ich bring dich um."
Er lächelte. Ich habe es früher gemocht. Das provozierte unsere Feinde immer, doch jetzt hasste ich es. Ich verabscheute diesen Mann.
"Na, na, ich will keine Toten. Obwohl ich mir sicher bin, dass deine Leute schon einige von uns getötet haben."
"Alle, um genau zu sein."
Er lächelte und schaute mich mit einem stolzen Blick an.
Ich schnaubte daraufhin auf und verstärkte meinen Griff um die Waffe."Was willst du Big Joe."
Seinen Namen spuckte ich nur so aus meinem Mund. Verachtung und hoch gefährliches Gift lag in meiner Stimmlage. Ich wünschte es wäre Gift, dass meinen Gegenüber einfach lähmen und dann töten würde. Doch dass war die Eigenschaften der Spinnen und Schlangen.
"Scarlett, nach so langen Jahren sehen wir uns unter solchen Umständen wieder? Hast du denn vergessen, was ich alles für dich getan habe?"
"Du hast mein Leben ruiniert. Du hast meine Familie auseinander gerissen, du hast mein Vertrauen missbraucht und mich unschuldige Menschen töten lassen. Ich habe meine beste Freundin getötet, nur weil sie wusste, dass ich für dich arbeite. Ich war naiv und dumm und du hast das alles ausgenutzt. Meine Eltern dachten, ich sei psychisch krank und wollten mich in eine gottverdammt Klinik einweisen. Ich habe kein Blut an meinen Händen, ich schwimme regelrecht darin. Nur wegen dir und dem, was du aus mir gemacht hast."
"Bist du etwa immer noch sauer?"
Ich lachte spöttisch auf. Er kann das alles nicht ernst meinen. Er versucht mich zu manipulieren. Er will, dass ich mich von meinen Gefühlen leiten lasse und er somit eine bessere Chance gegen mich hat. Denn der Schüler ist besser als der Lehrer geworden. Und er sollte verdammt noch mal Angst vor mir haben.
Ich atmete einpaar mal durch und beruhigte mich."Lass meinen Bruder gehen und dir wird nichts passieren."
"Ach Spätzchen, du weisst doch, dass ich mich von losen Morddrohungen nicht einschüchtern lasse. Wenn, dann will ich einen fairen Deal."
Okay, er will einen Deal, dann kann er ihn auch haben. Ich ließ meine Hände sinken und steckte mir die Waffe ein. Dann schaute ich ihn mit verschränkten Armen an.
"Was willst du?"
Er hob eine Augenbraue hoch und musterte Jolin neben mir. Mir gefiel sein Blick nicht, denn er sprach Bände. Automatisch Griff ich nach ihrer Hand und schaute ihn herausfordernd an. Er schien meinen Blick richtig gedeutet zu haben, denn ein breites grinsen verzog sein Gesicht. Er hatte mich. Ich steckte fest.
"Ich will entweder das Mädchen oder deinen Bruder."
Nun steckte ich in einem Dilemma. Ein kleines unschuldiges Mädchen, dass ihr ganzes Leben noch vor sich hat oder mein eigen Fleisch und Blut, meinen Bruder, ohne ihn ich nicht leben kann. Die Entscheidung fiel mir einfach, doch diese auszusprechen war schier unmöglich.
...
Hey, ich hoffe es hat euch gefallen
Liebe grüsse Susan
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Good, Badgirl!
RandomDas ist der erste Teil, der zweite Teil ist schon draussen! Auszug: "Komm her kleines. Hab keine Angst." Das kleine Mädchen vor mir schüttelte ihren Kopf und versteckte sich in der Dunkelheit. Die Laterne über mir spendet uns nur spärlich Licht. "Bi...