Stress mit Mrs Baker - Teil 3

763 32 0
                                    


POV LEXY
Tja, das hast du jetzt davon. Warum rennst du auch weg.", meinte Tyler wütend. Dann packte er mich unsanft am Arm und zog mich zurück ins Direktorzimmer. „Und jetzt entschuldige dich bei deiner Lehrerin für dein Verhalten." „Sorry Mrs Baker das wird nicht noch einmal vorkommen.", murmelte ich leise. „Das will ich hoffen..", meinte Mrs Baker und sah mich herablassend an. Tyler verabschiedete sich noch von Mr Rodriguez und Mrs Baker und lief dann, mit mir im Schlepptau, zu seinem Auto.

Auf der Fahrt nach Hause sprach er kein einziges Wort mit mir und auch als wir reingingen blieb er ungewöhnlich ruhig. Mir wäre lieber er würde mich anschreien oder so, das ist immernoch besser, als ignoriert zu werden. „Setz dich an den Esstisch und fang an zu lernen. Wir reden, wenn Jaiden nach Hause kommt.", sagte Tyler dann in einem Ton, der keine Wiederrede duldete. Seufzend holte ich meine Schulsachen und versuchte meine Matheaufgaben zu erledigen, doch es ging einfach nicht. Ich verstehe wirklich überhaupt nichts.. Aber Tyler fragen will ich auch nicht, so genervt wie er ist.
Zwei Stunden später, als ich immernoch nicht weiter und kurz vor dem Aufgeben war, kam Braden nach Hause. Er setzte sich zu mir und sah mir kurz zu:„Brauchst du vielleicht Hilfe?", fragte er kurz darauf schmunzelnd. „Ich kann es einfach nicht.. Ich sitze schon drei Stunden an den Aufgaben und schaffe es trotzdem nicht.", klagte ich. „Na dann, zeig mal." Er nahm meine Aufgaben und las sie sich aufmerksam durch.

Dann begann er geduldig mir die Aufgaben zu erklären, solange bis ich es irgendwann doch verstand. Ich war so in die Aufgaben vetieft, dass ich gar nicht bemerkte, wie Jaiden nach Hause kam. „Na ihr beiden.", begrüßte er uns, „Wollt ihr nicht mal eine Pause machen? Es ist Zeit fürs Abendessen." Stimmt, erst jetzt merkte ich, dass ich ziemlichen Hunger habe. Also wollte ich aufstehen, vergaß dabei jedoch mein Knie und knickte ein, doch bevor ich schon wieder auf den Boden aufprallte, hielten mich zwei starke Arme fest. Jaiden hob mich hoch und setzte mich vorsichtig auf dem Sofa ab. „Wie ist das denn passiert? ", fragte er besorgt.

Da ist sie selbst Schuld.",ertönte plötzlich Tylers vorwurfsvolle Stimme, „Wenn man einfach wegrennt und sich den Konsequenzen seines Verhaltens nicht stellt, kommt sowas dabei raus." „Mrs Baker hat gelogen.", versuchte ich noch einmal leise meine Brüder von der Wahrheit zu überzeugen. „Das klären wir gleich. Erst schau ich mir dein Knie an.", meinte Jaiden dann. Er krempelte meine Hose am rechten Bein hoch und stand dann auf, um etwas zu holen. Kurz darauf kam er mit Desinfektionsmittel und einem Verband wieder. Er sprühte das Desinfektionsmittel auf mein Knie und ich zog scharf die Luft ein. Das brennt so stark.. Aber ich will nicht, dass meine Brüder sehen wie sehr es weh tut, immerhin ist es 'nur' Desinfektionsmittel. Dann verband er noch mein Knie und zog die Hose wieder unters Knie. „So fertig. Also was ist jetzt genau passiert?", fragte Jaiden dann. Tyler begann ihm seine Version der Geschichte zu erzählen, nach meiner wurde gar nicht erst gefragt. Dafür wurde Jaiden, während Tyler erzählte, immer wütender und schaute mich immer wieder mit strengen Blicken an. „Was soll das Lexy? Wieso benimmst du dich zurzeit so daneben?", fragte Jaiden dann verständnislos. Ich sage einfach überhaupt nichts mehr, es bringt doch eh nichts..

Okay, wenn  du nicht mit uns reden willst, entscheiden wir halt jetzt, wie es weitergeht.", meinte Tyler. „Also im Grunde haben wir dich gestern ja schon mit Handyverbot und Hausarrest bestraft, aber da das ja nicht zu reichen scheint, darfst du dich für die nächsten Wochen um den Abwasch kümmern und dreimal wöchentlich alle vier Bäder putzen. Und wir erwarten von dir, dass du dich ab sofort anständig verhälst. Und jetzt geh auf dein Zimmer, ich bin sehr enttäuscht von dir. Ich hätte nicht erwartet, dass du dich so respektlos verhälst, gerade gegenüber einer Lehrerin.", sagte Jaiden streng. Doch er blieb ganz ruhig und sah mich nur mit einem enttäuschten Ausdruck an. Tyler hingegen war noch immer sehr wütend, sagte aber nichts.
Können sie mich nicht einfach ein paar Minuten anschreien und bestrafen und gut ist? Aber nichts ist schlimmer, als vom eigenen Bruder zu hören, dass er enttäuscht von einem ist. Dabei hab ich doch gar nichts schlimmes gemacht.. Aber mir glaubt ja niemand.

Ich unterdrückte die Tränen, die mir nach Jaidens Predigt in die Augen gekommen sind und lief schnell hoch. In meinem Zimmer warf ich mich aufs Bett und begann hemmungslos zu heulen.

Kurze Zeit später spürte ich, wie sich das Bett neben mir senkte. Warum hab ich auch vergessen die Tür abzuschließen.. „Heyy Lexy, was ist denn los?", fragte mich Ryan mitfühlend. „e-es ist wege-en Tyler u-und Jaiden.", schluchzte ich und vergrub mein Gesicht in seinem Pulli. Er nahm mich fest in den Arm und malte mir Kreise auf den Rücken. Das hat mich schon immer gut beruhigt. „Was haben die beiden gemacht?", fragte er nach ein paar Minuten. „S-sie sind total sauer a-auf mich und Jaiden hat sogar g-gesagt, dass e-er enttäuscht v-von mir ist." „Aber was hast du denn gemacht?", hakte Ryan behutsam nach. Also begann ich ihm, unter Tränen, die ganze Geschichte zu erzählen. Von dem Morgen, an dem ich verschlafen habe, bis jetzt. Als ich mit dem Erzählen fertig war, schien Ryan kurz zu überlegen. „Ich glaube dir. Und ich werde dir helfen, dass die Wahrheit herauskommt.", sagte er dann. „D-danke. Du bist echt der beste Bruder, den man sich wünschen kann." Er lächelte und umarmte mich noch einmal.

Big Family - Big ProblemsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt