Kapitel 55

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Am nächsten Tag waren Taylor und ich beide wieder fit genug, um in den Kindergarten und auf Arbeit zu gehen. Da Ezra wieder bis 16Uhr arbeiten muss, holte ich Taylor wieder alleine vom Kindergarten ab. Ich setzte sie ins Auto und schnallte sie an. „Wir müssen noch was besorgen, Maus." „Was denn?" „Ein T-Shirt für dich." „Cool." „Aber ausnahmsweise kein Anna und Elsa." „Warum?" „Weil ich eine Überraschung für deinen Vater geplant habe." Sie schaute mich verwirrt an. „Ich möchte, dass du mir hilfst, deinen Papa zu überraschen." „Mach ich, aber um was geht es?" „Erkläre ich dir später, Süße." Sie nickte und wir fuhren los. Ich kaufte ihr ein T-Shirt, wo drauf stand „Hi Dad! I'm the big Sister." und gab ihr dann die Tüte. „Was steht denn auf dem T-Shirt?" „Wenn ich dir das sage, verrätst du es deinem Vater." „Werde ich nicht, versprochen." Ich fuhr einfach nachhause und machte Taylor dann zuhause einen Kakao, bevor sie sich mit dem Kakao auf das Sofa setzte. „Mamaaaa, was steht auf dem T-Shirt?" Ich seufzte. Sie lässt sowieso keine Ruhe. „'Hi Dad! I'm the big Sister.' steht darauf, Schatz." „Was heißt das?" „Hallo Papa, ich bin die große Schwester." Sie schaute mich verwirrt an, also setzte ich mich zu ihr. „Ich bin schwanger, T. Mama hat ein Baby im Bauch." Sie schaute mich lächelnd an. „Wirklich?" Ich nickte. „Willst du es sehen?" „Wie denn?" „Ich war beim Frauenarzt, bevor ich dich vom Kindergarten abgeholt habe und da habe ich ein Ultraschallbild bekommen." Sie nickte und ich stand auf, um es zu holen. Ich gab es ihr und sie schaute es sich an. „Wo ist das Baby?" Ich zeigte auf den schwarzen Punkt und sie schaute mich an. „Warum ist es ein Punkt?" „Weil es noch ganz ganz klein ist. 1-2 Millimeter, ungefähr so groß, wie ein Mohnsamen." „Ah okay." „Bevor Papa kommt, ziehe ich dir das T-Shirt an." „Muss es nicht vorher gewaschen werden?" „So lange trägst du es ja nicht. Du musst nur dafür sorgen, dass er es sieht. Zum Beispiel das er dich umzieht oder so." „Okay Mami." Sie leckte sich ihren Kakaobart weg. „Kann ich spielen gehen, bis das Essen fertig ist?" Ich nickte. „Ich mache Nudeln und Tomatensoße." „Ist gut." „Denk dran, die Treppen langsam hoch zu laufen." „Mach ich." Ich fing an zu kochen und nach einer Weile hörte ich einen riesigen Knall und rannte hoch. Ich öffnete die Tür von Taylor und versuchte zu realisieren, was gerade passiert ist. Sie saß weinend und zitternd auf dem Boden und der Schrank, der vor kurzem noch ihre pinke Wand geziert hat, lag nun kaputt neben ihr auf dem Boden. Ich nahm sie hoch und setzte mich mit ihr aufs Bett. Ich drückte sie an mich und versuchte sie zu beruhigen. Ihr Herz schlug wie verrückt und sie zitterte am ganzen Körper. Ich streichelte sie und küsste mehrfach ihren Kopf. „Ist gut, Baby. Psst...." Sie klammerte sich an mich und weinte in mein Oberteil. „Beruhig dich, mein Schatz. Dein Herz schlägt ganz doll." Sie wurde nach einer Zeit immer ruhiger und kuschelte sich an mich. „Was ist denn passiert, T?", fragte ich ruhig und vorsichtig. Ich merkte allerdings, dass auch ich am zittern war, da ich davon ausging, dass meinem kleinen Mädchen was passiert ist. „Ich habe mit meinem Playmobil gespielt und dann ist der Schrank einfach runtergefallen. Ich habe nichts gemacht, Mami. Wirklich.", antwortete sie und fing wieder an zu weinen. „Ich glaube dir, Tay. Alles ist gut, shhh. Ich denke, dass einfach zu viel Gewicht drin war." Ich strich ihren Rücken und zwischendurch strich ich durch ihr braunes Haar. „Ich bin so froh, dass dir nichts passiert ist, Maus." Sie kuschelte sich noch mehr an mich und ich lehnte mein Kinn an ihren Kopf. „Ich bin ja da, alles ist gut.", flüstere ich. „Ich möchte mit Papi kuscheln.", meinte sie schniefend. „Es dauert noch eine halbe Stunde bis er nachhause kommt, Schatz." „Er ist bestimmt sauer auf mich..." „Nein Baby..du kannst ja nichts dafür dass der Schrank runtergefallen ist. Er wird genauso erleichtert sein, wie ich, dass dir nichts passiert ist. Das ist das wichtigste für uns beide. Den Schrank kann man ersetzen." „Aber wenn er dann da ist, dann kuscheln wir zu dritt." „Einverstanden." Sie schaute mich an und ich lächelte. Ich drückte ihr einen längeren Kuss auf die Stirn. „Mein kleiner Engel.", flüstere ich. „Meine Mami." Ich lächelte mehr und sie auch. „Du hast nichts von dem Schrank abbekommen, oder?" Sie schüttelte den Kopf. „Okay, gut." „Wann gibt es Essen?" „Ist schon fertig." „Kannst du mich runtertragen?" „Na klar." Ich stand mit ihr zusammen auf und ging nach unten. Ich setzte sie auf einen Stuhl und rückte sie an den Tisch ran. Ich stellte ihr ihren Teller hin und wir fingen an zu essen. Als wir fertig waren, zog ich ihr das T-Shirt unter ihren Pullover und machte ihr einen Film im Schlafzimmer an, da sie sich unbedingt in unserer Bett kuscheln wollte. Ich ging runter und kümmerte mich, um die Spülmaschine. Dann kam Ezra zur Tür rein. „Na du.", begrüßte ich ihn. „Hey Babe." Er kam zu mir und gab mir einen Kuss. „Wie war die Arbeit?" „Anstrengend." Wir gaben uns noch ein paar kleine Küsse und dann setzte er sich hin, um zu essen. Ich stellte mich hinter ihn und küsste seine Wange. „Schmeckt?" „Fantastisch." „Das freut mich." „Gott, ich liebe dein Essen." „Hast du mich etwa nur deswegen geheiratet?" „Klar und wegen dem guten Sex.", reagierte er ironisch. Ich kicherte und küsste weiterhin seine Wange. „Von wem hast du denn die Knutschflecke an deinem Hals?" „Von meiner Frau." „Mhm...die scheint ja ziemlich verrückt nach dir zu sein." „Mehr als das." Er drehte seinen Kopf zu mir und wir küssten uns. Er stand auf und er drückte mich zum Sofa. „Babe, Taylor ist oben." „Mhm." Er küsste meinen Hals. „Dann holen wir das eben später nach.", murmelte er. „Einverstanden." Er küsste mich wieder und ich lächelte. „Ich gehe erstmal den kleinen Frechdachs begrüßen." „Mach das." Er ging nach oben und ich räumte seinen Teller weg, bevor ich auch hochging. „Was ist denn hier passiert?", fragte er mich, während er in Taylor's Zimmer stand. „Der Schrank ist vorhin runtergekracht, als Tay am spielen war. Sie hat ihn zum Glück nicht abbekommen." „Also geht es ihr gut?" Ich nickte. „Sie war nur sehr geschockt, genauso wie ich." „Du warst dabei?" „Nein, ich habe das Essen gemacht, aber ich habe den Knall gehört und bin sofort hochgerannt." „Dann war wohl zu viel Gewicht drin." „Das war auch mein Gedanke." „Und wo ist sie jetzt?" „In unserem Schlafzimmer. Sie wollte einen Film schauen und sich dabei ins Bett kuscheln und dann wollte sie mit uns kuscheln. „Bekommen wir hin." Ich lächelte und wir gingen zum Schlafzimmer. Er öffnete die Tür und Taylor schaute uns an. „Papiiii.", sagte sie und sprang auf, um auf Ezras Arm zu hüpfen. „Hey, meine Kleine." Er hielt sie fest auf dem Arm und drückte sie sanft an sich. Ich liebe es meine beiden Lieblingsmenschen zusammen zu sehen. Ich lächelte und blieb in der Tür stehen. „Mama hat mir erzählt, was mit deinem Schrank passiert ist, Maus." „Mhm, dass war nicht meine Schuld." „Ich weiß, wir glauben dir." Sie nickte nur. „Können wir kuscheln?", fragte sie während sie uns ansah. „Klar." Wir kuschelten uns mit ihr ins Bett und legten beide einen Arm um sie. Irgendwann schliefen wir dann aber alle ein.

Hassliebe // EzriaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt