▫️ 𝐒𝐳𝐞𝐧𝐞 𝐞𝐢𝐧𝐬 ▫️

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🄵🄾🄻🄶🄴 🄴🄸🄽🅂


Meine Schuhe ziehen über den heißen Asphalt. Vor zwei Stunden bin ich in Valencia gelandet. Als ich einen Fuß aus dem Flieger gesetzt hatte, traf mich ein heftiger Hitzeschlag. Nun stehe ich, müde von der Wärme und erschöpft von dem Tumult am Flughafen, vor dem Team.

Die Leiterin weist mich ein. Ich weiß nicht, wo ich bin. Ein Van, mit einem großen Schild mit meinen Namen auf der Scheibe, hat mich abgeholt und zu diesem Platz gefahren. Es ist Mitten im Nirgendwo. Nichts außer einer langen Straße und einsamen Palmen, die die Köpfe hängen lassen. Ich kann euch verstehen... denke ich mir und schüttele unauffällig lachend den Kopf. Mein Gemütszustand ist ebenfalls auf dem Nullpunkt angelangt und ein hängener Kopf trifft es ziemlich gut.

„Du wirst in ein paar Minuten zur Villa gebracht und triffst dort auf die anderen Kandidaten. Ihr könnt euch in aller Ruhe kennenlernen, auspacken und ankommen.", erklärt sie und setzt ihr ekelhaft gefälschtes Grinsen auf.

Wie nobel von Ihnen, heiliger Samariter.
Ich nicke verstehend und lausche bloß den leeren Worten, die von allen Seiten auf mich hinein prasseln. „Wir müssen einen Ausschnitt für die Folge drehen. Dafür geht du einfach nur einige Meter vor."

Das tue ich. Wieder und wieder. Bis endlich jemand schreit: „Im Kasten" und ich in das Auto gelassen werde. Ich bin drei Schritte gegangen und diese Szene wurde zehn Mal wiederholt. Ernsthaft?! Ich rutsche ein Stück in meinem Sitz zurück. Es ist ein Cabrio, das Dach ist unten. Vorne sitzen ein Kameramann und der Fahrer.

Ich werde die ganze Zeit gefilmt. Ich bin seit wenigen Stunden am Set und schon geht mir diese ständige Überwachung auf die Nerven.

Na dann: Prost, Mahlzeit.

Aber wer kann es mir verübeln. Ich werde dabei gefilmt, wie ich verdammt nochmal auf eine Straße blicke. Ja, so ein Asphalt mit weißen Streifen in der Mitte. Die Zuschauer brauchen schließlich Faszination. Ich weiß schon.

Der Wagen hält. Vor mir erstreckt sich eine riesige Villa. Geräumig, weiß, offen. Ich steige aus und gehe durch einen großen Vorgarten. Überall stehen schöne Pflanzen, hauptsächlich grün.

Ich klopfe an der Tür und starre abwartend auf das edle Holz. Alles hier sieht verdammt teuer aus. Unbezahlbar, ehrlich gesagt. Ein tiefer Seufzer entweicht meiner Kehle.

Ich kann noch immer nicht glauben, dass ich das wirklich tue. Ein harmloser, unschuldiger Feuerwehrmann, der Bücher veröffentlicht und ab und zu Bands unterstützt, steht im Fernsehen. Wieso?, frage ich mich. Wieso tue ich mir das an? Ich brauche keine Aufmerksamkeit.

Dann schwingt die Tür auf. Ein großer, braunhaariger Mann steht vor mir. Er ist gut gebaut und hat breite Schultern. Hübsch, definitiv, aber nicht mein Typ.
Ups. Ob das der Prince ist? Wobei, die Leiterin sagte, andere Kandidaten und nicht den Prince oder die Princess. Ich frage mich noch immer, ob wir eine weibliche oder männliche Person bekommen. Es kann mir aber auch schlichtweg am Allerwertesten vorbei gehen.

Ich lächle den Mann höflich an und strecke die Hand aus. „Louis Tomlinson, hey.", stelle ich mich vor, woraufhin er meine Hand ergreift und sie kräftig schüttelt.

„Liam Payne. Komm doch rein." Er tritt einen Schritt zurück und winkt mich durch.

Alles hier ist groß und teuer und offen. Vom Flur aus sehe ich direkt auf die Terrasse. Groß, natürlich. Mit Infinity Pool und Bar.

„Sind schon viele da?", frage ich Liam, der neben mir steht und meinem Blick folgt.

„Ein paar. Vier Mädchen und fünf Jungs.", sagt er. „Es sollen neunzehn Kandidaten insgesamt sein."

Prince Charming - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt