-𝑪𝒉𝒂𝒓𝒐𝒏𝒔 𝑺𝒊𝒄𝒉𝒕:
Jake warf den zerfetzten Jay vor mich und setzte sich dann neben mich. Er hatte ihn ganz schön zugerichtet. Aber bevor ich Jay wieder ganz zurückholte...
Ich drehte mich zu Jake, setzte mich auf seinen Schoß und küsste ihn. Endlich! Seit Tagen hatte ich seine Nähe vermisst. Er erwiederte ohne zu zögern und drückte meine Hüfte fest nach unten, als würde ich gleich aufspringen und davonlaufen. Schweren Herzens löste ich mich von ihm und wandte mich wieder der halbtoten Python zu. Ich hatte entschieden, ihn wieder zurückzuholen. Er würde in dieser Welt mehr leiden, als im Jehnseits. Ich konnte ihn jederzeit wieder zum Tor schicken, da er schon einmal dort war und als Wächter aller Elemente war es umso leichter, ihn zu kontrollieren. Ich streckte den linken Arm aus und da fiel mir erst die weiße Zeichnung von der schwarzen Magie auf. Diese weißen Narben würde ich so schnell nicht loswerden.
Ich zog Jays Schlangenkopf zu mir, berührte seine Stirn mit der Fingerspitze und schloss die Augen. Seine Verletzungen heilte ich nur so weit, dass er wieder lebensfähig war. Die Schmerzen durfte auch er ruhig erleben. Da begann die Schlange, zu zucken und sich zu winden. Jay schlug die Augen auf und zappelte sich aus meinem Griff. "Verwandle dich zurück." befahl ich. Von den knienden Rudelmitgliedern kam nur tiefes Knurren, welches ich sofort unterband. Nachdem Jay sich zurückverwandelt hatte, stand er auf und sah zu uns herab. Blutüberströmt und diverse Hautfetzen fehlend stand er da vor uns und keuchte vor sich hin. Ich atmete tief durch und stand etwas unsicher auf. Jake stützte mich und ich legte einen Arm um seinen Nacken, damit ich besser stehen konnte. Herausfordernd sah Jake mich an und verschränkte die Arme vor der Brust.
Ich starrte nur wortlos zurück, bis ich die Unterwürfigkeit in seinen Augen erkennen konnte. Langsam senkte er den Kopf und ging vor mir auf die Knie. Wieder knurrten alle anderen, aber diesmal ließ ich sie. Ich linkte allen, außer Jay, wieder aufzustehen. Wölfe, Welpen, Menschen erhoben sich und starrten feindsehlig auf den knienden Wandler vor mir.
"Hört mir zu." begann ich in lautem Ton. "Ich war mit Jay am Tor zum Jehnseits. Ich hab ihm die Wahl gelassen und er hat sich für diese Welt entschieden. Unter zwei Bedingungen, welche ich euch leider nicht verraten kann, ist er wieder mit mir gekommen."
Als ich fertig gesprochen hatte, stand Jay auf und sah mich einfach stur an. Ich linkte ihm, dass er eine seiner Bedingungen erledigen solle und schickte ihn mit einem Kopfnicken fort. Er schlenderte humplend in Richtung Haupthaus von Jakes Rudel und verschwand hinter den Bäumen und Büschen. Kaum, dass er weg war, fiel mir meine Mutter um den Hals, gefolgt von meinem Vater. "I-Ich dachte, ich verliere dich noch!" schluchzte sie und krallte sich an mich. Ich ließ Jake los und umarmte meine Eltern vorsichtig. Mir tat immernoch alles weh, aber die bleichen Narben von der schwarzen Magie schmerzten nur sehr wenig. Verweint löste sie sich von mir und kaum, dass sie zwei Schritte zurück gemacht hatte, sprang mir eine gescheckte Katze entgegen. Mitten im Flug verwandelte sie sich und so landete Lia in Menschengestalt verheult auf mir und ich gleich wieder auf dem Boden. "Bruder!" weinte Lia und drückte sich fest an mich. Ruhig zog ich sie auf meinen Schoß und stand wieder auf. Mit ihr auf dem Arm ging ich zu Jake und verkündete "Wir sollten wieder zurückgehen. Ich werde in nächster Zeit den Kram mit dem Wächtersein und so regeln, und ihr solltet nicht erwarten, Jay in den nächsten Wochen wieder zu sehen. Jetzt geht nachhause."
langsam gingen alle wieder ihrer Beschäftigung nach, bis nurnoch ich, Jake und Lia auf der Lichtung übrig waren. "Ich könnte gleich einpennen." jammerte ich und lehnte mich an Jake. Lia hüpfte wieder fröhlich von mir runter und rannte unserer Mutter hinterher, die gerade über die Grenze verschwunden war. "Willst du vorher etwas essen?" fragte Jake und schlang die Hände um meine Hüfte. Schwach nickte ich und schloss die Augen. Im nächsten Moment hingen meine Beine schon in der Luft und ich lag in Jakes Armen. "Entspann dich. Heute musst du nichtmehr so viel machen, außer villeicht schlafen." schmunzelte mein Mate und machte sich in Richtung seines Lagers auf. Im Haupthaus vor dem Wolfslager suchten wir uns ein Zimmer und ich quartierte mich nur in Boxershirts vor den Spiegel. "Wow..." flüsterte ich und betrachtete das neue Tattoo auf meiner Brust, sowie die weiß-bleichen Verfärbungen. "Jay hat ganzschön Arbeit geleistet. Die werd ich niemehr los." zischte ich und schlenderte zu Jake, der bereits auf dem Bett saß. Ich legte den Kopf auf seinen Schoß und schloss die Augen. "Jetzt bist du wieder hier, das ist das Wichtigste." meinte Jake und fuhr mit den Händen über meine Wange."Morgen machen wir dann weiter. Schlaf erstmal." Er kraulte mich noch etwas, bis ich dann endlich ruhig in einen traumlosen Schlaf fiel.
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𝑩𝒍𝒖𝒕 𝒅𝒆𝒓 𝑫𝒓𝒂𝒄𝒉𝒆𝒏 -𝐷𝑒𝑟 𝑙𝑒𝑡𝑧𝑡𝑒 𝑊𝑎̈𝑐ℎ𝑡𝑒𝑟
Fantasy𝑩𝒙𝑩 Charon, der letzte Wächter der Gestaltenwandler hat sehr mit diesem Geheimniss zu kämpfen. Zuerst versteckte er sich vor seiner Aufgabe, seinem Schicksal, bis ihn die Realität einholt und er die Führung übernehmen musst. Auf dem Weg in den...