Kapitel 41

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Ich merkte ein Rütteln an meinem Arm & öffnete die Augen. Ich schaute Ezra an & er saß aufrecht neben mir auf dem Bett. „Was ist los?" Er deutete neben mich und ich realisierte einen riesengroßen Blutfleck um mich herum. Ich hob die Decke an & merkte, dass ich sehr viel Blut verloren hatte. Ich seufzte. „Und ich dachte, es wäre endlich vorbei." Ich stand auf, lief ins Bad und zog meine Klamotten aus. Ich kramte im Schrank nach irgendwelchen Binden, aber fand keine. „Kann ich dir irgendwas bringen?", fragte Ezra, während er seinen Kopf durch die Tür streckte. „Mhm, frische Klamotten & ich brauche Slipeinlagen." Er verschwand für einen Moment und kam dann mit frischen Klamotten wieder. Er gab sie mir und ich lächelte leicht. „Danke." „Welche Größe brauchst du denn von den Slipeinlagen?" „Die größte, die es gibt." „Okay, dann mache ich Taylor schnell fertig & kaufe welche. Bleib du am besten solange auf der Toilette sitzen. Ich bin gleich wieder da." Er verließ das Bad, zog sich an, zog Taylor an und fuhr mit ihr zu dem nächsten Laden. Als er wieder kam, merkte ich das mein Kreislauf nicht mehr wirklich mitspielte. Ich zog mich an und legte mir die Slipeinlagen ein. Ezra legte Taylor wieder in ihr Bett & half mir aus dem Bad. „Schatz, ich mache mir Sorgen. Du hast wirklich viel Blut verloren & jetzt ist dein Kreislauf nicht mehr der Beste." Er legte mich aufs Sofa. „Ich möchte aber nicht ins Krankenhaus." „Ich beziehe erstmal unser Bett neu und schmeiße deine Klamotten in die Waschmaschine & dann schauen wir weiter." Er marschierte ins Schlafzimmer und ich lag ruhig auf dem Sofa. Irgendwann kam er wieder zu mir, nachdem er die Waschmaschine angeschaltet hat & setzte sich zu mir. „Es tut mir leid, dass ich wieder nicht bei deiner Lesung sein kann." „Deine Gesundheit geht vor. Ich verschiebe sie & bin für dich da." Ich griff nach seiner Hand. „Mir geht es gut, Ezzy." „Solange dein Kreislauf nicht so ist, wie er sein sollte, gehe ich nirgendwo hin. Ich will dich nicht bewusstlos hier auffinden, wenn ich wieder komme." Er küsste meine Stirn und strich durch meine Haare. „Ist das normal, dass du nach zwei Wochen noch so stark blutest?" „Keine Ahnung, kann sein." „Ruh dich erstmal aus, Ari." „Kannst du mir einen Tee machen?" „Klar." Er machte das & brachte ihn mir dann. „Danke." „Kann ich schnell einkaufen gehen?" „Natürlich. Ich komme in der Zeit schon alleine klar." „Soll ich Taylor mitnehmen?" „Musst du nicht." „Okay, alles klar. Bis dann, ich liebe dich." „Ich liebe dich auch." Er verließ die Wohnung & ich fing an ein Buch zu lesen. Nach einigen Minuten klopfte es & ich quälte mich zur Tür. „Hey, was macht ihr denn hier?", fragte ich Hanna, Spencer, Emily & Alison, die dann vor mir standen. „Wir wollten dich besuchen, haben lange nichts von dir gehört. Wir haben Ezra unten getroffen & er meinte, wir würden dich hier oben finden." Ich ließ sie rein & wollte mich gerade aufs Sofa legen, bis ich merkte, dass Taylor unruhig wurde. Ich ging ins Schlafzimmer, hob sie aus ihrem Bettchen & setzte mich dann mit ihr zusammen aufs Sofa. „Oh, wie süß sie ist.", flüsterte Spencer & strich über Taylor's kleine Hand. „Sie ist wirklich wunderschön.", rief Emily. „Ezra hat gute Arbeit geleistet.", plappert Hanna, worufhin ich nur schmunzelte. „Er ist auch sehr stolz darauf." „Die Augen hat sie von ihm, oder?", hinterfragte Alison und ich nickte. „Sie ist ihm allgemein sehr ähnlich. Vom Verhalten her auch. Sie schläft sogar, wie er, aber dafür so lange, wie ich." „Warum hast du uns nicht gesagt, dass sie auf der Welt ist?", wollte Spencer wissen. „Es war ziemlich stressig alles. Ich musste kurz nach der Geburt wegen einer Zyste am Eierstock operiert werden, dann gabs Probleme mit Ezra's Bruder & dann zwischendurch mit meinem Vater und wir wollten erstmal die Zeit mit ihr genießen, um sie kennenzulernen. Außerdem war ich ja die meiste Zeit noch im Wochenbett mit meinen Blutungen, die ich immer noch sehr stark habe." „Achso okay. Das verstehen wir. Steht der kleine Fitz etwa immer noch auf dich?" „Wesley ist ein Fitzgerald. Ezra ist der einzige Fitz & ja das tut er." „Wird er bei eurer Hochzeit dabei sein?" „Ezra möchte ihn nicht dabei haben & ich ehrlich gesagt auch nicht." „Was ist mit mir?", fragte Ezra, als er durch die Tür kam. „Nichts alles gut." Er nickte, ging in die Küche & fing an das Frühstück zu machen. „Wie überstehst du eigentlich diese Blutungen? Ich drehe ja schon durch, wenn ich meine normale Periode habe.", meinte Hanna. „Mit ganz vielen großen Binden. Ich wusste zwar, dass es schlimm werden wird, meine Eltern haben mir schließlich noch unendliche Tipps und Ratschläge gegeben, wie ich am Besten damit umgehen kann und mir einen Haufen ihrer besten und größten Baumwollbinden gegeben, die schon länger als mein Unterarm waren, bevor Taylor ansatzweise vor der Geburt stand, aber nichts, wirklich rein gar nichts, hätte mich auf diese absolute Sinnflut vorbereiten können. Nur gut, dass Ezra so fürsorglich ist und teilweise besser damit wusste umzugehen, als ich selber. Ich liebe ihn dafür noch umso mehr, wenn ich sehe, wie sehr er sich da reinhängt, um die Situation nicht schlimmer zu machen. Ich kann mich einfach immer auf ihn verlassen.", sagte ich und schaute ihn an. Er war aber gerade damit beschäftigt die Eier zu braten & ich lächelte. „Du hast wirklich Glück mit ihm.", sagte Spencer. „Toby und Spencer haben sich getrennt.", platzte es aus Hanna raus. Spencer jedoch entgegnete ihr nur mit einem genervten Blick. „Wieso das denn?" „Hat nicht mehr so gepasst, schätze ich und bei meinen Eltern will ich aktuell auch nicht sein." „Ich rede mal mit Ezra. Vielleicht kannst du ja ein paar Nächte bei uns bleiben." „Danke." Ezra kam dann plötzlich zu uns. „Wollt ihr mit frühstücken?" „Gerne, wenn euch das nicht stört." Ezra und ich schüttelten den Kopf & sie setzten sich alle an den Tisch. Ich blieb noch einen Moment auf dem Sofa sitzen, um Taylor zu stillen & ihr die Windel zu wechseln. Danach setzte ich mich ebenfalls an den Tisch. „Ist Aria in dieser Zeit sehr zickig?" „Davor war sie schlimmer." „Hallo, dass stimmt nicht.", sagte ich schmollend. Ezra und ich die anderen fingen an zu lachen. „Nimm das doch nicht zu ernst, Babe." Er gab mir ein Kuss. „Du weißt, ich liebe meine kleine Zicke." Ich legte meine Hand auf seine und esse weiter. Wir unterhielten uns noch ein wenig & dann räumten wir den Tisch ab. „Wir müssen jetzt leider schon gehen." Ich nickte. „Spence? Ich ruf dich an." Sie nickte leicht lächelnd und die 4 verließen die Wohnung. „Was ist denn los?" „Toby & Spencer haben sich getrennt." „Oh, das tut mir leid." „Sie finden bestimmt wieder zueinander. Schließlich lieben sie sich sehr." „Haben wir ja auch." „Siehst du, aber sie hat halt zur Zeit niemanden bei dem sie bleiben kann. Ich gehe davon aus, dass das Verhältnis zu ihren Eltern momentan auch nicht optimal ist..Kann sie vielleicht ein paar Nächte bei uns bleiben?" „Klar." „Sicher?" „Ja, sie ist schließlich deine beste Freundin & die Wohnung gehört nicht nur mir. Ich kann verstehen, dass du für sie da sein willst. Außerdem war sie das auch, als wir damals getrennt waren." Ich nickte. „Danke Ez." Ich gab ihm einen Kuss & lächelte. „Der Kaffee ist leer." „Du warst doch einkaufen, wieso hast du keinen mitgenommen?" „Dachte, wir haben noch genug. Habe vergessen nachzuschauen." „Soll ich dir einen von unten holen?" „Das wäre nett." Ich ging nach unten & bestellte einen. Ich sah Spencer auf dem Sofa sitzen & ging zu ihr. „Hol ein paar Sachen, du kannst erstmal zu uns kommen." „Ist das denn für Ezra in Ordnung?" „Ja, ich habe mit ihm gesprochen." „Okay. Ich gehe los und komme in ungefähr einer halben Stunde zu euch." „Okay gut." Ich ging wieder nach oben, wo Ezra gerade ein bisschen mit Taylor spielte. So gut, wie es halt schon klappt. „Hier dein Kaffee, Babe." Er nahm ihn mir aus der Hand. „Danke Süße." Ich setzte mich zu ihnen und Taylor's Augen fingen an zu strahlen, als sie mich ansah. „Sie ist so ein wunderschönes Mädchen.", flüsterte ich. „So, wie ihre Mama." Ich lächelte und küsste Taylor's Stirn. Ich könnte gar nicht glücklicher sein.

Hassliebe // EzriaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt