Pov Ellen:
Etwas überfordert stehe ich vor meinem Kleiderschrank. Kai will mich bereits in einer Dreiviertelstunde abholen und ich bin weder geschminkt, noch habe ich mir meine Haare gemacht. Aber was zieht man den an wenn man die Eltern von dem Vater seines Kindes kennenlernt? Vor allen Dingen habe ich kaum noch richtig schöne Klamotten, denn meine normalen Klamotten passen mir aufgrund des dicken Bauches nicht mehr und Schwangerschaftsklamotten gibt es nicht wirklich schöne. Zumal ich im Moment auch nur 4 Jeanshosen habe, die mir passen. Verzweifelt krame ich in meinem Schrank herum.
Letztendlich entscheide ich mich für eine weiße Enge Schwangerschaft- Jeans und einen schwarzen Strickpullover. Schnell renne ich in Bad um mich zu schminken und mir meine Haare zu machen.
Das Schminken geht, wie eigentlich immer bei mir, recht schnell, da ich auch nie viel mache. Bei einem Blick auf die Uhr merke ich das Kai in zwanzig Minuten da sein will, also stecke ich mir nur die beiden Vorderen Strähnen mit einer Klammer zurück.
In der Küche betrachte ich ein letztes Mal meine „Gender Reveal Torte". In diese habe ich wirklich ziemlich viel Arbeit investiert und so ist sie auch perfekt geworden. Ich habe gestern Abend bereits die Böden gebacken und die Torte dann heute morgen gestapelt und dekoriert. Von innen habe ich sie immer abwechselnd mit blauer und pinker Sahne gestapelt und von außen mit Fondant, eine Seite pink und die andere blau gemacht. Schlussendlich habe ich dann noch einiges an Glitzer und Perlen draufgeklatscht.
Entschlossen mache ich den Deckel des Tortenbehälters zu, damit wir sie auch gut nach Aachen bekommen und ziehe mir schonmal meine weißen air force und einen Mantel über. Wer hätte gedacht, dass ich mal fertig bin bevor Kai da ist. Da kann ich ja jetzt echt stolz auf mich sein.
Also gehe ich schon mal runter und stelle mich nach draußen in die Kälte, damit wir dann gleich losfahren können. Erst jetzt, wo ich hier so in der Kälte stehe, merke ich wie aufgeregt ich bin. Was ist wenn ich mich mit Kais Eltern nicht verstehe? Oder sie mich nicht
mögen?
Ich werde aus meinen Gedanken gerissen, als Kais schwarzes Auto auf die Einfahrt rollt und vor mir hält. Kai steigt aus dem Auto und umarmt mich mit einem „Hey" kurz. „Na", antworte ich. Kai sieht den Verpackten Kuchen in meiner Hand. „Zeig mal", sagt er sofort. Lachend schüttele ich mit dem Kopf: „Siehst du doch nachher." Gespielt enttäuscht sieht mich Kai an, während ich konsequent an ihm Vorbeigehe und die hintere Tür seines Autos öffne, um die Torte abzustellen. Über der Rückbank schwebt der große schwarze Luftballon an der Decke, welchen Kai besorgt hat und im Kofferraum sitzt Balou, welchen ich mit einer kurzen Streicheleinheit begrüße. Ich stelle die Torte also sicher in den Fußraum und knalle dann die hintere Tür zu. „Hast du super gemacht", lobe ich Kai dafür das er den Luftballon besorgt hat. Stolz lächelt er: „Ich habe sogar noch zwei so Kanonen für die Hand besorgt", behauptet er stolz von sich, was mich lächeln lässt.
Schließlich steigen wir ins Auto ein und Kai fährt los. Meine Anspannung steigt langsam echt. Das ist für einen Tag doch viel zu viel. Erst lerne ich Kais Eltern kennen und dann werden wir auch noch das Geschlecht unseres Kindes erfahren. Puh, das ist echt krass.
„Wie lange fahren wir denn noch?", frage ich nach einer Weile. Kai deutet auf Navi: „Noch so 40 Minuten." Ich nicke und sehe stumm aus dem Fenster, eine Hand habe ich auf meinem Bauch liegen. Dies mache ich mittlerweile immer und meistens schon automatisch. Eine Weile ist komplette Stille im Auto, aber ich kann merken das Kai auch ziemlich angespannt ist. „Alles gut?", frage ich ihn und lege vorsichtig meine Hand auf seine, die auf seinem Oberschenkel liegt. Als er meine Hand nun festhält muss ich lächeln. „Ich bin nur aufgeregt...wegen dem Geschlecht", gesteht er und ich nicke wissend, während er meine Hand nicht loslässt. „Aber glaubst du deine Eltern mögen mich?", frage ich ihn. „Ja klar, die werden dich lieben", lächelt er, was mich auch schmunzeln lässt. Vorsichtig löst seine Hand sich von meiner, da er schalten muss. Etwas verunsichert nehme ich meine Hand also wieder zurück und streiche wieder über meinen Bauch.
Die restliche Fahrt vergeht schneller als gedacht und schon kann ich das Ortsschild mit der Aufschrift „Mariadorf" sehen. Meine Aufregung wird nochmal ein Stück größer.
Wie soll ich Kais Eltern dann überhaupt begrüßen, Soll ich ihnen die Hand geben? Oder nur so Hallo sagen? Lange Zeit darüber nachzudenken bleibt mir nicht mehr, denn schon hält Kai vor einem Gut gepflegtem Haus. „Da sind wir", murmelt er und steckt den Schlüssel aus seinem Auto. Ich sehe etwas aufgeregt zu Kai. „Du brauchst dir wirklich keine Sorgen zu machen", muntert mich Kai auf, was aber nur so mäßig hilft. Egal, das wird schon, denke ich mir und steige entschlossen aus dem Auto aus, was Kai mir gleich tut. Er öffnet zuerst den Kofferraum, damit Balou rausspringen kann. Dieser rennt auch direkt zum Haus von Kais Eltern und da um die Ecke, wo dann mit Sicherheit die Eingangstür ist. Ich nehme die Torte und die beiden Kanonen in die Hand, während Kai vorsichtig den großen Luftballon aus dem Auto holt.
Kai schließt sein Auto ab und sieht mich ein letztes Mal an, bevor wir einmal um die Ecke des Hauses gehen und vor der Haustür, vor der Balou auch schon ist, stehen. Mein Herz klopft wie wild, als Kai die klingelt
drückt.
Es dauert nur einen kurzen Moment, da öffnet auch schon Kais Mutter die Tür. „Na ihr", haucht sie nur und hält sich die Hand vor den Mund und sieht auf meinen Bauch und ich meine in ihren Augen Tränen zu sehen, dann zieht sie mich aber sofort in ihre Arme. Ihre Hand fährt über meinen Rücken und auch wenn diese Situation etwas komisch ist, fühle ich mich sofort wohl. Langsam löst sie sich etwas von mir. „Du bist also Ellen?", flüstert sie mit einem sanften Lächeln, woraufhin ich etwas schüchtern nicke. „Ich bin Anne", sagt sie, „Tut mir leid, das ist alles noch so unreal." Sie wischt sich erneut eine Träne aus den Augen und ich nicke verständlich.
Immer noch mit leichten Tränen in den Augen wendet sie sich an Kai, den sie in eine innige Umarmung zieht. Währenddessen sehe ich Lea hinten im Flur, die lächelnd auf mich zu kommt. „Na", begrüßt sie mich und wir umarmen uns. „Was habt ihr denn alles dabei?", fragt sie. „Da kommt dann die Farbe vom Geschlecht raus und Ellen hat auch noch eine Torte gebacken", erklärt Kai und wird dann auch noch von seiner Schwester begrüßt. „Na, das ist ja cool", meint Anne lächelnd, als sie den Luftballon genau betrachtet.
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Big little change||Kai Havertz ff
Fanfic‼️Pausiert‼️ Ellens Leben ist ganz normal. Sie ist eher der ruhigere Typ, geht nicht gerne auf Party, macht aber dafür um so lieber andere Sachen mit ihren Freunden. Deshalb ist die Chance, dass Ellen doch mal bei einer Party ist, sehr gering. Aber...