▫️ 𝐒𝐳𝐞𝐧𝐞 𝐝𝐫𝐞𝐢𝐳𝐞𝐡𝐧 ▫️

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„Erinnerst du dich noch an das ‚Never Have I Ever‘ Spiel von vorhin?“, fragt Harry, als wir uns zu einem Einzelgespräch zurückziehen.

Das Jetskifahren hat Spaß gemacht. Im Endeffekt bin ich noch ein wenig mit Liam zusammen gefahren, aber mit Harry kam ich nicht in den Genuss.

Ich nicke. „Klar. Wie könnte ich es vergessen? Ihr habt den Alkohol nur so in den Rachen gekippt. Ein Wunder, dass ihr hierzu überhaupt in der Lage wart.“, gebe ich sarkastisch von mir und lache auf.

„Du magst es nicht, wenn man Alkohol trinkt, oder?“, hinterfragt er und rückt ein Stück näher zu mir auf der Hollywoodschaukel.

Ein Glück liegt diese abseits von der prallen Sonne. Die Hitze steigt mir in die Gehirnzellen.

Ich zucke mit den Achseln. „Wenn es in Maßen passiert, ist es mir egal. Aber sobald diese Droge dazu führt, die Kontrolle des Menschen zu übernehmen, verabscheue ich dieses Zeug und jede Person, die es dermaßen konsumiert.“, gebe ich ehrlich von mir und nippe an dem Cocktail, der uns die Produktion zur Verfügung gestellt hat. Wobei ich der Überzeugung bin, dass es eher aus ästhetischen Gründen, als aus Genüsslichen waren. Er schmeckt ziemlich ekelig.

Er nickt verstehend. „Trinkst du gar keinen Alkohol?“

„Doch“, sage ich und hantiere ungeniert mit dem Strohhalm. „Aber nur, wenn mir alles zu Kopf steigt. Aber dann höchstens mal ein Bier oder ein Glas Sekt. Sonst nehme ich der Höflichkeit weiser einen Schluck, wenn angestoßen wird. Aber auch nur dann, wenn es einen gravierenden Anlass gibt. Wenn mich andere versuchen, dazu zu animieren, bin ich raus.“

Wieder ein Nicken, doch dieses Mal folgt ein langes Schweigen seinerseits.

„Das ist also ein Problem für dich.“, stelle ich fest, als er nichts zu erwidern vermag.

Sein Kopf schnellt zu mir herum. „Nein. Nein, natürlich nicht.“, klärt er mich hastig auf und schüttelt bekräftigend den Kopf. „Ich finde deine Einstellung gut, aber… ach, egal.“

Verwirrt ziehe ich die Augenbrauen zusammen. „Aber…“, beginne ich und sehe ihn abwartend an, als er nachdenklich mein Gesicht mustert.

„Schon gut“, winkt er ab.

„Sag es, Harry.“, fordere ich ihn auf, mein genervter Unterton kaum zu überhören.

„Es steckt mehr dahinter, oder? Mehr Geschichte hinter deinem Bezug zu Alkohol.“

Er trifft mich genau da, wo es am meisten wehtut und dennoch spüre ich, dass er diese Wunden heilen kann. Er gibt mir das Gefühl, dass er fähig dazu ist, dass er das, was in mir zerstört wurde, wieder neu erbauen kann.

„Ich will nicht darüber reden.“, sage ich und sehe von ihm weg.
Zayn weiß es. Harper und Summer wissen es. Mein Vater weiß es. Doch sonst ist da niemand, der es je erfahren hat.

„Das ist in Ordnung.“, sagt er und schenkt mir ein zaghaftes Lächeln. „Aber zurück zum Ausgangspunkt.“

Mit dieser Ablenkung lässt er die Situation nicht unangenehm wirken. Dafür bin ich ihm dankbar.

„In dem Spiel kam die Frage vor, ob ich darüber nachgedacht habe, jemanden zu küssen. Du weißt, dass ich diese Frage verneint habe.“
Ich nicke erkenntlich. Ja, daran erinnere ich mich genau.

„Es gab ein Problem.“, sagt er und rückt fast unbemerklich ein Stück näher. „Die Person, die ich küssen will, hat nicht mitgespielt.“

Ich muss leicht grinsen, denn mir fällt ein großer Stein vom Herzen. Ich dachte, er würde mich nicht anziehend finden. „Zayn hat nicht mitgespielt.“, necke ich ihn, obwohl ich weiß, dass er über mich spricht. Seine Augen verraten es mir.

„Stimmt“, sagt er und grinst schelmisch. „Er hat nicht mitgespielt.“

„Dann küss ihn doch.“, meine ich schulterzuckend und presse die Lippen aufeinander.

„Ich spreche über dich, du Idiot.“, sagt er und legt seine Hand auf meinen Unterarm. Die Haut darunter kribbelt aufgeregt. „Ich will dich küssen.“

„Wieso tust du es dann nicht?“, frage ich, wobei es nicht mehr als ein Hauchen ist. Mein Herz macht einen aufgeregten Hüpfer, als ich völlig direkt nach dem verlange, wonach ich mich sehne.

„Darf ich?“, vergewissert er sich noch einmal, weshalb ich nicke und sein Gesicht sich meinem nähert.

Mein Puls setzt einen Schlag aus, als sein warmer Atem auf meine Haut trifft und eine angenehme Gänsehaut hinterlässt. Prompt streifen seine Lippen hauchzart meine, ehe er sie endlich aufeinanderpresst und mich in einen ruhigen Kuss verwickelt. Er ist nicht hitzig oder verlangend, nur ein sanfter Kuss, der ausdrückt, was wir in den letzten Tagen zurückgehalten haben.

Er bewegt sie langsam gegen meine und vergräbt dabei eine Hand in meinen Haaren. Die andere wandert auf meine Wange und zieht mich dichter an ihn.

Dieser Kuss ist schlichtweg eines. Atemberaubend.

to be continued...

Prince Charming - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt