𝑩𝒍𝒖𝒕 𝒅𝒆𝒓 𝑫𝒓𝒂𝒄𝒉𝒆𝒏 -𝐷𝑒𝑟 𝑙𝑒𝑡𝑧𝑡𝑒 𝑊𝑎̈𝑐ℎ𝑡𝑒𝑟

10. Schwäche

Ich stieß die große, hölzerne Tür auf und mir schlug ein heftiger, starker Krankheitsgeruch entgegen.

"Wer ist da?!" rief jemand und kam aus einem Raum, der an den großen Konferenzraum angehängt war gestürmt. Purer Hass und Wut lagen in seinen Augen und er verwandelte sich blitzschnell in einen Löwen. Knurrend stellte sich Jake vor mich und legte die Ohren an. "Wir sind hier, um zu helfen." meinte ich leise und hob die Hände. "Ich kann euch helfen. Lasst es mich erklären, bitte." Der Löwe ließ sich nicht überreden und schlich weiter fauchend auf uns zu. Seufzend ließ ich die Hände fallen, hörte auf, meinen inneren Drachen zurückzudrängen und fauchte das Raubtier an "Verwandle dich zurück und werde dir deinem Platz bewusst!" Er spürte meine zweite Gestalt genau und ich sah, wie ihm die Farbe aus dem Gesicht wich. Schnell verwandelte er sich und kniete sich mit gesenktem Kopf nieder. "Ich bin hergekommen, um zu reden. Und das zu klären. Helfen, um es anders auszudrücken." murrte ich und ging an Jake vorbei auf den Mann zu. "Es tut mir leid... es ist nur, ich hätte gedacht, dass Rebellionsmitglieder hierher gefunden hätten..." flüsterte er und man konnte den verhassten Unterton in seiner Stimme nicht überhören. "Schon ok, du konntest es nicht wissen. Steh auf und komm." meinte ich und ging in den Raum, aus dem er gekommen war. Darin standen drei Krankenbetten, wo jeweils ein Wandler in Menschengestalt drinlag. Um die Betten herum standen die fünf anderen und der Mann, der uns angegriffen hatte, stellte sich dazu. Alle Blicke ruhten auf mir und Jake.
"Liebe Ratsmitglieder.... der letzte Wächter ist heimgekehrt."

Seit einer halben Stunde saßen wir schon zu elft im Kreis und diskutierten über die Angriffe, meine unbekannte Gabe, die Magieseuche und alles andere, was mit dem Drama hier zu tun hatte. Jake hatte sich in Menschengestalt neben mich gesetzt und schaute immerwieder ängstlich zu den Krankenbetten hinüber. Die kranken Ratsmitglieder redeten nur sehr wenig und leise und man sah ihnen die Schwäche an. Der 'Anführer' der neun war der Löwe, der uns bedroht hatte und er organisierte vieles. Innsgesammt waren sechs Männer und drei Frauen im Rat.
Bei allen konnte man tiefe Augenringe sehen und die Müdigkeit stand ihnen ins Gesicht geschrieben. Die Rebellion hatte ihnen den Krieg erklärt. In zwei Tagen um Mitternacht würden sie angreifen... "Ich kämpfe mit. Als Drache kann ich viele besiegen. Villeicht kann ich den Spieß ja umdrehen." meinte ich fest. Geschockt sah Jake mich an und linkte mir

𝐷𝑢 𝑘𝑎𝑛𝑛𝑠𝑡 𝑑𝑜𝑐ℎ 𝑛𝑖𝑐ℎ𝑡 𝑖𝑛 𝑑𝑒𝑛 𝐾𝑟𝑖𝑒𝑔 𝑧𝑖𝑒ℎ𝑒𝑛! 𝐼𝑐ℎ- 𝐼𝑐ℎ 𝑘𝑎𝑛𝑛 𝑑𝑖𝑐ℎ 𝑑𝑎 𝑛𝑖𝑐ℎ𝑡 𝑢𝑛𝑡𝑒𝑟𝑠𝑡𝑢̈𝑡𝑧𝑒𝑛 𝑢𝑛𝑑... 𝑖𝑐ℎ 𝑤𝑖𝑙𝑙 𝑑𝑖𝑐ℎ 𝑛𝑖𝑐ℎ𝑡... 𝑣𝑒𝑟𝑙𝑖𝑒𝑟𝑒𝑛.

𝐿𝑎𝑠𝑠 𝑢𝑛𝑠 𝑑𝑎𝑠 𝑑𝑟𝑎𝑢𝑠𝑠𝑒𝑛 𝑏𝑒𝑠𝑝𝑟𝑒𝑐ℎ𝑒𝑛. 𝑉𝑒𝑟𝑠𝑝𝑟𝑜𝑐ℎ𝑒𝑛.

murrend gab er nach und sah wieder in die Runde. "Das wäre wirklich nett... *hust*" flüsterte eine rothaarige Frau, die im Krankenbett lag. Für einen Kampf war ich eigentlich ganz gut gerüstet... ich trainierte oft und das nicht nur körperlich. Mein innerer Drache war bereits komplett mit mir verbunden, was in meinem Alter eher selten, aber von Vorteil war.
Schließlich verabschiedeten wir uns, nachdem alle miteinander einen Link hatten, dass wir uns verständigen konnten und ich versprach, in zwei Tagen wiederzukommen. Auf dem Heimflug diskutierte ich dann eben das Thema Krieg mit Jake...

𝐴𝑏𝑒𝑟 𝑑𝑢 𝑘𝑜̈𝑛𝑛𝑡𝑒𝑠𝑡-...

𝐽𝑎𝑘𝑒, 𝑤𝑖𝑒 𝑜𝑓𝑡 𝑛𝑜𝑐ℎ? 𝐼𝑐ℎ 𝑘𝑎𝑛𝑛 𝑚𝑖𝑐ℎ ℎ𝑒𝑖𝑙𝑒𝑛, 𝑗𝑎? 𝐼𝑐ℎ ℎ𝑎𝑏 𝑎𝑙𝑠 𝑊𝑎̈𝑐ℎ𝑡𝑒𝑟 𝐻𝑒𝑖𝑙𝑘𝑟𝑎̈𝑓𝑡𝑒. 𝐸𝑏𝑒𝑛 𝑓𝑢̈𝑟 𝑘𝑜̈𝑟𝑝𝑒𝑟𝑙𝑖𝑐ℎ𝑒 𝑊𝑢𝑛𝑑𝑒𝑛.

𝐶ℎ𝑎𝑜𝑟𝑛... 𝑖𝑐ℎ ℎ𝑎𝑏 𝑑𝑜𝑐ℎ 𝐴𝑛𝑔𝑠𝑡 𝑢𝑚 𝑑𝑖𝑐ℎ. 𝑉𝑜𝑟 𝑧𝑤𝑒𝑖 𝑆𝑡𝑢𝑛𝑑𝑒𝑛 𝑤𝑎𝑟𝑒𝑛 𝑤𝑖𝑟 𝑛𝑢𝑟 𝑧𝑢𝑚 '𝐴𝑢𝑓𝑘𝑙𝑎̈𝑟𝑒𝑛' 𝑎𝑢𝑓 𝑑𝑒𝑚 𝑊𝑒𝑔 𝑧𝑢𝑚 𝑅𝑎𝑡 𝑢𝑛𝑑 𝑗𝑒𝑡𝑧𝑡 ℎ𝑎𝑠𝑡 𝑑𝑢 𝑑𝑖𝑐ℎ 𝑧𝑢𝑚 𝐾𝑟𝑖𝑒𝑔 𝑎𝑛𝑔𝑒𝑚𝑒𝑙𝑑𝑒𝑡.... 𝑈𝑛𝑑 𝑖𝑐ℎ 𝑘𝑎𝑛𝑛 𝑑𝑖𝑐ℎ 𝑛𝑖𝑐ℎ𝑡 𝑏𝑒𝑔𝑙𝑒𝑖𝑡𝑒𝑛.

𝐼𝑐ℎ 𝑤𝑒𝑖𝑠𝑠, 𝐽𝑎𝑘𝑒. 𝐼𝑐ℎ 𝑘𝑜𝑚𝑚𝑒 𝑧𝑢𝑟𝑢̈𝑐𝑘, 𝑣𝑒𝑟𝑠𝑝𝑟𝑜𝑐ℎ𝑒𝑛.

Mit schlechtem Gewissen senkte ich den Kopf und versuchte, nicht aus Trauer zu kreischen. Ich wusste, dass ich es ihm nicht versprechen konnte, aber er durfte mir nicht folgen. Zuhause hatte er das Rudel, auf das er aufpassen musste und meine Familie musste er auch beschützen. Er durfte einfach nicht... in meinem Krieg sterben.
Mit den letzten Flügelschlägen landete ich auf der Wiese vor dem Territorium meines Rudels und ließ Jake runterspringen. Ich verwandelte mich zurück und ging hinter Jake her in den Wald, bis wir inmitten des Lagers standen. Ich spürte genau, wie sauer er war und dass er unbedingt mitkommen wollte aber Jake blieb zuhause. Basta. Da rief schon Chris, mein Vater mit einem Heulen das Rudel zusammen und kam zu uns gerannt. Alle versammelten sich und verwandelten sich zurück. Man sah ihnen an, dass sie verwirrt waren, dass Jake so daneben wirkte. "Was ist passiert, Charon?" rief Lia und kam zu mir gerannt. Ich nahm sie in den Arm, hob sie hoch und meinte absichtlich laut "Der Rat kann nichtmehr. Die Magieseuche wurde ihnen angehängt. Ich werde in zwei Tagen in den Krieg ziehen. Jake soll euch alle beschützen, falls wir es nicht schaffen sollten, den Angriff abzuwehren."

Geschockte starrten alle mich an und murmelten gestresst mit ihrem Nachbarn.
"Ich werde zurückkommen. Versprochen."

𝑉𝑒𝑟𝑠𝑝𝑟𝑜𝑐ℎ𝑒𝑛...