▫️ 𝐒𝐳𝐞𝐧𝐞 𝐟𝐮̈𝐧𝐟𝐮𝐧𝐝𝐳𝐰𝐚𝐧𝐳𝐢𝐠 ▫️

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Als die anderen Kandidaten ankommen, frühstücken wir gemeinsam im Garten. Jeder wird von Anne ausgefragt. Unterdessen gibt Harry, der neben mir sitzt, immer wieder genervte Geräusche von sich.

Nachdem alle aufgegessen haben, verschwindet Harry und jeder muss sich in das Kreuzverhör von Anne und Robin begeben. Wohl eher das von Anne.

Ich bin einer der Letzten. Sogar Tom kam mit zitternden Händen heraus, weshalb es mir schon ein wenig davor graut.

Ich treffe sie im Esszimmer. Sie sitzen auf der einen Seite, ich ihnen gegenüber.

„Also, Louis.“, beginnt Anne und verschränkt ihre Hände, um sie auf dem Tisch abzulegen. „Was ist dein Job?“

Puhh… eine einfache Frage zum Einstieg. „Ich bin Feuerwehrmann, Autor und arbeite nebenher in einem Musikmanagement.“, antworte ich und kralle mir schnell das Wasserglas, da meine Kehle ganz trocken geworden ist.

„Wow“, macht Anne und ihre Kinnlade klappt hinunter. „Also scheint es bei dir eine finanzielle Absicherung zu geben…“

Ich nicke zustimmend.

„Hast du auch eine emotionale Absicherung für Harry? Als Model und Produzent ist er auch viel unterwegs, aber er möchte jemanden daheim haben, wenn er von der Arbeit kommt.“

Sie trifft mich an dem Punkt, wo ich vor Wochen noch gehofft habe, dass es für Harry das K.O Kriterium ist. „Ich arbeite nur die halbe Woche als Feuerwehrmann und zwei Tage bei dem Musikmanagement. Das Autoren Dasein ist meine Passion, die ich nebenbei erledige. Also ja, ich habe Zeit für Harry und wenn nicht, dann nehme ich mir welche.“

Sie lächelt. „Das ist gut. Wie sieht es aus mit heiraten?“

„Einer meiner Zukunftspläne…“, sage ich unsicher, als nichts mehr auf ihre Worte folgt.

Sie nickt. „Das passt zu Harry. Glaubst du, dass Harry dir vertraut?“

Sofort nicke ich. „Ja“

„Was hat er dir denn anvertraut?“, fragt Robin, weshalb ich ihn ansehe.

Ich räuspere mich. „Ich weiß, ihr seid seine Eltern und ich möchte nicht unfreundlich sein, aber ich werde euch nicht sagen, was er mir anvertraut hat.“

Anne nickt wie eine stolze Mutter. „Danke, Louis.“, sagt sie und klingt erleichtert? „Du bist der erste, der nichts weitergeben möchte. Die Geheimnisse von den anderen waren zwar eher oberflächliche Dinge, doch auch da sollte es Vertrauen geben. Was sagst du, wenn ich das Wort Hemden in den Raum schmeiße?“

Okay, ich sehe, worauf das hinausläuft. „Harry hat schöne Hemden. Vor allem das rosane mit den weißen Punkten.“, gebe ich tonlos von mir.

„Er weiß es nicht.“, murmelt Robin Anne zu.

Ich lache leise auf und schüttle den Kopf. „Doch, ich weiß davon und sollten Harry und ich hier zusammen rausgehen, werde ich mit ihm diesen Weg zusammen gehen. Ich werde ihm solange sagen, dass er wunderschön ist, bis er endlich versteht, dass die Vergangenheit auf seiner Haut nichts daran ändert. Er ist der schönste Mann, den ich je gesehen habe und-“

Anne unterbricht meinen selbstsicheren Redefluss und wedelt mit den Händen in der Luft herum.

„Jep, ist die richtige Entscheidung.“, meint Robin zustimmend. Ich ziehe die Augenbrauen zusammen.

„Du fragst dich sicherlich, weshalb wir so viel auf das Thema Vertrauen eingehen. Harry hat ein Geheimnis, welches er heute einer Person gegenüber lüften will. Robin und ich dürfen uns diese Person aussuchen und wir haben uns für dich entschieden. Harry sieht bei allen Gesprächen zu und ist jetzt auf den Weg hierher.“, erklärt Anne.

Er hat noch ein weiteres Geheimnis. Okay, wir kennen uns noch nicht lange. Klar, gibt es da noch mehr… Nervös schlucke ich, während mir die Hitze ins Gesicht schießt.

„Ich wusste, dass ihr ihn wählen würdet.“, sagt Harry, der, mit den Händen in den Taschen vergraben, durch die Tür läuft.

Anne grinst. „Wir treffen immer die richtigen Entscheidungen.“

„Was ist denn hier los?“, frage ich etwas ungeduldig und sehe zwischen ihm und seinen Eltern her.

Harry scheint ziemlich aufgeregt zu sein, da seine Knie deutlich schlottern. „Es gibt da etwas, was kaum jemand weiß, da ich noch nicht den Mut habe, es nach Außen zu tragen.“

„Okaaay“, mache ich und sehe ihn abwartend an.

Er zieht die Hände aus seinen Taschen, doch ich bin viel zu gefesselt von seinen wunderschönen Augen. „Du musst runtersehen.“, kichert er nervös.

Ich blinzle und befreie mich aus der Trance. Ich sinke den Kopf und treffe auf Harrys schöne, große Hände, eine davon ist mit einem Tattoo verziert. Es ist ein Kreuz. Dann fallen mir seine Nägel auf, die schwarz lackiert sind. Es steht ihm.

„Was ist denn?“, frage ich verwirrt, als ich nicht verstehe, worauf er hinaus will. Wo ist denn das Geheimnis?

„Na, Harrys lackierte Nägel.“, weist mich Anne drauf hin und nickt zu seinen Händen.

„Hast du ein Problem damit?“, fragt Harry verunsichert.

Ich stelle mich hin, wobei es nicht viel bringt, da er noch immer größer ist als ich. „Ja. Wieso durfte ich sie dir nicht lackieren? Ich kann das voll gut.“, behaupte ich grinsend, da mir Harrys große Augen auf das Ja hin auffallen. Dann jedoch atmet er erleichtert aus. „Lackierte Nägel machen dich nur noch hübscher.“

„Suche dir jemanden aus, der dich unterstützt.“, murmelt Anne zu Robin und lächelt uns an.

„Danke, Lou.“

„Du kannst mit allem zu mir kommen. Wenn du Röcke tragen möchtest, werde ich dich dabei unterstützen. Wenn du dir ein Ohrloch stechen möchtest, machen wir das zusammen. Ich mag dich, so wie du bist. Ich hoffe, du weißt, dass du dich bei mir keineswegs verstellen musst. Sei du selbst.“

Er lächelt und schließt mich in seine Arme.

„Haz, wir wissen, wen wir rausschmeißen wollen.“, sagt Anne. Zuerst sieht Harry geschockt zu mir, doch sie macht es schnell klar. „Nein, ihn wirst du schön mit nach Hause nehmen. Also, wenn du Louis fallen lässt, dann werde ich dich zur Adoption freigeben.“, sagt sie drohend, weshalb wir beide lachen.

Irgendwie fühlt sich diese Runde bereits wie Familie an.

to be continued...

Prince Charming - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt