Kapitel 20

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Gedämpfte Stimmen, dröhnender Kopf und schmerzende Handgelenke. Dies sind die ersten Wahrnehmungen meiner Sinne, nach meinem vermutlich ziemlich langen Schlaf. Ich muss an einem anderen Ort sein, denn mein Körper lag auf einem ziemlich kalten und harten Boden. Ich öffnete meine Augen und wie vermutet, sass ich in einem anderen Raum. Der hier war viel dunkler und nur schwache Silhouetten waren zu erkennen. Meine Augen gewöhnten sich schnell an die Dunkelheit und ich konnte sehen, dass dieser Raum viel größer war. Ich spürte eine dickflüssige Substanz meinen Arm runter fließen und mein Blick schnellte auf meine Arme. Sie wurden mir über meinen Kopf mit Handschellen angeschnallt. Das kalte Metall bohrte sich mit jeder noch so kleinsten Bewegung in mein Fleisch. Es brannte wie die Hölle. Habt ihr schonmal in eine offene Wunde gefasst, dann könnt ihr euch es so in etwa vorstellen, nur 100 mal schlimmer. Ich versuchte ganz ruhig zu bleiben, denn mein Körper war verkrampft und angespannt. Ich dachte nach, die müssen doch irgendwas übersehen haben. Ich schaute an mir runter und sah, dass ich nur in Top und Hose hier saß. Die Kälte an meinen Füßen deutete daraufhin, dass ich keine Schuhe anhatte. Sie haben mich diesmal besser durchsucht, doch etwas haben sie vergessen. Ich bin ein Mädchen und wir haben so gut wie immer Spangen im Haar. Ich versuchte meinen Kopf in Richtung meiner linken Hand zu bewegen, doch die Schelle an meiner rechten Hand bohrte sich in mein verwundetes Fleisch und ließ mich die Luft stark durch meine Zähne ziehen. Ich bringe sie um. Ich biss so doll ich kann auf meine Zähne, mein Kiefer angespannter denn je. Dann zog ich kräftig an meiner rechten Hand und bekam meinen Kopf so nah an meine linke, dass ich die Spange aus meinem Haar ergriff. Ich ließ mich wieder erschöpft und mit starken Schmerzen auf meinen Po fallen und atmete erst einmal durch. Ich drehte meine linke Hand in der Schelle in Richtung Öffnung und schaffte es, die Spange ins Loch zu befördern. Ich drehte und schob die kleine Metallspange in der Öffnung, bis ein leises klicken zu hören war. Mit einer kleinen Bewegung fiel meine Hand aus dem Metall der Schelle. Danach machte ich mich daran meine rechte Hand aus den klauen des Metallbiestes zu befreien. Als meine Hände endlich raus waren, atmete ich erleichtert aus. Ich stand auf und durchsuchte den Raum. Ein Schrank war das größte in diesem Raum. Es gab eine Holzsäule, die schon Tiefe Schnitte hat. Ich könnte mit einer Kette oder ähnlichem ein Stück raus schneiden und es als Waffe verwenden. Ich lief weiter und sah eine Toilette. Es war dunkel und sie war kaum zu erkennen, aber der beißende Geruch von Blut, Kacke und Urin, ließ mich sicher sein. Ich lief näher ran und schaute auf die Spülung. Und tatsächlich, man spült mit einer Metallkette. Ich musste mich wirklich zusammen reißen, denn so wie Toilette riecht, kann sie nur noch schlimmer aussehen. Ich kniff die Augen zu und umfasste die Kette. Und ich schwöre euch, dass war das ekligste, was ich jemals berührt habe. Ich riss sie mit einer schnellen Bewegung runter und machte mich an die Arbeit. Ein tiefer Schnitt im Holz war gut zu erkennen, da setzte ich die Kette an und fing an zu sägen. Als ich schon so viel hatte, dass das Stück Holz gut in meine Hand passt, zog ich mit einem schnellen ruck daran und das Holz brach mit einem lauten knirschen ab. Ich wollte vor Freude schreien, doch das wäre jetzt unpassend. Lange konnte mein Glück aber nicht halten, denn die Türklinke bewegte sich geräuschvoll nach unten und binnen von Sekunden wurde die Tür aufgerissen. Das Licht des Flures blendete mich, so konnte ich nur einen schwarzen Schatten sehen, der die Tür dann hinter sich wieder schloss.
Mit schnellen Schritten lief ich auf ihn zu und wollte zu stehen, doch die bekannte Stimme ließ mich innehalten.

"Warte, sei jetzt ganz still. Ich bin hier um dir zu helfen. Aber wie ich sehe, kommst du schon ganz gut allein zurecht. Du bist noch besser als ich dachte."

"Kannst du mal auf den Punkt kommen?"

"Ich bringe dir später das Essen vorbei, in dem ekligen Brei werde ich ein Messer verstecken. Das versteckst du dann so gut du kannst. Du wirst später in einen anderen Raum geführt, da wird man dich wieder fesseln, aber ich werde den Knoten locker machen, sodass du dich schnell befreien kannst. Den Rest musst du machen. Viel Glück."

Ich nickte ihm zu und bemerke erst etwas später, dass er mich garnicht sehen kann.

"Alles klar. Wie lange habe ich?"

"35 Minuten, dann kommt dein Essen."

"Okay."

Er wollte den Raum verlassen, doch eins von mir zu selten ausgesprochenes Wort verließ meinen trockenen Mund.

"Danke."

Er blieb für einige Sekunden stehen, ehe er den Raum verließ und ich setzte mich wieder an meinen Platz. Ich packte meine Hände wieder in die Handschellen, doch schloss diese nicht. Jetzt heißt es warten. Ich wartete auf mein erstes Opfer. Er wird eine Waffe bei sich haben. Die werde ich mir schnappen und einen nach dem anderen abknallen. Ich lasse sie an ihrem eigenen Blut ersticken und Mike, den Knöpfe ich mir noch ein anderes Mal vor. Der wird nicht so leicht sterben. Ein heiseres lachen entwich meiner Kehle, bei der Vorstellung ihn wie einen Hund um sein Leben betteln zu sehen.
Ich dachte schon, dass mich Mason verarscht, aber tatsächlich wurde die Tür abermals geöffnet und ein fetter dreckiger Kerl betrat den Raum. Er machte das Licht an und musterte mich . Seine Haare fettig, seine Zähne sonnengelb und sein verschmitztes grinsen, ließen mich unwillkürlich, mein hochgekommenes Essen, runter schlucken. Er leckte sich über die Lippen und kam mir näher. Gleich werde ich dich erstechen du Mistkerl.
Ich lächelte ihn verführerisch an, es kostete mich eine Menge Überwindung ihm nicht gleich das Stück Holz ins Herz zu rammen, aber ich hielt mich zurück. Er stellte den Teller vor mir ab und starrte auf meine Oberweite.

"Komm näher."

Flüsterte ich und er kam wie hypnotisiert einen Schritt näher. Er beugte sich zu mir runter und ich ließ meine Hand aus dem Handschellen gleiten. Mit einer sehr schnellen Bewegung, schnappte ich mir mein dolchförmiges Holzstück und rammte es ihm in die Haut. Er keuchte erschrocken auf, doch meine andere Hand hielt ihm schnell seinen Mund.

"Pscht, es geht schneller, wenn du still hältst."

Ich zog das Holz wieder aus seiner Herzgegend und sah, dass es anfing abzusplittern. Das wird schmerzhaft mein Freund. Ich rammte es noch mehrere Male in sein Herz und ließ es dann da stecken. Ein leises röcheln war noch zu hören, ehe er verstummte. Jetzt musste ich ihn los werden. Ich schaute mich wieder in dem Raum um. Mein Blick blieb an dem Schrank hängen. Ich Schliff ihn dahin und hob ihn mit all meiner Kraft darein. Doch vorher schnappte ich mir seine Waffe. Dann lief ich zum ekeligen Brei und wühlte darin nach dem Messer. Tatsächlich ein kleines Taschenmesser. Ich grinste wieder und verstaute alle so gut es geht. Nachdem ich das Licht ausgeschaltet hatte, lief ich an meinen Platz und legte meine Hände wieder in die Handschellen. Doch diese schloss ich diesmal richtig, damit nichts auffällt. Nun sass ich wieder da und wartete. Geduld ist ja schließlich der Schlüssel zum Erfolg.
...
Ich hoffe es hat euch gefallen
Liebe grüsse Susan

Good, Badgirl!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt