Will of the Force - Tano Chronicles Part 3

Kapitel 24 - Dieser eine Tag

"So come on give me what I crave
I want it
I want it
Do you want it?"

-

Der Geruch von warmem Brot und Kaf weckte Ahsoka am frühen Morgen.
Anakin hatte häufig Frühstück gemacht, doch das konnte nicht sein. Nicht dieses Mal.
Schlaftrunken reckte sie sich.
"Guten Morgen", sagte Lux leise und freundlich.
Ahsoka nickte mit dem Kopf und setzte sich auf. Lux war gerade dabei, ein Tablett mit etwas Essen zu ihr an das Bett zu bringen.
"Habe die Speiseräume geplündert", meinte er grinsend.
Ahsoka schmunzelte nur, und gemeinsam aßen sie. Sie bemerkte, wie Lux immer wieder nahezu unauffällig zu ihr herüber schaute.
Naja, zumindest unauffällig für jemanden, der nicht mit der Macht vertraut war, dachte sie sich.
"Darf ich etwas fragen?", begann Lux so plötzlich, dass es sie aus den Gedanken riss.
"Was?"
"Letzte Nacht ... was hast du gesehen?"
Ahsoka überlegte, wie viel sie ihm erzählen wollte. Sie wusste zwar, dass er nur aus Sorge fragte, aber sie wollte ihn nicht belasten.
"Es ... war Shadow ... er und ich, wir ...", berichtete sie und merkte, wie sich der Kloß in ihrem Hals bildete.
Sie wollte gerade fortfahren, als Lux ihr eine Hand auf den Unterarm legte. "Es ist okay. Wenn du nicht kannst, werde ich nicht dazu zwingen."
Die Togruta atmete erleichtert aus.

Sie sahen sich einen Moment lang an, bis Lux' Comlink aufleuchtete. "Es ist ..."
Er hielt das Gerät zwischen sich und Ahsoka und drückte auf den Projektor. "Hallo Lux... Ahsoka ..."
Toruk stand dort und lachte die beiden an. "Ich wollte euch nicht lange stören, aber ich möchte euch fragen, ob ihr heute Abend auch in Thela sein werdet. Ihr wart gestern so erschöpft, dass ich euch mit der Frage nicht bedrängen wollte."
"Thela?", fragte Lux. "Was ist dort?"
Toruk blendete ein Banner ein. "Das Gemeinschaftsfest Shilis", antwortete er.
Ahsoka sah Lux fragend an. Sie hatte nicht gerade die besten Erinnerungen an diese Stadt. Deswegen hoffte sie, dass Lux nicht zusagen würde.
"Wir kommen gerne", meinte er jedoch. Und obwohl er Ahsoka vorher in die Augen gesehen hatte, entschied er sich bewusst für die Zusage.
Toruk lächelte freundlich. "Dann sehen wir uns heute Abend." Mit diesen Worten verschwand sein Hologramm wieder und er beendete die Verbindung.
"Was sollte das?", fragte Ahsoka bestürzt.
"Was?", erwiderte der Onderonianer.
"Thela? Ich muss nicht noch einmal erwähnen, was zuletzt da mit mir passiert ist, oder?", wurde sie nun genauer.
Er konnte merken, wie unwohl ihr bei dem Gedanken wurde, wieder in diese Stadt zurückzukehren.
"Ahsoka, es ist nur dieser Abend. Und ich werde dieses Mal schon aufpassen. Außerdem will ich dich daran erinnern, dass du es warst, der letztes Mal den Abend gecrasht hatte", neckte er sie.
"Genau das ist es ja ... ich weiß einfach nicht ...", bestätigte sie ihn zurückhaltend.
Lux strich über ihren Arm. Ein unheimliches Gefühl von Wärme schoss durch ihren Körper. "Nur dieser Abend. Bitte. Ich habe dieses Fest noch nie erleben dürfen."
Ahsoka überlegte lange. Wog ihre Möglichkeiten ab. Ihm zuliebe wollte sie hingehen. Aber ebenso schnell konnte sie sich dann von ihm lösen und wieder verschwinden.
Sie wollte ihn nicht noch einmal in die Situation bringen, dass er sich für sie rechtfertigen musste.
Mit einem Seufzen beendete sie ihre Überlegungen. "Also gut."
Sofort strahlte Lux. "Danke, Ahsoka."
Er stand auf und zog sich seine Jacke über. "Wo gehst du hin?", fragte Ahsoka.
"Training", antwortete er nun motiviert. "Ich bin bald wieder da, versprochen. Es sei denn, du willst mitkommen?"
"Lieber nicht", verneinte Ahsoka sofort. "Ich glaube, Katooni ist noch immer geschockt."
"Wie du willst. Warte hier auf mich", erwiderte Lux und verschwand energiegeladen durch die Vordertür.

Lange musste Ahsoka warten. Dieses Mal war es allerdings keine quälende Zeit. Nicht wie sonst, wenn sie nur darauf wartete, dass der Tag verging.
Es war ein Gefühl zwischen Furcht und Vorfreude.
Und trotzdem war da diese grundsätzliche Unsicherheit, diese Hoffnung, welche in ihr aufflammte und meist schnell wieder abebbte, sobald sie sich darüber im Klaren war, wie alleine sie doch war.
Aber nun war da Lux. Fast alle ihrer Gedankenspiele führten zu ihm, ob sie es wollte oder nicht.
Sie musste meditieren. Anders sah sie keinen Weg, Herrin über ihre Sinne zu werden.
Alles in diesem Raum roch nach ihm. Das Bett, die Luft, sogar ihre Kleidung.
Ahsoka setzte sich bequem hin und atmete tief ein.
Das Chaos in ihrem Kopf lichtete sich und gab einen Zugang zu der Macht frei, durch welchen sie schlüpfen konnte.
Sie schlug in der Macht die Augen auf und saß wieder in der altbekannten Welt zwischen den Welten.
Dieses Mal war der Raum jedoch nicht von einem schwarzen Himmel umgeben. Er leuchtete in dunkelblau, wie vor einer morgendlichen Dämmerung.
"Ahsoka", wurde sie von Obi-Wan freundlich begrüßt. "Dich hier zu sehen, ist eigentlich kein gutes Zeichen."
Er ging um sie herum und sah ihr in das Gesicht. "Aber ich sehe, dass es dieses Mal eventuell andere Gründe hat."
Ahsoka schmunzelte und prustete. "Ich brauche Rat. Einen, den ich in der Realität aktuell nicht bekomme."
"Kann ich dir dabei helfen?", fragte der alte Jedi.