25. Aufbruch...?

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Am nächsten Tag war es so weit. Wir brachen auf zur Hall of fame und ließen die Lager hinter uns.

Wir hatten uns aufgeteilt und uns entschieden, mit dem Zug zu fahren. Es war eine dreistündige Fahrt, bis zum Wächtersitz. Der Rat hatte sich dort bereits eingefunden und wir hatten uns schon abgesprochen, wer wann ankam.

"Wo gehen wir hin?" fragte Lia, die auf meinem Schoß saß und sah mich verwundert an. "Zur Hall of fame." grinste ich zurück. "Doch nicht DIE Hall of fame??? Oder?!" rief sie hibbelig und begann, vor aufregung zu zittern. Ich nickte und strich ihr beruhigend über das Bein. "Beruhig dich erstmal." lachte ich und wandte den Blick dem an meiner Schulter schlafenden Jake zu. Seit ca. einer Stunde schlief er jetzt schon, aber war ja auch kein Wunder. Er hatte sich gestern freiwillig um alle Welpen gekümmert, während ich die Vorbereitungen getroffen habe.
Lia hüpfte von mir und verzog sich wieder auf ihren Platz, wo sie mit ihren Sachen spielte.

Plötzlich machte der Zugfahrer eine Durchsage "Liebe Fahrgäste, wir werden warscheinlich wegen Zauberei etwas ver-..." brach die Ansage ab. Kaum, dass ich klar denken konnte, machte der Zug einen Ruck und blieb an Ort und Stelle stehen. Ich wurde mitsammt Jake nach hinten geschleudert und landete fast auf Lia, welche schreckhaft zusammenzuckte. "Was?" nuschelte mein Gefährte, der dadurch aufgewacht war. Er griff sich an den Kopf und richtete sich auf. Lia ging es gut und ich setzte mich neben sie. Der ganze Zug war verwüstet und überall hörte man die aufgebrachten Stimmen beunruhigter Wandler. "Also, gehts euch gut und,... was war das?!" fragte Jake und sah sich um. "Uns gehts gut." versicherte ich und drückte Lia an mich. Da schreckte Jake zurück und deutete auf das Fenster. Es zersprang und weiße Schwaden kamen herein. "Magie! Pass auf!" rief er und zog uns von den weißen Nebelschwaden zurück. Doch ich spürte, wie meine Kopfschmerzen erheblich schlimmer wurden und brach schreiend zusammen. Sofort kniete Jake neben mir und strich mir über die Hand. "Hey, Charon. Schon gut. Ich-..." brach er ab und fiel neben mir zu Boden. Ein Betäubungspfeil steckte in seinem Hals. Ich wollte zu ihm, aber die Schmerzen wurden immer schlimmer, als auchnoch Lia bewusstlos neben Jake lag. Ebenfalls ein Betäubungspfeil. Ich sah auf und entdeckte einen Bogenschützen, der auf mich zielte, bevor er abdrückte und ich das Pieksen spürte. Ich kippte zur Seite und mir wurde schwarz vor Augen.

-𝑳𝒂𝒓𝒓𝒚𝒔 𝑺𝒊𝒄𝒉𝒕:

"Lass die anderen hier. Nur den mit der ausgebleichten Haut." befahl mir der Oberstleutnant. "Den Rest besprechen wir in der Basis."

Eine Stunde später stand ich vor dem Leutnant und hörte ihm zu. "Du wirst ihm folgende Magie auflegen" begann er und deutete auf das große Buch auf dem Tisch. "Einen Zauber, dass er sich verwandelt, und du musst ihn benebeln. Er darf nichtmehr richtig denken können und muss uns folgen, wie ein Hund. Wenn wir seine zweite Gestalt vollkommen in der Hand haben, können wir die Wandler mit Leichtigkeit auslöschen. Sie alle." erklärte er. "Jawohl, Sir." bestätigte ich und drehte mich bereits zum Gehen um. Dieser Wächter war die Lösung für unsere Probleme. Er konnte, wenn er wollte, die ganze Welt auslöschen und wir konnten ihn kontrollieren. Grinsend öffnete ich die Zellentür zu dem riesigen Raum, wo sich der Drachenwandler in Ketten gelegt und bewusstlos befand. Ich nahm ihm die Fesseln ab, nahm Abstand und sprach den Zauberspruch. Kaum, dass ich fertig war, verwandelte der Junge sich und ein riesiger, schwarz-weißer Drache lag vor mir. Er war wirklich schön anzusehen. Die pechschwarze Haut, das Tattoo und erst die weißen Fäden als Überbleibsl der schwarzen Magie. Ich musste schon zugeben, der Wächter hatte meinen Respekt, denn bisher hatte niemand die schwarze Magie überlebt.
Ich schüttelte den Kopf und klärte meine Gedanken. Ich rief ein paar Wachen und befahl ihnen, den Drachen mit den passenden Ketten zu fesseln. Inklusive Maulkorb.
Als sie fertig waren und wieder aus dem Raum verschwunden waren, sprach ich den nächsten Zauber aus und wartete etwas. Plötzlich schlug der Drache die Augen auf und fixierte mich mit seinem kalten, gelben Blick. Doch langsam änderte sich die Augenfarbe zu Rot und seine Pupillen verformten sich zu Schlitzen. Das dunkle, gefährliche Rot des Zaubers gewann schließlich und der Drache begann, sich zu winden und zu wehren. Der Zauber hatte funktioniert. Dieser Wandler hatte nurnoch seine tierischen Instinkte. Keine Wahrnehmung von wahr oder falsch, von gut oder böse.
"Es hat funktioniert, du gehörst jetzt uns." zischte ich und sah dem Wandler grinsend in die roten Augen.

"Du wirst sie alle in den Tod stürzen."

𝑩𝒍𝒖𝒕 𝒅𝒆𝒓 𝑫𝒓𝒂𝒄𝒉𝒆𝒏  -𝐷𝑒𝑟 𝑙𝑒𝑡𝑧𝑡𝑒 𝑊𝑎̈𝑐ℎ𝑡𝑒𝑟Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt