Kapitel 54

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Als ich wach wurde, ging ich davon aus, dass Ezra schon auf Arbeit ist und Taylor in den Kindergarten gebracht hat, denn ich lag alleine im Bett und es war ja auch schon 8 Uhr. Also stand ich auf und machte mich fertig, allerdings bemerkte ich, dass es mir gar nicht gut ging. Trotzdem beschloss ich zur Arbeit zu fahren. Ich ging ins Wohnzimmer und Taylor und Ezra lagen auf dem Sofa und schauten Fernseher. „Guten Morgen. Warum seid ihr beide zuhause?" „Hey, guten Morgen. Ich habe heute frei und Taylor wird anscheinend krank. Sie hatte vorhin beim Aufstehen hohes Fieber." Ich ging zu ihr und hielt ihr meine Hand an die Stirn. „Hat sie auch immer noch." Sie schaute mich nur mit ihren blauen Kulleraugen an. Ezra schaute mich genauer an und ich gab ihm eine verwirrten Blick zurück. „Du siehst ziemlich blass aus." „Ich fühle mich auch nicht so toll, aber ich muss zur Arbeit." „Du hast nichtmal was gegessen." „Ich bin spät dran." „Babe, ich mach dir schnell ein Sandwich." „Ich kann mir auf Arbeit was holen." „Du weißt, dass dir das schon mal zum Verhängnis geworden ist." „Ja, aber da hab ich den ganzen Tag nichts gegessen. Jetzt werde ich ja auf Arbeit essen." „Ich lass dich nicht aus dem Haus, bis du was gegessen hast." „Du bist ganz schön stur, Ezra. Weißt du das eigentlich?" „Mama, Papa..bitte streitet euch nicht.", schaltete sich Taylor an. „Wir streiten nicht, wir diskutieren nur, Schatz.", gab Ezra zurück. „Du doch genauso.", antwortete er mir dann. „Ezra ernsthaft, ich bin zu spät dran." „Aria ernsthaft, du isst erst was." Ich verdrehte die Augen und lief ihm hinterher in die Küche. „Es ist mir egal, ob du deswegen sauer auf mich bist. Deine Gesundheit ist wichtiger." Ich hielt mich am Schrank fest, weil mir ziemlich schwindelig wurde. Ezra schaute mich an und nahm mich auf den Arm. „Du bleibst heute zuhause. Ich melde dich krank." Er legte mich zu Taylor aufs Sofa. „Nein, ich muss zur Arbeit." „Das einzige, was du musst, ist wieder gesund werden. Ende der Diskussion.", meinte er ernst und ich seufzte. „Pass auf, dass deine Mutter hier liegen bleibt.", meinte er zu Taylor und sie nickte, weswegen sie meine Hand nahm. „Ich mach euch beiden was zum Essen.", äußerte er sich noch und machte sich dann auf den Weg zur Küche. „Kann ich Poptarts essen, Papi?", rief Taylor hinterher. „Wie viele?" „Zwei." „Schoko?" Sie nickte. „Was schaust du da?", fragte ich Taylor. „Micky Maus.", gab sie mir zurück und kuschelte sich an mich. „Dein Vater kann wirklich gemein sein.", meinte ich, während ich meine Arme um sie lege. „Das hab ich gehört.", ertönte es aus der Küche. „Ist doch wahr." „Er will nur, dass es uns gut geht, Mami.", antwortete Taylor und ich küsste ihren Kopf. „Und du bist Minnie Maus?", fragte ich sie irgendwann. „Nein, ich bin Elsa.", gab sie mir zurück. „Warum frage ich eigentlich?" Ezra kam dann zurück mit meinem Sandwich und Tay's Poptarts. „Unsere Tochter ist Elsa, Schatz." „Ist das so?" Sie nickte und wir nahmen das Sandwich und die Poptarts entgegen. „Danke Papi.", reagierte Taylor. „Hast du denn auch magische Kräfte?", wollte Ezra wissen. Sie schüttelte den Kopf und wir mussten schmunzeln. „Ich mache dir nen Tee.", meinte Ezra zu mir und ich nickte nur. Ich merke, wie mir schlecht wurde, wahrscheinlich von dem Geruch der Poptarts und ich stand auf. Eigentlich liebe ich diese Dinge, genauso so sehr, wie Taylor, aber jetzt... „Mami, du sollst doch hier liegen bleiben." „Ich weiß, Schatz..es ist nur so, dass mir von dem Geruch der Poptarts schlecht wird." „Tut mir leid, Mami. Das wollte ich nicht. Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich Cornflakes gegessen." „Nein, alles gut. Das ist nicht deine Schuld, Schatz. Du musst dich nicht entschuldigen. Ich gehe einfach so lange zu deinem Vater in die Küche, bis du fertig gegessen hast." Sie nickte und ich lief zu Ezra. „Ich hab dir doch gesagt, du sollst auf der Couch liegen bleiben, Babe." „Ich weiß, aber irgendwie wird mir von dem Geruch der Poptarts schlecht." „Du liebst die doch genauso, wie Taylor?" „Ich weiß. Ich weiß auch nicht, woher das plötzlich kommt." Er schaute mich an und ich wusste genau, was er mir damit sagen will. „Was schaust du denn jetzt so? Ich bin nicht schwanger, falls du das sagen willst." „Du hast schon einen Test gemacht?" „Nein, aber ich weiß es." „Kannst du hellsehen?" „Nein, aber wir haben doch in letzter Zeit immer verhütet." „Vielleicht hat es einmal nicht funktioniert." „Schatz, ich hatte erst meine Periode. Ich hab mich wahrscheinlich einfach an diesen Dingern satt gegessen, dass mir schon von dem Geruch schlecht wird oder so." Er strich über meine Wange. „Ich will dir doch nur helfen." „Ich weiß...tut mir leid, dass ich dich so angehe, aber dieser Job ist wirklich wichtig für mich." „Deine Gesundheit ist wichtiger, Babe." Er küsste meine Stirn und ich nickte leicht. „Mami, Papi?", ertönte es hinter uns. Wir drehten uns um und Taylor stand vor uns. „Ich habe im Wohnzimmer vor dem Sofa gebrochen. Tut mir leid, ich habe es nicht mehr ins Bad geschafft." „Ist nicht so schlimm, Schatz. Du kannst mit deiner Mutter nach oben gehen, damit sie dich umziehen kann & ich mache es sauber." Sie nickte. Ich nahm sie auf den Arm und ging mit ihr nach oben. „Was möchtest du denn anziehen, mein Schatz?" Sie öffnete den Schrank und ich hob sie hoch, damit sie nach den Pullovern schauen konnte. „Meinen blauen Elsa Pullover." Ich ließ sie runter, bevor sie aufs Bett kletterte und ihren jetzigen Pullover auszog. Sie schmiss ihn auf den Boden und ich zog ihr ihren frischen Pullover an. „Mama, haben du und Papa euch noch lieb?", fragte sie aus dem Nichts. „Klar, warum sollten wir nicht?" „Keine Ahnung. Ihr habt euch vorhin gestritten." „Wir haben nicht gestritten, wir haben nur diskutiert. Das ist bei uns normal." „Aber es hat so gewirkt, als wärst du genervt von Papa." „Vielleicht manchmal, aber ich liebe ihn trotzdem, Maus." „Versprochen?" „Versprochen. Ich habe mich bewusst für deinen Vater entschieden, weil ich mit ihm den Rest meines Lebens verbringen will, deswegen hab ich ihn auch geheiratet." „Okay Mami." „Du brauchst keine Angst haben, mein Schatz. Mama und Papa werden sich nicht trennen. Dafür lieben wir uns zu sehr und wir sind glücklich." Sie nickte und wir gingen wieder nach unten, nachdem ich ihren Pullover in die Wäsche geschmissen habe. Ezra saß auf dem Sofa und schaltete durch die Fernsehsender. „War Micky Maus Schluss, Papi?" Er nickte und sie setzte sich neben ihn. „Kann ich das Fenster wieder zumachen? Es ist ziemlich kalt & Taylor muss nicht erst noch mehr krank werden." „Der Geruch muss doch erstmal abziehen, Aria. Dann deck sie zu oder geh mit ihr ins Schlafzimmer." Ich schluckte kurz, da mir jetzt auch auffiel, dass etwas zwischen Ezra und mir anders ist. Ist es meine Schuld? Bin ich zu zickig? Gestern war doch noch alles gut oder war das nur Fassade? „Komm Tay.", sagte ich im leisen Ton und wir gingen zum Schlafzimmer. Ich setzte mich aufs Bett und sie krabbelte unter die Decke. „Du bist traurig, oder?", fragte sie vorsichtig. „Etwas.", sagte ich leicht lächelnd. Ich will nicht, dass unsere Ehe kaputt geht und dann auch noch meinetwegen. Ich liebe ihn doch. Mir rollte eine Träne über die Wange, die ich aber schnell wegwischte. Taylor umarmte mich, weswegen ich sie auf meinen Schoß zog und sanft an mich drückte. Ich küsste ihren Kopf und sie kuschelte sich an mich. „Papa hat dich noch lieb, Mami. Das weiß ich." „Ich hoffe es.", flüsterte ich. Gott, wie ich mein kleines Mädchen liebe. Sie ist so groß geworden. Es fühlt sich immer noch, wie gestern an, als ich sie aus mir rausgepresst habe. Nach ein paar Minuten merkte ich, wie ruhig sie wurde und schaute zu ihr. Ihre kleinen Äuglein waren geschlossen und sie atmete in einem ruhigen Rhythmus. Ich legte sie in unser Bett und deckte sie zu. Ich drückte ihr einen Kuss auf die Stirn und verließ das Schlafzimmer. Ich muss mit Ezra reden. Er saß auf dem Sofa und las Zeitung. „Ezra..?" Er schaute zu mir auf. „Schläft sie?" Ich nickte leicht. „Können wir reden?", fragte ich vorsichtig. „Klar, um was geht es denn?" Er klappte die Zeitung zu und schenkte mir jetzt seine komplette Aufmerksamkeit. „Um uns.." Er runzelte seine Stirn, um mir seine Verwirrung zu symbolisieren. Ich setzte mich zu ihm. „Es tut mir leid, wenn ich ständig so zickig bin. Ich weiß nicht, woran das liegt. Ich meine...du willst mir nur helfen und ich gehe dich so an." Er strich über meine Wange. „Ist schon okay." „Ich will dich nicht verlieren, Ez." „Wirst du auch nicht. Wir haben nicht geheiratet, um nach 2 Jahren schon wieder aufzugeben." Er küsste meine Wange. „Unsere Ehe geht nicht zu Brüche, okay? Versprochen. Es tut mir leid, dass ich dich vorhin so angeschnauzt habe. Ich war nur etwas gereizt." Ich nickte. „Ich verstehe schon.", hauchte ich. „Möchtest du einen Film schauen?" „Ja, aber ich schlafe möglicherweise ein." „Das ist nicht so schlimm, mein Schatz." Ich lächelte. „Ich gehe nachher nur das Nötigste einkaufen. Du bleibst aber mit Taylor hier, Ari." „Na gut."

Hassliebe // EzriaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt