Kapitel 40 - Offenbarungen

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Wie angewurzelt stand Lux noch in dem Eingang.
"Du hast mir einen riesen Schrecken eingejagt. Mach' das ja nie wieder!", rief er aufgebracht.
"Zur Kenntnis genommen", erwiderte Ahsoka mit einem leichten Lächeln. "Zurück zu Shadow."
Lux stellte sich zu seinen Leuten und sah das Hologramm eines Gebäudes, welches er lange nicht mehr zu Gesicht bekommen hatte.
"Die ganze Zeit dachte ich, Shadow meinte ganz Coruscant, wenn er in meinen Visionen von dem 'Reich der Jedi' gesprochen hatte", erklärte Ahsoka und wischte hektisch über die holografischen Anzeigen. "Dabei meinte er aber nicht den ganzen Planeten. Sondern nur diesen Ort."
"Der ehemalige Tempel?", fragte Lux erstaunt. Aber außer einer Parkanlage war da doch nichts, dachte er sich. "Was soll er da anstellen?"
"Nicht hier ..." Ahsoka zoomte aus dem Tempel-Abbild heraus und in die Schichten darunter. "Sondern hier!"

Lux sah sich das Holo genau an. Was genau wollte sie ihm zeigen? Da war nichts zu sehen. Erst Plo Koon klärte die Situation auf.
"Nur wenige wissen, dass unter dem Tempel der Jedi, in den tieferen Schichten Coruscants, ein Sith-Tempel erbaut wurde. Noch vor den Jedi."
Er faltete die Hände vor seiner Brust. "Die ersten Jedi haben die Sith vernichtet und über dem Tempel eine eigene Stätte gebaut, die sich weiter zu dem Orden der Jedi entwickelt hatte."
Lux kniff ungläubig die Augen zusammen. Was er da hörte, war nicht nur komisch, sondern auch auf eine gewisse Art pervers.
"Die Jedi nutzen den alten Sith-Tempel als Fundament? Spricht das nicht gegen alles, was die Jedi auszeichnete?"
Das Schweigen von Plo Koon sprach bereits Bände.

"Als wir hier ankamen, habe ich diese Welle der Dunkelheit gespürt", sprach Ahsoka weiter. "Ich habe es auf den Senat geschoben, auf das, was da noch kommt. Aber ich habe nicht mit dieser Enthüllung gerechnet. Es gab zwar immer Gerüchte, aber mehr habe ich nicht geglaubt."
Sie zeigte auf die Hologramme vor ihr. "Aber jetzt, mit dem Wissen, macht alles Sinn. Ich kann nur nicht einordnen, warum er hier ist. Aber die Dunkelheit, die ich fühle, den Schmerz, das Leid, es erklärt sich alles durch das Fehlen des Lichtes hier auf Coruscant. Das Gegengewicht zu der dunklen Seite hier."
Lux strich sich über die Stirn. Er schien überlastet mit all den Informationen zu sein.
Die ganzen Jahre arbeitete er auf einem Planeten, der einen Tempel der Sith beherbergte. Wer wusste noch von diesem Konstrukt?
"Aber ... was jetzt?", fragte er.
"Ich werde gleich Padmé informieren. Wir müssen schnell vorgehen", sagte Ahsoka warnend. "Sollte er dort sein, und das glaube ich fest, müssen wir ihn festsetzen. Wir dürfen uns nicht davon ablenken lassen, dass er Klone entführt oder tötet. Das ist nur ein weiteres Spiel von ihm."

Lux nickte und Cal hob seinen Arm. "Ich werde Jesse informieren, dass er die Männer in Bereitschaft halten soll."
Ahsoka schloss die Augen. Irgendetwas berührte sie. Ein Hauch der Ungewissheit über die Zukunft.
Jetzt, so kurz vor dem Ziel, stockte sie. Sie wusste, dass es die finale Konfrontation war. Nur einer von Ihnen sollte diesen Ort lebend verlassen. Wenn überhaupt.
War sie bereit, im schlimmsten Fall das ultimative Opfer zu bringen?
Lux, Kyra und ihre Freunde und Familie sich selbst zu überlassen, um die Gefahr zu bannen?
Sie verdrängte den Gedanken an diesen durchaus möglichen Weg und schaute zu Cal.
"Wir brauchen sie morgen zum Vormittag hier. Wir werden direkt angreifen."
Die Togruta sah zu Lux. "Padmé wird sicher wissen wollen, wie es voran geht."

Ahsoka ging hinaus auf den Gang und zückte ihren Comlink. Er zeigte stumm an, dass jemand versuchte, sie über ihren gesicherten Kanal zu erreichen.
Sie drückte auf die Taste und nahm den Anruf entgegen. "Padmé! Ich wollte dich gerade informieren. Wir haben ihn!"
"Gewiss habt ihr das", meldete sich eine Stimme, die nicht zu der Naboo gehörte. Ganz und gar nicht, denn es war jemand völlig Unerwartetes.
"Shadow ...", flüsterte Ahsoka.
"Ihr habt mich also gefunden. Gut, es hat zwar länger gedauert, als ich vermutet hatte, aber wenigstens seid ihr dahinter gekommen", verspottete der Klon sie.
Ahsoka war noch immer wie geschockt von der Tatsache, dass Shadow in ihr gesichertes Netzwerk eindringen konnte. Ohne dass sie etwas bemerkt hatte.
Wenn er sich so leicht in ihr System schleusen konnte, was hatte er dann noch in petto? Hatte er etwa ...
"Du weißt von unserem Plan ..."
"Natürlich weiß ich, dass ihr vorhabt, mich zu stellen. Und auch ist mir bewusst, dass du dich jetzt dazu entscheiden wirst, mich sofort aufzusuchen", antwortete er süffisant.

Will of the Force - Tano Chronicles Part 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt