Atemlos lösten wir uns voneinander. Wir rangen bebend nach Luft und ich spürte wie heftig sich Yuhkais Brustkob hob und senkte. Etwas ungläubig sah er zu mir auf. In seinen Augen loderte es und ich hätte schwören können, dass mir die Hitze in die Wangen stieg. Er hielt mich noch immer fest umklammert. Seine Haut war weich, doch die Muskeln seiner Arme waren fest und ich konnte mir vorstellen, wie sein Körper unter dem T-Shirt aussah. Seine Brust vibrierte als er tief zu lachen begann. Yuhkais Stimme war verführerisch und rau, als er sagte: „Du vergisst immer wieder, dass ich deine Gedanken hören kann." Erschrocken schlug ich die Hände vor mein Gesicht. Genau diese Gedanken wollte ich ihn nicht hören lassen und natürlich hatte das super funktioniert.
„Dafür müssen wir uns etwas einfallen lassen", meinte und streifte mir die offenen Haare hinter die Ohren. Der Lykaner so verdammt gut und diese Lippen... Wann hatte ich das letzte mal so wild mit einem Jungen herumgeknutscht, dass es mir fast den Verstand raubte?
„Ria", hauchte er. „Ich will ab sofort jeden Gedanken von dir hören. Egal was es ist. Du darfst dir also so oft wie möglich denken, wie attraktiv du mich findest oder was du gerne mit mir anstellen würdest, außer wie wild auf dem Dach mit mir rum zu machen." Meine Wangen mussten nun die Farbe von überreifen Tomaten angenommen haben, so sehr wie sie brannten. Und trotzdem fühlte sich das hier alles andere als unangenehm an. Ich spürte, dass das alles das Richtige war. Richtig und unfassbar gut.
„Das wäre aber nur fair, wenn ich auch deine Gedanken hören würde", entgegnete ich und starrte wie genannt auf seinen Mund, der sich zu einem verführerischen und frechen Grinsen verzog.
„Zweifelst du immer noch daran, dass ich nicht das selbe für dich empfinden würde? Als du mich gerade von dir aus geküsst hast, ist mir vor Aufregung und Glück fast das Herz aus der Brust gesprungen. Du löst in mir Dinge aus, die ich lange nicht gefühlt habe." Sanft beugte sich Yuhkai vor und verteilte federleichte Küsse auf meinem Mund, meinen Wangen und meinem Kiefer. Ich schloss die Augen und neigte von selbst den Kopf leicht nach hinten. Wollte, dass er die Spur meinen Hals entlang zog. Doch er tat es nicht.Mein Atem ging zitternd, als er sich etwas von mir löste und legte seine Stirn an meine. Seine Augen funkelten immer wieder in diesem strahlenden Eisblau.
„Lass uns rein gehen", flüsterte er und sah an mir vorbei zur Kante des Daches. „So friedlich dieser Platz auch ist, meinem inneren Wolf gefällt die Höhe nicht ganz so sehr." Ich grinste.
„Ich versteh gar nicht was du meinst." Mit einem Zwinkern löste ich mich und kletterte in Richtung Fenster. „Die Höhe würde man noch überleben. Je nachdem wie gut man fällt." Ein kleines warnendes Knurren war hinter mir zu hören. Nein, die Höhe gefiel seinem Wolf wirklich nicht. Ich stemmte die Hände seitlich vom Fenster auf die Kante und glitt zurück in mein Zimmer. Im Zimmer wurde es dunkler, als der Körper des Lykaners im Fensterrahmen auftauchte und Einfallende Mondlicht blockierte. Es war merkwürdig, plötzlich mit Yuhkai in meinem Zimmer allein zu sein. Es fühlte privater - intimer - an, als heute Nachmittag. Fast lautlos ging ich zu der kleinen Lampe neben meinem Bett und schaltete die ein. Warmes orangenes Licht erhellte das Zimmer, als ein gedämpftes poltern zu hören war.
„Scheiße, sorry", nuschelte er, als er von der Kommode, die unter meinem Fenster stand kletterte. Er hatte einige Bücher von der Ablage geschubst. Grinsend beobachtete ich, wie er nervös die Bücher wieder aufhob und versuchte, sie so zu arrangieren, wie sie zuvor gestanden hatten. Ich verstand nicht, was er von sich gab, als er leise irgendetwas nuschelte und dann für einen Moment inne hielt, bevor er sich zu mir umdrehte. Das Licht ließ seine Züge weicher und wärmer werden.Mein Herz begann sofort wieder schneller zu schlagen und die Hitze, die gerade nachzulassen begann, kehrte in meine Wangen zurück. Mein Zimmer fühlte sich mit einem Mal, zu klein an und doch wieder zu groß. Die wenigen Meter, die Yuhkai von mir entfernt stand, fühlten sich viel zu weit an. Ich wollte ihn wieder spüren, seine Wärme und seinen Duft aufnehmen. Aber ich blieb stehen. Wartete darauf, dass der Lykaner nun den nächsten Schritt tat. Er atmete tief durch und ließ seinen Blick über meinen Körper gleiten. Verlangen stand in seinen Augen. Mit quälend langsamen Schritten kam er auf mich zu. Seine Hände, groß und etwas rau, umfassten mein Gesicht. Sekunden, in denen er mich einfach nur ansah, fühlten sich wir Minuten an dieses Kribbeln kehrte in meinen Bauch zurück.
„Du hast wirklich keine Ahnung, was du alleine mit deinen Aussehen mit mir anstellst", raunte er. Der Klang hallte durch meinen Körper und ich wollte nichts sehnlicher, als seine Lippen auf meinen zu haben. Oder an anderen Stellen meines Körpers.
„Wieso zeigst du es mir nicht einfach", wollte ich wissen und hoffte, dass dieser kleine neckische Satz ihn dazu brachte, mich weiter zu berühren. Ich schluckte und bekam weiche Knie, als sich ein animalisches Lächeln auf seinen Mund legte. Seine Augen wurden Eisblau und blieben auch so.
„Oh, glaub mir, du kannst dir nicht Ansatzweise vorstellen, was ich gerne mit dir anstellen würde", sagte er zur Antwort. „Wie gesagt, du bist nicht die einzige, die solche Sehnsüchte und Gedanken hat."
Mein Mund wurde trocken und Gänsehaut überzog meine Arme. Bei der Mondgöttin!
„Yuhkai, bitte", hauchte ich und krallte die Finger in sein T-Shirt. Automatisch trat er einen Schritt näher an mich heran und ich konnte das Heben seiner Brust beim Atmen fühlen. „Bitte!"Er lachte und schloss die Distanz zu mir. Seine Lippen legten sich auf meine und sofort wollte ich mehr. Und dieses Mal gab der Lykaner nach. Er zog eine Spur von Küssen meinen Hals entlang und schlang die Arme um meine Taille. Unsere Körper pressten aneinander und ich fühlte, dass sein Herz genau so schnell hämmerte wie mein eigenes. Es war, als würden tausend winzige Stromschläge über meine Haut wandern, an den Stellen an denen seine Lippen auf meine Haut trafen. Vorsichtig schob ich ihn Richtung des Bettes, ohne mich von ihm zu lösen. Ich wollte das hier und er wollte es auch. Und wir beide wollten mehr. Daran gab es keine Zweifel.
Er berührte mir den Beinen die Kante der Matratze und setzte sich, während er mich sanft auf sich zog. Meine Hände fanden von selbst den Weg zu seinen Haaren und ein leises Knurren war zu hören, als ich ich leicht daran zog. Ich löste den Kuss und sah ihn entschuldigend an. Seine Augen waren noch immer Eisblau. Ein Schatten huschte über sie, als er sehnsüchtig meinen Mund betrachtete.
„Mach weiter", kam es von ihm. „Das Knurren sollte dich nicht stoppen. Ich...", begann er. „Mach einfach weiter." Ich grinste und sofort fanden meine Lippen wieder seine und ich vergrub - dieses Mal selbstsicherer - die Hände in seinen schwarzen Haaren. Die Haare seinen Undercuts stachen mir in die Haut, aber es war ein tolles Gefühl. Mein gesamtes Bewusstsein, meine Gedanken und Gefühle galten nur ihm. Alles richtete sich auf diesen Lykaner und das unsichtbare Band zwischen uns wurde fester. Intensiver. Yuhkai begann erneut meinen Hals zu küssen. Ich stöhnte und wimmerte, als er die empfindliche Stelle hinter meinem Ohr, am Übergang zum Hals entdeckte. Immer wieder hauchte er küsse an diese Stelle und mit jedem Mal wurden sie starker. Mein Körper begann vor Erregung zu zittern, doch er gab nicht nach. Er hielt sich eisern an dieser einen Stelle fest. Er lächelte jedes Mal, sobald ich vor Verlangen wimmerte.
„Mir gefällt dieses Geräusch", raunte er zwischen einigen Küssen. „Sehr sogar." Die Art, wie er das sagte, bescherte mir unfassbar weiche Knie. Ich war unglaublich froh schon zu sitzen.
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Wolfsblut - Prophezeiung
مستذئبWeißt du wer du bist? Weißt du was du bist? Weißt du wer du werden wirst? Jahre ist es her, seitdem Kyra den dunklen Adanyi besiegt und alles aufgegeben hatte, um diejenigen zu retten, die ihr etwas bedeuteten. An diesem Tag begann sich die uralte...