6. Rebellion

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Nachdem Lias Schule vorbei war, ging Jake wieder nachhause und ich mit meiner kleinen Schwester, wollte das auch machen.
Wir schlenderten durch die Straßen, als ich plötzlich einen beißenden Geruch wahrnahm. Rauch...
Ich begann zu rennen und riss Lia einfach mit. Als ich um die Ecke in unsere Straße bog, konnte ich meinen Augen nicht trauen. Ganze 5 Häuser standen in Flammen! Eine Unzahl an Menschen oder zweiter Gestalten stand aufgeregt miteinander redend davor. Unter den brennenden Häusern auch unsere Wohnung. Sofort schaltete sich mein typischer Wächter-instinkt ein. Ich spürte, dass in einem der Häuser noch Wandler waren. Schnell sprang ich über den Zaun und stieß die brennende Tür auf. Innerhalb des Gebäudes war alles schon fast komplett abgebrannt, aber trotzdem spürte ich zwei lebende Wandler. Sie mussten oben sein... Mit langen Schritten sprintete ich die Treppe hoch und sah sofort einen Leguan und eine Maincoon Katze am Boden liegen. Das waren sie. Vorsichtig hob ich sie hoch und trug sie die Stufen runter. Ich konnte unverletzt durch Feuer und Rauch gehen, ohne husten zu müssen oder Verletzungen zu kassieren. Und so rannte ich mit brennenden Kleidern aus dem Haus und suchte den nächsten Rettungswagen auf. Dort gab ich die beiden Wandler ab und blieb keuchend stehen.

𝐶ℎ𝑎𝑟𝑜𝑛! 𝐷𝑢 𝑏𝑟𝑒𝑛𝑛𝑠𝑡 𝑖𝑚𝑚𝑒𝑟𝑛𝑜𝑐ℎ!

rief Lia mir durch den Kopf. Ups. Schnellstmöglich wurde ich das brennende Shirt los und klopfte die Hose ab, bis sie nichtmehr in Flammen stand. Ich spürte die fragenden Blicke der Menschen um mich herum, wahrscheinlich weil ich nicht hustete und keine Verbrennungen hatte. Plötzlich begann mein Kopf, zu pochen und ich kniff die Augen zusammen. Ich spürte, dass mich jemand zwanghaft suchte. Es war warscheinlich die Rebellion, die den Brand verursacht hatte, nur um den letzten Wächter zu finden. Doch, jetzt sahen mich noch mehr Leute an und begannen, zu flüstern.

𝐵𝑟𝑢𝑑𝑒𝑟ℎ𝑒𝑟𝑧... 𝑑𝑒𝑖𝑛 𝑇𝑎𝑡𝑡𝑜𝑜...

erschrocken sah ich auf meine Brust, wo sich das Markenzeichen des Wächters befand. Auf einmal gingen alle anwesenden Wandler vor mir auf die Knie und senkten die Köpfe. Ich. War. Aufgeflogen...
Lia kam weinend zu mir gerannt und ich hob sie vorsichtig hoch. Sie ließ den Blick über die vor mir knienden Menschen schweifen und klammerte sich an mich. Seufzend schloss ich die Augen und deutete den unzähligen Wandlern, aufzustehen und hob die Hand als Zeichen, dass sie stehenbleiben sollten. Es war komplette Stille eingekehrt und alle starrten mich an. Plötzlich spürte ich Jakes inneren Wolf in der Nähe und ließ Lia sofort runter. Ich stand planlos da, als er um die Ecke kam uns das Feuer, sowie die Leute mit gesenktem Kopf vor mir sah. "Charon, ich hab deine Unruhe gespürt-..." Sein Blick fiel auf meine Brust und er erstarrte. Ich sah regelrecht, wie ihm ein Licht aufging. Langsam senkte er den Kopf und ging vor mir auf die Knie.

𝑆𝑡𝑒ℎ 𝑎𝑢𝑓.

forderte ich zwecks Link und ging auf ihn zu. Er folgte und stand mit gesenktem Kopf vor mir. Ich hob seinen Kopf an und küsste ihn.
"Du brauchst dich vor mir nicht zu verbeugen." flüsterte ich und sah ihm tief in die Augen. Er nickte nur und hob dann Lia hoch, die schluchzend zu uns kam. Ich wandte mich wieder an die Leute und linkte ihnen eine Botschaft.

𝐺𝑒ℎ𝑡 𝑛𝑎𝑐ℎℎ𝑎𝑢𝑠𝑒. 𝐸𝑟𝑧𝑎̈ℎ𝑙𝑡 𝑘𝑒𝑖𝑛𝑒𝑚 𝑣𝑜𝑛 𝑚𝑖𝑟. 𝑈𝑛𝑑 𝑤𝑒𝑛𝑛 𝑖ℎ𝑟 𝑑𝑒𝑛 𝑀𝑢𝑛𝑑 𝑎𝑢𝑓𝑚𝑎𝑐ℎ𝑒𝑛 𝑠𝑜𝑙𝑙𝑡𝑒𝑡, 𝑣𝑒𝑟𝑏𝑎𝑛𝑛𝑒 𝑖𝑐ℎ 𝑒𝑢𝑐ℎ 𝑎𝑢𝑠 𝑑𝑒𝑟 𝑊𝑒𝑙𝑡 𝑑𝑒𝑟 𝑊𝑎𝑛𝑑𝑙𝑒𝑟. 𝐷𝑎𝑠 ℎ𝑖𝑒𝑟 𝑖𝑠𝑡 𝑛𝑖𝑐ℎ𝑡 𝑝𝑎𝑠𝑠𝑖𝑒𝑟𝑡.

das Volk vor mir murmelte Zustimmung und zerstreute sich langsam. Die Rettungswagen fuhren mit den Brandopfern davon und die Feuerwehrmänner löschten das Feuer. Ich sah nach, ob mein Shirt noch anzuziehen war, aber es war komplett verbrannt und löchrig. Hinter mir räusperte sich Jake. Ich drehte mich um und nahm dankend sein Shirt entgegen, welches er mir hinhielt. Schnell striff ich es mir über und fasste erstmal einen klaren Gedanken.
Plötzlich bekam ich wieder solche Kopfschmerzen und taumelte etwas nach hinten. Die Rebellion suchte nach mir... alle gleichzeitig. Ich hatte große Mühe, meinen Drachen zurückzudränden und ihn vor der Rebellion zu verbergen. Und darauf rannte ich einfach los. In Richting des Hügels.
Dort würde ich villeicht Ruhe finden. Jake und Lia hasteten mir hinterher, aber ich kümmerte mich nicht darum.

Auf dem Hügel wurde ich sofort in meine zweite Gestalt gerissen und spürte den ganzen Schmerz, den der Druck auf meine Seele verursachte. Es waren zu viele.
Ich bohrte die Krallen in die Erde und unterdrückte einen Schmerzensschrei. Langsam verlor ich die Übersicht, kippte zur Seite und blieb schwer keuchend auf dem Boden liegen. "Charon! Hey. Schon gut, beruhig dich." rief Jake neben mir und strich mir über die Schnauze. Ich war als Drache viel größer, als in menschlicher Form... Lia hüpfte als Katze auf meinen Kopf und schleckte mich führsorglich ab. Plötzlich ließ der Druck nach und mein Körper erschlaffte. Schwach hielt ich die Augen offen und keuchte nurnoch. Keiner sollte mich gespürt haben...
Jakes Anwesenheit beruhigte mich und ich schlang meinen Schwanz um ihn und mich. Lia setzte sich in Menschengestalt neben mich und strich sanft über meine Schuppen. Jake und Lia waren so klein. So winzig.
Mit letzter Kraft verwandelte ich mich zurück und blieb einfach im verbrannten Gras liegen. Sofort rannten sie beiden zu mir und Jake hob meinen Kopf an. "Gehts wieder?" flüsterte er und strich mir über die Wange. Ich nickte langsam, bewegte mich aber sonst nicht. So einen Schlag hatte ich schon länger nichtmehr abbekommen. Die, die sich gegen den Rat gestellt haben, stellten sich automatisch gegen die Wächter, also gegen mich. "Jake, ich muss mit dem Rat reden." flüsterte ich mit kratziger Stimme und richtete mich langsam auf. Seufzend nickte er und setzte sich neben mich.

"Du hättest es mir ruhig sagen können. Ich hätte dir helfen können." "Und wie?"

Da legte er einen Arm um meine Hüfte und drückte mich vorsichtig an sich. Lia setzte sich in zweiter Gestalt auf meinen Schoß und begann, zu schnurren.

𝑩𝒍𝒖𝒕 𝒅𝒆𝒓 𝑫𝒓𝒂𝒄𝒉𝒆𝒏  -𝐷𝑒𝑟 𝑙𝑒𝑡𝑧𝑡𝑒 𝑊𝑎̈𝑐ℎ𝑡𝑒𝑟Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt