Kapitel 19

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Arias Sicht:
Ich wurde am nächsten Morgen wach und sah das Ezra nicht mehr neben mir lag. Ich stand verwundert auf & ging zum Bad und klopfte. „Ez, bist du da drin?" „Ja, bin duschen." „Kann ich reinkommen und mich fertig machen?" „Klar." Ich ging rein, aber bevor ich auch nur anfangen konnte, mich zu schminken, riss Ezra mich mit unter die Dusche. „Ez, ich hab noch meine Klamotten an." Ich lachte. „Aber das können wir ja ändern." Er zog mir meine Klamotten aus und schmiss sie vor der Dusche auf den Boden. „Was wird das jetzt eigentlich?" „Na, ich möchte mit meiner Freundin duschen oder ist das verboten?" „Sicher, dass es nur duschen ist?" „Das überlege ich mir spontan." „Ich hatte es noch nie in der Dusche." „Na dann wird es Zeit, dass wir das ändern, wenn du willst. Muss ja nicht jetzt sein." Ich nickte. „Dagegen hab ich nichts einzuwenden, aber hattest du etwa schon?" „Nö, nur im Bett, Sofa, Schrank und fast auf einer Waschmaschine.", er grinste. „Das wollte ich nicht wissen, Ezra. Zumindest nicht so genau, aber da scheint jemand experimentierfreudig zu sein.", ärgerte ich ihn und genoss, wie das Wasser über meine Haut floss. „Ich doch nicht.", gab er ironisch zurück und nahm das Shampoo. „Ezra?" „Mhm?" Er schaute mich an und ich nahm ihm das Shampoo aus der Hand. „Ari, was soll das?", lachte er. „Psst." ich küsste ihn, was er erwiderte und ich drückte ihn gegen die Wand. „Du weißt, dass du das nicht machen musst. Ich werde dich nicht dazu zwingen, wenn das nicht deins ist." „Ich möchte aber, außerdem möchte ich was neues ausprobieren."

Wir duschten danach normal weiter und stiegen dann aus der Dusche. Ich trocknete mich ab und zog mir Ezras T-Shirt, bevor er es sich überziehen konnte. „Du bist ziemlich frech, junge Dame." Ich streckte ihm nur die Zunge raus und ging aus dem Bad. Einige Minuten später kam er dann auch. „Hast aber lange gebraucht." „Musste mich ja noch abtrocknen und unsere Spuren in der Dusche verschwinden lassen.", ich lachte und kramte im Schrank nach einer Hose. „Was soll ich überhaupt machen, ich habe keine Hose von mir hier bei dir." Ich zuckte mit den Schultern. „Vielleicht wäre es schlau, wenn ich mal ein paar Klamotten von mir zu dir bringe und andersrum genauso. Dann haben wir das Problem nicht. Aber warum gehst du überhaupt duschen, wenn du hier keine Klamotten hast?" „Gute Frage." „Ich fahr dich zu dir, dann kannst du dir, was holen." „Super, fahren wir dann gleich zu einem Café, um zu frühstücken?" „Ins Brew?", er nickte. Ich zog mir meine Hose an & fuhr ihn dann zu sich. Paar Minuten später kam er vollständig angezogen wieder ins Auto und wir fuhren los zum Brew. Als wir dort ankamen und was bestellt haben, kam Jason rein. Als er uns sah, kam er auf uns zu. „Aria, hey.", sagte er. „Oh hey." Jason schaute Ezra an. „Ezra, dass ist Jason. Jason, dass ist Ezra, mein neuer Freund." Jason nickt. „Freut mich." Ezra nickte ebenfalls, aber irgendwie sah er nicht so begeistert aus. Wir unterhielten uns eine Weile, bis ich plötzlich eine Nachricht bekam. „Mission: Herzensbrecherin. Wenn du Jason küsst, wirst du deine Belohnung dafür bekommen. Wenn nicht, wird mit Ezra das selbe passieren, wie mit Alison damals. -A.D." Ich schluckte dann. Alison wurde vor ein paar Jahren lebendig begraben, aber was hätte A.D davon das gleiche mit Ezra zu machen? Okay, es ist A.D, ich sollte nichts davon hinterfragen. A.D hat schon immer Menschen verletzt, die wir am meisten lieben. Ich weiß, wie skrupellos diese Person sein kann. Ich stand auf und küsste Jason. Ich bin angewidert von mir selbst, dass ich einen Menschen küsse, für den ich keine Gefühle habe, während ich in einer Beziehung bin. Es tat mir so weh, dass ich Ezra das Herz brechen musste. Er wird mich so hassen. Als ich mich von Jason löste, sah ich, dass Ezra nicht mehr da war. Fuck. Wie soll ich ihm das erklären? Ich verließ das Brew und versuchte Ezra anzurufen. Ohne jeglichen Erfolg. Ich fuhr nachhause, weil ich mich nicht traute zu ihm zu fahren. Ich schrieb ihm mehrere Nachrichten, aber auf keine von denen reagierte er. Ich kann ihn verstehen. Ich bin ihm praktisch fremdgegangen vor seinen Augen & ich war genauso, als ich sauer auf ihn war.

Es vergingen mittlerweile mehrere Tage und ich hatte immernoch nichts von Ezra gehört. Ich wusste nicht, ob ich zu ihm fahren soll oder ob ich ihn in Ruhe lassen sollte. Ich hatte in den ganzen Tagen, versucht ihn zu erreichen, aber ich konnte nur auf seine Mailbox sprechen. Ich ging in die Küche, nahm mir ein Apfel und schaute aus dem Fenster. „Na, wo ist dein ach so toller Ezra? Lange nicht mehr gesehen." „Geht dich nichts an, Mike." „Hat ja lange gehalten." „Wir haben uns nicht getrennt." „Wahrscheinlich vergnügt er sich gerade mit der nächsten, während du hier sehnsüchtig auf ihn wartest." „Mike, sei einfach leise!", schrie ich plötzlich und war den Tränen nah. Ich hielt das mittlerweile nicht mehr aus. Ich ging ins Zimmer, packte eine Tasche und fuhr dann zu Ezra. Auf dem Weg dorthin machte ich mir Gedanken, wo ich die nächsten Tage sein werde. Ich lief zu Ezras Wohnung und klopfte, aber keiner öffnete die Tür. Toll. Als ich wieder gehen wollte, hörte ich ein „Aria?" hinter mir und drehte mich um. „Ezra..wo warst du?" „Ich war einige Tage in New York.", ich starrte auf den Koffer neben ihm. „Können wir reden?", ich merkte, wie meine Unterlippe zitterte. „Ich denke, es gibt nichts mehr zu reden.", er ließ seinen Koffer los und nahm mich fest in den Arm. Ich drückte mein Gesicht in seine Jacke und weinte einfach drauf los. Nachdem ich mich nach einigen Minuten wieder beruhigt hatte und Ezra mein Rücken auf und ab strich, ließ er mich wieder los. „Komm mit rein." Er nahm meine Hand und seinen Koffer in die andere Hand. Meine Tasche hatte er auf seinen Koffer gelegt und wir gingen in die Wohnung. Ich setzte mich aufs Sofa und starrte auf meine Hände. „Willst du was trinken?" „Ein Wasser wäre toll." Er nickte und stellte mir ein Glas Wasser hin. Dann setzte er sich neben mich. „Lass es mich erklären, bitte." „Du musst mir nichts erklären, Ari." „Ez, bitte." Er nickte. „Du hast mir gesagt, du hast keine Gefühle mehr für ihn?" „Das stimmt auch." „Sollte das als Rache dienen, für das, was ich getan habe? Aria, du hättest mir sagen können , dass du mir noch nicht verzeihen kannst." Ich schüttelte den Kopf. „Als wir im Brew waren, hab ich doch eine Nachricht bekommen. Die war von A.D." Ich zeigte ihm die Nachricht. „Was ist mit Alison passiert?" „Sie wurde damals lebendig begraben und ich hatte Angst um dich." „Warum sollte A.D das gleiche mit mir vorhaben?" „Ich weiß nicht. Ich denke A.D hatte das als Rache an dich geplant, aber ich selbst hätte mich nie an dir gerächt. Ich hatte Angst, dass dir was passiert. Ich weiß, wie skrupellos A.D sein kann & ich wollte dich nicht verlieren..Kannst du mir verzeihen?" „Das hab ich schon längst, aber warum bist du nicht früher zu mir gekommen?" „Ich hatte Angst, dass du mich nicht sehen willst und dachte, dass du deine Ruhe willst, weil du ja auch nicht auf meine Nachrichten und Anrufe geantwortet hast. Es tut mir leid, dass unsere Beziehung nicht so läuft, wie du es dir vorgestellt hast und das wir ständig nur Probleme haben." Er zog mich in seine Arme und küsste meine Stirn. „Baby, ich liebe dich, okay? Nichts und Niemand wird das ändern. Wir werden herausfinden, wer diese Person ist & dann ein normales Leben zusammen führen, ja?" Ich nickte und gab ihm ein Kuss. „Du hast mir gefehlt." „Du mir auch, Ari." Er schaute meine Tasche an. „Was hat es damit auf sich?" „Bin von Zuhause praktisch abgehauen." „Wieso, hast du Stress mit deinen Eltern?" „Nein, aber mit Mike. Er kann es nicht lassen, ständig auf dir rumzuhacken und irgendwann hab ich es nicht mehr ausgehalten." „Und wo wirst du jetzt bleiben?" „Mhm, entweder bei einer meiner Freundinnen oder in einem Hotel." „Du kannst bei mir bleiben, wenn du willst." „Wirklich, aber wie lange?" „Solange, wie du möchtest." Ich lächelte und schrieb meinen Eltern, damit die Bescheid wussten. „Danke, dass du für mich da bist." „Jederzeit, aber darf ich fragen, warum du überhaupt noch bei deinen Eltern wohnst, wenn du nur Probleme mit deinem Bruder hast?" „Naja, ich habe noch nichts ordentliches gefunden und ich weiß, wie schwer es ihnen fällt, mich loszulassen." „Verstehe." „Wann bist du selbstständig geworden?" „Naja, mit 18 bin ich von zuhause abgehauen." Ich schaute ihn nur an. „Das war die Zeit, als ich mit Maggie zusammen war. Maggie war schwanger und als wir es meinen Eltern erzählten, bezahlte meine Mutter, Maggie dafür mich zu verlassen und sich nicht mehr bei mir zu melden. Dann hat es mir gereicht und ich bin abgehauen. Leider hatte ich meinen Bruder Wesley zurück gelassen." „Und hat sie das Kind bekommen..?" Er nickte. „Also hast du praktisch ein Kind?" „Das dachte ich eine zeitlang, weil sie der festen Überzeugung war, nachdem ich sie wieder ausfindig machen konnte, aber dann kam raus, dass es das Kind von einem One-Night Stand war." „Das muss hart für dich gewesen sein." „Anfangs ja, aber ich habe mich damit abgefunden. Irgendwann werde ich bestimmt Kinder haben." Ich lächelte und er auch. „Du redest schon über eine gemeinsame Zukunft?" „Ist das schlimm?" „Nein, eher süß. Aber werde ich deine Familie trotzdem kennenlernen?" „Meinen Bruder und meinen Vater höchstwahrscheinlich ja. Meine Mutter würde ich dir gerne ersparen, denn sie ist wirklich die Definition von Schwiegermonster." Ich lachte und kuschelte mich an ihn. „Wenn du willst, kannst du bei mir bleiben, solang bis du was eigenes gefunden hast. Mit deinen Eltern kannst du ja noch reden." „Danke Ezzy. Wirklich." „Kein Problem. Möchtest du was essen? Würde Abendbrot machen, wenn du Hunger hast." „Wenn ich dir helfen darf." Er nickte und zog mich mit in die Küche. „Diesmal wirklich nur essen, versprochen?" „Ja, versprochen Ari." Ich lächelte und wir fingen an zu kochen.

Hassliebe // EzriaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt