Kapitel 31

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Arias Sicht:
Ich schreckte wieder von einen der Alpträume auf, die ich in letzter Zeit hatte. Ich saß zitternd im Bett und hielt mir die Hände vors Gesicht. Ezra schien dadurch wach geworden zu sein, denn er strich über mein Rücken. Er setzte sich auf und nahm mich in den Arm. „Gott sei Dank. Du bist noch hier.", nuschelte ich. „Natürlich, was ist denn los?" „Ich habe seit einigen Wochen ständig Alpträume, dass A.D dir was antut." Er seufzte und drücke mich an sich. „Ich bin hier, alles ist gut." Ich lehnte mein Kopf an seine Brust und atmete tief ein und aus. „Möchtest du ein Glas Wasser?" Ich nickte und er stand auf. Ich schaute auf mein Handy, um die Uhrzeit zu checken und hatte drei verpasste Anrufe von Spencer. Ich seufzte. „Darum kann ich mich morgen kümmern.", dachte ich mir. Ezra kam mit einem Glas Wasser wieder und gab es mir. Er setzte sich vor mich und nahm meine Hand. „Möchtest du über den Traum reden?" Ich schüttelte den Kopf und stellte das Glas weg. Er griff unter meinen Beinen entlang und hielt mich am Rücken fest. Er zog mich auf seinen Schoß und ich lehnte mich an ihn. „Bitte lass mich nie wieder alleine." „Das werde ich nicht." Er gab mir einen Kuss und ich legte meine Hand auf seine Wange. „Wie ist jetzt eigentlich das Verhältnis zwischen dir und Wesley?" „Lass uns morgen darüber reden, ja?" Er legte mich wieder ins Bett und deckte mich zu. Er schaute mich kurz an und strich mir über die Stirn. Er legte sich zu mir und zog mich in seine Arme. „Ich warte, bis du eingeschlafen bist, Ari." Ich nickte und vergrub mein Gesicht bei seiner Halsbeuge, weil ich mich dadurch sicherer fühlte und schlief wieder ein.

Am nächsten Morgen wurde ich wach und ging in die Küche. Ezra saß da, trank Kaffee und las Zeitung. „Guten Morgen.", wies ich auf mich hin. „Morgen, Babe." Ich setzte mich zu ihm und nahm mir ein Brötchen. „Gibt's was neues?" Er schüttelte den Kopf. „Der gleiche Blödsinn, wie immer." „Ist alles in Ordnung?" „Ja, soll ich dir ein Kakao machen?" „Geht schon, danke. Sicher das alles gut ist?" „Ja, wieso?" Ich zuckte mit den Schultern. Er küsste meinen Kopf und nahm meine Hand. „Tut mir leid, wenn ich mich blöd verhalte." „Schon okay, aber ich möchte, dass du mit mir redest. Ich möchte nicht, dass es wieder so weit kommt, wie damals." Er seufzte. „Ich habe immernoch Probleme mit Wesley." „Wegen mir?" „Auch ja." „Was denn noch?" „Ich musste ein Auto verkaufen, in der Zeit, als ich arbeitslos war, um mir wenigstens Lebensmittel zu kaufen und die Wohnung hier finanzieren zu können." „Okay und?" „Wesley meinte, ich kann es verkaufen, aber jetzt braucht er es wieder." „Und was willst du jetzt machen?", er zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht. Er war vorhin hier." Ich biss in mein Brötchen. „Er wollte zu dir." „Wieso das denn?" „Anscheinend macht er sich immernoch Hoffnung bei dir. Er weiß ja nicht, dass wir wieder zusammen sind." „Wenn er nicht weiß, dass wir wieder ein Paar sind, woher wusste er dann, dass ich bei dir bin?" „Er weiß, dass wir hin und wieder im Kontakt standen, wegen der Kleinen. Er hat wahrscheinlich gehofft, dass ich ihm sagen kann, wo du bist." „Wie wärs mit in deinem Bett?", Ezra lachte. „Selbst, wenn wir es nicht wären, würde ich nichts mit ihm anfangen." „Weil er mein Bruder ist?" „Auch, aber auch, weil ich nie aufgehört habe, dich zu lieben und er immernoch nicht mein Typ ist." Ezra lachte leicht. „Wenn ich dir irgendwie helfen kann, sag es mir bitte." Er nickte. „Danke, dass du mir das erzählt hast." „Mach dir keine Sorgen, okay?" „Okay." Wir gaben uns einen Kuss und ich lächelte ihn an. „Kannst du mir vielleicht doch einen Kakao machen?" Ezra schmunzelte und machte das. „Ezra?" Er drehte sich zu mir. „Ich liebe dich." „Ich liebe dich auch." Er lächelte und stellte mir dann die Tasse hin. „Wann wollen wir jetzt eigentlich heiraten?" „Erstmal musst du deine Familie und deine Freundinnen an den Gedanken gewöhnen, dass wir wieder ein Paar sind." „Und was ist, wenn wir alleine heiraten? Also nur wir beide." „Ich glaube, dass würdest du irgendwann bereuen, dass deine Freundinnen und deine Familie nicht dabei waren." „Aber wenn wir die einladen, müssen wir auch Wesley und deine Mutter einladen und ich denke, du willst das genauso wenig, wie ich." „Wesley will ich sowieso nicht auf unserer Hochzeit, wenn er nicht langsam zu Vernunft kommt." „Wie kann es sein, dass er nach so langer Zeit immernoch auf mich steht?" Ezra zuckte mit den Schultern. „Ich glaube aber meine Mutter hat sich geändert." Ich zog eine Augenbraue hoch. „Wie kommst du denn darauf?" „In der Zeit, wo wir getrennt waren, hat sie immer mal wieder nach dir gefragt." „Das wundert mich jetzt aber." „Meinte sie nicht, sie will versuchen, dich meinetwegen zu akzeptieren?" „Ja, aber wir waren getrennt. Sie hatte keinen Grund mehr dafür." „Hast Recht." Ich spürte wieder einen Tritt im Bauch und legte meine Hand drauf. „Alles okay, Ari?" „Ja, deine Tochter wird nur gerade wieder aktiv." Ezra strahlte wieder. „Ich hole schnell was von unten ausm Brew. Möchtest du was?" „Vielleicht ein belegtes Brötchen für nachher." „Gut, bis gleich." Er gab mir einen Kuss und verließ die Wohnung. Ich rief Spencer an. „Spence, hey was gibts denn?" „Aria, wo bist du denn?" „Ähm..", stotterte ich. „Wie auch immer. Ich glaube, ich habe herausgefunden, wer A.D ist." „Was? Wissen die anderen schon Bescheid?" „Ja, natürlich. Du bist die einzige, weil du gestern nicht an dein Handy gegangen bist. Kannst du herkommen?" „Tut mir leid. Gerade geht es schlecht." „Warum?" „Weil..weil ich noch zum Ultraschall muss." „Okay, wann? Ich kann dich hinfahren." „Ich ähm..gehe mit Ezra.." „Ezra?" Ich schwieg. „Bist du etwa gerade bei ihm?" „Wir sind wieder zusammen.", sagte ich zögernd. „Aria, er hat dir das Herz gebrochen." „Ja, aber wir lieben uns und er ist der Vater meines Kindes." „Und wollt ihr immernoch heiraten?" „Ja, warum fragst du mich denn das alles?" „Weil ich nicht will, dass er dich wieder verletzt." „Das wird er nicht." „Was macht dich da so sicher?" „Spence, du solltest dich für mich freuen, anstatt ihn weiter zu verurteilen." „Das sagst du so lange, bis er die gleiche Show, wie damals abzieht." „Er hat seinen Job, als Lehrer aufgegeben, damit wir wieder zusammen sein können, weil das der Grund war warum wir uns trennen mussten. Er hat es aufgegeben, obwohl er es geliebt hat zu unterrichten." „Aria, stürz dich doch nicht wieder ins Unglück." „Ezra ist aber nicht mein Unglück." „Ich will dir doch nur helfen, Aria." „Das machst du aber nicht, indem du den Menschen verurteilst, den ich liebe." Ich hörte Spencer's Seufzen durchs Telefon. „Ich war in den ganzen Monaten da, indem du wegen ihm gelitten hast. Ich weiß, wie es dir ging. Ich will nicht, dass du das nochmal durchmachen musst." „Ezra ist jetzt aber wieder an meiner Seite. Es tut ihm leid, was gewesen ist, er würde alles tun, um das wieder rückgängig zu machen. Ich bin wieder glücklich, weil ich ihn wieder habe und wir wollen heiraten. Unserem Glück steht eigentlich nichts mehr im Wege." „Doch, A.D." „Von der Person hab ich schon ewig nichts mehr gehört." „Diese Person ist meine Zwillingsschwester." „Warte was?" „Wenn du nicht herkommst, muss ich es dir halt so sagen." „Seit wann hast du denn eine Zwillingsschwester?" „Seit meiner Geburt, würde ich mal sagen." „Können wir darüber bitte später reden? Ich möchte erstmal die Zeit mit Ezra genießen." „Ja schon gut. Aber sei vorsichtig." „Ja werd ich. Mach dir keine Sorgen. Ich bin mir wirklich sicher mit ihm." „Okay, du musst es ja am besten wissen. Bis später." Ich legte auf und als ich mich umdrehte, stand Ezra da. „Hey, da bist du ja wieder.", ich nahm ihm die Tüte aus der Hand. „War das Spencer?" „Wie viel hast du gehört?" „So viel, dass ich weiß, dass sie nicht begeistert ist, dass wir wieder ein Paar sind." „Sie weiß halt einfach, wie sehr ich ohne dich gelitten habe." „Du meinst, wegen mir." „Schatz..das ist Spencer, die ist sowieso wegen allem skeptisch." „Wenn Spencer schon so reagiert, wie werden wohl deine Familie und deine anderen Freundinnen darüber denken." „Ezra..mach dir doch jetzt keine Gedanken darüber. Es ist mir egal, was sie darüber denken, solange du bei mir bist. Ich bin glücklich mit dir und ich liebe dich. Keine Meinung wird etwas daran ändern. Wir werden heiraten und ein tolles Leben führen." „Du hast ja Recht." Wir küssten uns und ich legte meine Arme um seinen Hals. „Ich möchte nur nicht, dass du Stress mit den anderen wegen mir hast." „Ach Quatsch. Sie werden es irgendwann verstehen. Hier geht es doch nur um dich und mich. Mehr nicht." Ezra lächelte und gab mir noch einen Kuss. Ich setzte mich aufs Sofa und Ezra kam mir nach. „Können wir weiter über unsere Hochzeit reden?" „Naja, vor der Geburt werden wir es wahrscheinlich nicht mehr schaffen zu heiraten." „Doch, wenn wir alleine heiraten." „Baby, ich möchte das unsere Familien dabei sind und deine Freundinnen." „Also heiraten wir doch mit Wesley?" „Nein, nur mit meinen Eltern. Aber wir sollten erst heiraten, wenn alle von uns wissen und bereit sind überhaupt bei unserer Hochzeit aufzutauchen. Vielleicht hab ich den Segen von deinem Vater, dich zu heiraten längst verloren." „Ach Quatsch." Ezra schaute auf den Boden und ich erkannte die Enttäuschung in seinem Gesicht. „Ich hab alles zerstört." „Nein, sag das nicht. Das wir wieder zueinander gefunden haben, zeigt doch nur, dass wir füreinander bestimmt sind. Das werden die anderen auch irgendwann verstehen und zur Not müssen wir halt doch alleine heiraten." „Und du willst das alles wirklich?" „Natürlich. Ich möchte mein Leben mit dir verbringen. Ich möchte dich heiraten und unsere Tochter gemeinsam großziehen. Ich will dich nicht nochmal verlieren, Baby. Bitte zweifle nicht an uns." „Ich zweifle nicht an uns." „Dann ist doch alles gut. Hey, schau mich an." Er wendete mir seinen Blick zu. „Ich liebe dich und nichts oder niemand wird etwas daran ändern." „Ich liebe dich auch, mehr als alles andere." Er legte seine Hände auf meinen Bauch und lächelte. „Mein ganzer Stolz.", flüstert er. „Wer? Ich oder Sie?", fragte ich kichernd. „Ihr beide." Ich lächelte und schaute ihm dabei zu, wie er meinen Bauch betrachtete. „Ich muss nochmal auf die Bank.", meinte er nach einigen Minuten. „Okay, dann müssen wir uns aber fertig machen." Er nickte. „Willst du mitkommen?" „Nein, ich ruhe mich ein bisschen aus. Mein Rücken tut ziemlich weh." „Gut, okay. Ich beeil mich." Er verließ die Wohnung und ich legte mich aufs Sofa.

Hassliebe // EzriaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt