Tylers aufregende Nacht in NY - Teil 6

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POV Tyler

Gemeinsam mit Stacey lief ich dann aus dem Hotel in die kalte, dunkle Nacht. Kein Mensch war auf den Straßen zu sehen, nichtmal die Straßenlaternen leuchteten mehr. Es ist aber auch schon echt spät.. Stacey schien genau zu wissen, wo sie hinwollte, denn sie lief sicher vorneweg. Wir liefen ein ganzes Stück und nach einer Weile wurden die Häuser immer heruntergekommener und es kamen uns immer mal sehr düstere Gestalten entgegen. Solche, denen man im Dunkeln eigentlich nicht begegnen möchte. Ich wollte nach meiner Waffe greifen, die ich normalerweise immer bei mir trug, doch sie war nicht an ihrem Platz. Ach mist die liegt doch noch zuhause. Ich hab ja gedacht, dass ich die hier bestimmt nicht brauchen werde.. Ein Griff in meine Jackentaschen verriet mir, dass ich nichtmal mein Handy bei mir hatte. Das liegt ja noch im Hotel auf dem Nachttisch...

Nach einigen ewig langen Minuten blieb Stacey endlich stehen. Wir standen in einer engen Seitengasse. Es war stockdunkel. Ein kalter Schauer lief mir den Rücken hinunter, als nicht weit entfent von uns ein Schusss die Stille der Nacht störte. Kurz danach war es wieder ganz still. „Wo sind wir?", flüsterte ich Stacey zu, doch bekam keine Antwort. Sie schaute sich wachsam in alle Richtungen um, als würde sie jemanden erwarten. „Halt dich im Hintergrund und sei einfach ruhig. Wenn die herausfinden wo du arbeitest, machen die dich einen Kopf kürzer.", sagte sie dann leise. Nun bekam ich es doch mit der Angst zutun. Wer sind die Leute von denen sie spricht? Etwa Gangmitglieder? Wenn das der Fall sein sollte, dürfen die wirklich auf gar keinen Fall erfahren, wo ich arbeite. Hoffentlich hält Stacey dicht..

Plötzlich hörte man, wie sich Schritte näherten und man konnte die Umrisse mehrerer männlicher Personen erkennen. Sie schienen alle sehr groß und muskulös zu sein, mehr konnte man aber nicht erkennen. Erst als einer der Männer sich eine Zigarette anzündete und das Feuerzeug kurz die Nacht erhellte, konnte ich erkennen, dass sie allesamt Schusswaffen bei sich trugen. Zudem hatte jeder von ihnen ein auffälliges Tatto am rechten Oberarm. Also handelt es sich tatsächlich um Gangmitglieder. Doch nun war es zu spät für einen Rückzug..

Wo ist das Problem?", hörte ich dann Staceys fragende Stimme. Ihre Stimme klang sehr gefährlich und die Männer schienen großen Respekt vor ihr zu haben. Wie konnte sie sich nur in so kurzer Zeit so verändern? „Es gab Probleme mit der Lieferung.", antwortete einer der Männer. „was heißt es gab Probleme?", fragte sie. „Es gab eine Zollkontrolle und einer der Wägen wurde entdeckt. Die anderen zwei sind durchgekommen. Jetzt haben wir das FBI am Hals." von welchen Wägen sprechen die? Und um welche Lieferung geht es? Tausende Fragen schwirrten mir im Kopf herum. Doch vor allem wurde mir eins klar: in welcher Gefahr ich mich gerade befand. Die haben vom FBI gesprochen und Stacey weiß, das ich dort arbeite.. Auch wenn es weder mein Zuständigkeitsbereich noch meine Abteilung ist, werden sie höchstwahrscheinlich nichts unversucht lassen, um die besagte Ware durchzubekommen und das FBI loszuwerden..

Nun, dann haben wir ja wirklich den perfekten Ansprechpartner hier.", sagte Stacey nach kurzer Stille und drehte sich zu mir um. Ihre Augen funkelten böse, von der Frau mit der ich vorhin geschlafen habe, war nichts mehr zu sehen. Ich muss hier weg, wenn sie mich bekommen, war es das mit mir. Diese Leute scheinen durch und durch skrupellos zu sein. Ich drehte mich um und rannte so schnell ich konnte davon. Doch kaum hatten sie verstanden, dass ich abhauen wollte, rannten sie mir hinterher. Und sie waren schnell..

Ich rannte durch enge Gassen, vorbei an halb zerfallenen Häusern und schlängelte mich durch schmale Unterführungen. Die ganze Zeit über waren sie mir dicht auf den Fersen. „Jetzt schieß doch endlich!", hörte ich plötzlich Staceys Schrei und ein Schuss zerriss die Stille der Nacht. Ein wahnsinniger Schmerz in meinem Bein, ließ mich stolpern und anschließend auf den harten Steinboden stürzen. Nein, sie dürfen mich nicht kriegen.. Wer weiß, was sie dann mit mir machen. Panisch versuchte ich mich aufzurappeln, doch der Schmerz war einfach zu stark.

Im nächsten Moment stürzten sich zwei Personen auf mich und hielten mich fest. Keine Chance zu entkommen.. „Na haben wir dich endlich", lachte Stacey böse. In ihrer Stimme war purer Hass zu hören. „Los bringt ihn mit, wir gehen ins Versteck. Aber passt auf, dass er euch nicht wieder entwischt.", meinte sie dann. Die zwei Männer zwangen mich aufzustehen, doch gerade als ich einen Schritt gehen wollte, durchfuhr ein unfassbarer Schmerz mein rechtes Bein. Tränen schossen mir in die Augen, die Schmerzen waren unerträglich. „Tja das hast du jetzt davon. Selber Schuld.", sagte einer der Männer und stieß mich ein Stück nach vorne. Irgendwie schaffte ich es mein Bein zu belasten, doch die Schmerzen wurden von Schritt zu Schritt schlimmer. Ich spürte, wie warmes Blut meine Wade hinunterlief. Der Schuss hatte direkt in den Oberschenkel getroffen.

'eine Schusswunde muss sofort abgedrückt werden, damit kein weiteres Blut hinausfließen kann, sonst kann es zu einem hohen Blutverlust oder einer Blutvergiftung kommen' fielen mir plötzlich Jaidens Worte wieder ein. Aber wie?

Nach kurzer Zeit erreichten wir ein verlassenes Lagerhaus. Im Lagerhaus waren noch einige andere Männer und vereinzelt auch Frauen. Als wir das Lagerhaus betraten, richteten sich alle Blicke auf uns. Die Männer führten mich zu einer Tür, die mit mehreren Metallriegeln von außen abgesichert war...

Big Family - Big ProblemsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt