Kapitel 32 - Sinneswandel

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Am I the one to hold
This crown of ash and salt?
Their crying is close to me
I have to block it out
My voice has grown so somber
These words don't seem like mine
But the iron won't subside
No matter, no matter what I've tried

Am I raindrops in the flood?
In this emptiness in the storm
If I falter, if I fall
The wave inside my soul carries all I know
Who can take my hand in the flood?

In the Flood - Oleksa lozowchuk feat. Ariana Gillis

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Plötzlich war es still geworden, als sie die Auswirkungen des Gemetzels vor sich betrachteten.
Sogar die Geräusche der Turbinen der Marauder konnten diese Stille in ihren Köpfen nicht durchbrechen.
Ahsoka setzte sich still auf einen der Plätze neben Kyra, die notdürftig versorgt und sediert wurde.
Durch ihr Band spürte sie die Schmerzen ihrer Tochter, welche diese glücklicherweise nicht erleben musste, da sie völlig weggetreten war.
Bis auf den Kreuzer erlebte sie alles wie als Beifahrerin in ihrem eigenen Körper.
Ahsoka spürte, wie man ihr zuredete, argumentierte, dass sie keine Schuld traf.
Auch wenn ihr immer wieder in den Kopf kam, dass Kyra nur wegen ihr aus der Deckung kam.
Dass sie Shadow nur wegen ihr verloren hatten.
Es war wieder einmal ihre Schuld, egal, was die anderen sagten.
Ahsoka erwachte erst wieder aus ihrer Starre, als sie Kyra in dem Krankenbett liegen sah, mit einer dicken Schicht aus Bacta auf dem Loch in ihrem Bauch.
Und dennoch war die Togruta müde. Ihre Tochter so zu sehen, gab ihr den Rest. Das Leid, was diese durchstehen musste, drückte ebenso wie die kahlen, gräulichen Stahlwände dieses Zimmers auf sie ein. Der Raum hätte auch hellweiß erleuchtet sein können, es hätte Ahsoka weiter herunter gezogen.
Ahsoka schloss für einen kurzen Moment die Lider und sank in die Macht ein.

Sie öffnete wieder die Augen und sah sich erneut Obi-Wan gegenüber. Er schien zu sprechen, doch nichts davon kam bei ihr im Kopf an.
"Meister?", fragte Ahsoka überrascht.
"Ja, Ahsoka? Fahre fort", antwortete er ihr.
"Womit?", wollte sie wissen, was Obi-Wan seinen Kopf schief legen ließ.
"Du hast mir gerade von Jabba und Tatooine erzählt. Du sagtest, Lux hat dich mitgezogen, und dann ... Ist wirklich alles in Ordnung mit dir?", fragte er sorgenvoll und legte ihr einen Arm über die Schultern. Sie nickte abwesend.
"Ich habe eine Frage an dich." Obi-Wan fuhr fort, ohne darauf zu warten, dass Ahsoka etwas antwortete. "Liebst du ihn?"
Ahsokas Kopf schoss zurück. Was war das auf einmal für eine Frage? Natürlich liebte sie ihn. Warum fragte er dann? Immerhin wusste er doch von allem. Oder hatte sie ihm einen Hinweis gegeben, dass es nicht so sein konnte? Dann erinnerte sie sich an all die Male in der letzten Zeit, wo sie ihn abgewiesen hatte. Das hatte sie nie bei Anakin gemacht. War das ein Zeichen dafür, dass sie doch nicht diese starken Gefühle für sie hatte?
"J-ja", erwiderte Ahsoka trotzdem zögerlich. "Irgendwie schon lange. Es ist ... es hat sich im Laufe der Zeit verändert. Aber ich habe es ab einem gewissen Zeitpunkt immer getan ... irgendwie. Auch wenn Anakin und Kyra immer über allem standen."
Das machte zwar normalerweise keinen Sinn, und manch einer hätte ihr sicher gesagt, dass es moralisch verwerflich war.
Aber in diesem Augenblick machte es für sie einfach Sinn.
"Aber das ist nicht genug, oder ist es das?", sagte Ahsoka.
"Nicht immer", stimmte Obi-Wan zu. "Aber im Moment ist es vielleicht so. Was ich gleich sagen werde, ist nicht dazu gedacht, dich von deinen Zweifeln freizusprechen oder auch nur zu sagen, dass irgendetwas davon gerechtfertigt war. Es gibt nichts, was du tun kannst, um die Vergangenheit zu ändern. Du musst im Hier und Jetzt leben. Du hast einmal einen Mann geliebt, und eure Liebe hat ihn am Ende in gewisser Weise umgebracht. Und das weißt du. Nutze also die Lektionen, die du daraus gelernt hast, um die Dinge diesmal anders zu machen. Tatsächlich denke ich, dass du es bereits tust, auch wenn du es vielleicht nicht siehst."
"Aber ...", warf Ahsoka zögerlich ein, stockte allerdings.
"Ahsoka, Anakin hat eine Wahl getroffen", meinte Obi-Wan weiter. "So unglücklich es am Ende auch gewesen sein mag, er entschied sich, dich zu lieben und bei dir zu sein. Und Lux hat jetzt dasselbe entschieden, obwohl er von deiner Art und deiner Vergangenheit wusste. Mehr Beweis braucht es doch nicht, dass er dir vertraut. Wenn du ihm diese Wahl jetzt aber vorenthältst, beweist du, dass du nichts von allem gelernt hast."
"Ihr verlangt zu viel ...", seufzte Ahsoka.

Will of the Force - Tano Chronicles Part 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt