▫️ 𝐄𝐩𝐢𝐥𝐨𝐠 ▫️

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Zwei Monate später…

Die Realität holt mich ein.

Ich versuche in den Alltag zurückzukehren, doch es funktioniert nicht. Meine Gedanken hängen ständig bei Harry und der Sache mit Kendall. Niemals hätte ich damit gerechnet, dass es in so wenigen Wochen möglich ist, mich zu verlieben. Wahrhaftige Verliebtheit.

Aber Harry hat es geschafft und sobald ich an ihn denke, schlägt mein Herz eine Oktave schneller.

Ich liege im Bett und starre an die Decke. Die Hoffnung, dass sich etwas verändern würde, steigt. Dass sich meine Gefühle ändern. Mein Herzschlag. Aber es verändert sich nichts. Alles bleibt gleich.

Ich denke an unseren ersten Kuss zurück. Nach dem Jetskifahren. Ich erinnere mich daran, wie stark mein Herz geschlagen hat und es fast schon schien, als würde ich von dem Gefühl, wie sich seine Lippen auf meinen bewegen, nie genug bekommen würde.

Ich bemerke nicht, wie ich die Finger auf meine Lippen lege, in der Hoffnung, dass ich das Gefühl wieder spüren kann. Aber auch das ändert sich nicht.

Es waren die besten und intensivsten Wochen meines Lebens und wenn ich jemals die Chance bekommen würde, in eine Zeit zurückzukehren, würde ich ohne mit der Wimper zu zucken, Prince*ss Charming wählen.

Und das, obwohl ich es anfangs nicht wollte und versucht habe, Harry von mir fernzuhalten. Obwohl es kein Happy End hatte. Obwohl mein Herz gebrochen wurde.

Aber manche Dinge brauchen kein Happy End, um schön zu sein. Und meine Zeit mit Harry war schön. Die schönste.


***


Ich sehe zu Zayn, der gerade am Herd steht und für uns kocht. Ich bin noch immer ein miserabler Koch, weshalb ich es lieber ihm überlasse, damit wir heute Abend nicht verhungern.

„Das sieht lecker aus.“, sage ich und lächle leicht.

Er dreht sich zu mir um und sieht mich mitleidig an. „Du musst nicht so tun, als wäre alles in Ordnung. Ich weiß, dass du Harry liebst und vermisst und enttäuscht von ihm bist und…“

Ich unterbreche ihn. „Ich liebe ihn nicht und vermisse ihn sicherlich nicht. Enttäuscht trifft es ganz gut.“, sage ich und fahre mir schwach durch die Haare.

„Ich weiß, dass du lügst. Du weißt, dass du lügst. Sei ehrlich, Lou. Wenn du Gefühle für ihn hast, ist das in Ordnung. Aber du wirst sie nie überkommen, wenn du nicht offen mit ihnen umgehst.“, erklärt er und lässt den Kochlöffel auf seiner Hand sinken.

Ich bin ehrlich. Ich liebe Harry. Ich vermisse Harry. Ich bin enttäuscht von Harry. Aber alles, was ich gerade möchte, ist bei ihm zu sein und von ihm umarmt und geküsst zu werden.

Zayn seufzt und deckt den Tisch. Ich bin froh, dass wir als beste Freunde aus dieser Sendung rausgegangen sind. Wir telefonieren oft und er ist immer für mich da.

Harper und Summer sind immer noch meine Freundinnen, aber nach der Sendung und der daraus resultierenden Aufmerksamkeit haben sich unsere Wege in differenzierte Richtungen bewegt. Zayn aber versteht meine Lebenssituation und kann es nachvollziehen, anders als die beiden.

Als Zayns Essen fertig ist, befüllt er unsere Teller und ich setze mich hin. „Danke“ Ich bringe ein ehrliches Lächeln auf.

Er stellt noch einen dritten Teller für Niall dazu, da er sich bei Zayn angekündigt hatte und uns besuchen wollte. Während Zayn zur Tür ging, die gerade geklingelt hat, schütte ich die Weingläser vor.

Meine Gedanken schweifen unmittelbar zu Harry. Ich beiße mir auf die Unterlippe und schüttle den Kopf, als würde es die Gedanken herausrütteln.

Ich erschrick, als ich plötzlich eine Hand auf meiner Schulter spüre. „Lou“, höre ich jemanden sagen.

Ich schließe die Augen für einen Moment, um sie gleich darauf wieder zu öffnen. „Ja?“, frage ich und drehe mich um.

Ich erstarre.

Ich kann mich nicht bewegen, bin wie ein Eisklotz.

„Hey“, sagt er und sieht zu mir herunter.

Harry steht vor mir. Er trägt ein schwarzes Hemd, die oberen Knöpfe wie immer auf und eine enge Jeanshose. Ich kann mir nur vorstellen, wie gut sein Hintern darin aussehen muss. Seine grünen Augen strahlen mich hell an und zum ersten Mal zeige ich eine Reaktion. Ich weine.

„H-harry?“, schluchze ich.

Er nickt. „Es tut mir so leid, Lou. Alles, was passiert ist. Aber ich vermisse dich und ich liebe dich und ich will dich zurück und-“

Ich unterbreche seinen Redeschwall, schwinge vom Stuhl zu ihm heraus und greife nach seinem Gesicht. Ich starre ihm in seine schönen Augen und fahre mit den Daumen über seine Haut. Und dann tue ich das, was ich seit Wochen tun will.

Ich presse meine Lippen auf seine und küsse ihn atemlos, weil ich mir noch nie so sicher war, jemanden zu brauchen.
Scheiß auf Kendall und all die Scheiße, die passiert ist.

Wir müssen Vertrauen aufbauen. Ich muss lernen, Vertrauen zu schenken. Aber ich glaube an uns und diese Bindung.

„Es tut mir leid, Lou. Du musst mir zuhören, damit ich mich erklären kann.“, sagt er, als wir uns voneinander lösen. Eine Träne fällt seine Wange hinab.

„Es ist okay, Harry. Es lag an mir. Ich war das Arschloch. Du hast nichts getan und ich denke, ich brauchte diese Zeit, um zu realisieren, dass… dass ich dich auch liebe.“


***


Ich kaue auf meinen Lippen, als ich auf meinen Laptop starre und die letzten Worte meines neuen Romans schreibe.
Harrys und meine Geschichte, die trotz des ganzen Dramas, noch dramatischer wurde.

Manche Sad Endings drehen sich manchmal klammheimlich in Happy Beginnings.

Und dann schreibe ich zufrieden das allerletzte Wort.


[Ende]

Prince Charming - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt