𝙵 𝚘 𝚞 𝚛 𝚝 𝚢 - 𝚏 𝚒 𝚟 𝚎

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Pov Kai:
Frustriert warte ich vor den Kabinen auf Julian, der gerade noch mit seiner Mannschaft auf dem Platz ist und den Sieg feiert. Ich will mich immerhin noch von ihm verabschieden, denn so schnell komme ich hier sicherlich nicht weg, da wir uns bestimmt noch ordentlich was von unserem Trainer anhören dürfen.
Nach einer gefühlten Ewigkeit kommen dann schon die ersten in Gelb und gehen glücklich in die Kabine, bis irgendwann auch Julian mit zwei seiner Teamkollegen, die ich nur vom Namen kenne, reinkommt. „Na schön gefeiert?", frage ich ihn ironisch. „Ja", grinst Jule mich fies an, „du kannst einfach nicht verlieren, Kai." Ich stoße einen frustrierten laut aus und beobachte nebenbei die letzten Spieler, die noch schnell in die Kabine gehen. „Ich war aber heute echt scheiße", seufze ich, als schlussendlich nur noch Jule und ich im Gang stehen. „So schlimm war es nun auch nicht", versucht mit Julian aufzumuntern, woraufhin ich aber nur mit den Schultern zucke. Eine Weile unterhalten wir uns einfach noch so. „Ich muss in die Kabine, der Trainer wird uns glaube ich viel zu sagen haben", meine ich nach einer Weile  und Julian nickt verständnisvoll. „Wir sehen uns", sagt er, während er mich in eine Umarmung zieht, „und wenn irgendwas ist meldest du dich." Ich nicke in seiner Umarmung: „Das gleiche gilt für dich."
Als ich in die Kabine rein komme, merkt man sofort das nicht nur meine Stimmung, sondern auch die meiner Mitspieler komplett im Keller ist. Ich gehe sofort zu meinen Platz und setzte mich frustriert hin. „Wieso hast du so lange gebraucht?", fragt mich Kevin, der neben mir sitzt. „Hab mich von Jule verabschiedet", antworte ich knapp und fange dann an mir meine Schuhe auszuziehen.
Nach einer Weile kommt auch unser Trainer in die Kabine. Er beginnt sofort alles zu sagen, was heute nicht so gut lief und so schaffe ich es erst etwa eine halbe Stunde später, aus der Kabine. Bei einem Blick auf mein Handy sehe ich das Ellen mir bereits vor einer Viertelstunde geschrieben hat, das sie am vereinbarten Treffpunkt, in unsere Tiefgarage, ist. Ich beeile mich also nochmal mehr damit sie nicht länger alleine in der Kälte stehen muss.
Als ich durch die Tür, die ins Parkhaus führt? komme, sehe ich Ellen gleich, bei der aber Luise noch zu stehen scheint.
„Na", begrüße ich die beiden und Ellen wirft sich direkt in meinen Arm, was mich sofort grinsen lässt. „Tut mir leid das es so lange gedauert hat, der Trainer hatte noch ordentlich was zu meckern", seufze ich und ziehe Luise auch in eine kurze Umarmung.
„Ich würde dann jetzt fahren", meint Luise und Ellen zieht sie daraufhin, zur Verabschiedung, in eine Umarmung. Mich freut es wirklich sehr das die beiden sich so gut verstehen und auch wenn ich Luise noch nicht richtig kenne, sie scheint wirklich nett und lieb zu sein und das freut mich natürlich für Jule.
Ellen und ich gehen also zu meinem Auto. Als wir drin sitzen macht sie sich sofort die Sitzheizung an. „Musstet ihr lange auf mich warten?", frage ich sie, während ich los fahre. „Es ging eigentlich, aber es war arsch kalt und Luise wollte mich nicht alleine lassen, deswegen ist sie erst eben gefahren", meint sie. Sofort drehe ich die Heizung noch ein Stück höher: „Du kannst dir auch noch meine Jacke überziehen", biete ich ihr sofort an. Lächelnd schüttelt sie mit dem Kopf: „Alles gut. Es wird doch jetzt wärmer", meint sie und legt plötzlich ihre Hand auf meinen Oberschenkel. Sofort fängt mein ganzer Körper an zu kribbeln und ohne lange zu überlegen lege ich meine Hand auf ihre. „Willst du noch mit zu mir kommen? Wir könnten uns was zu essen machen und dann noch einen Film schauen", schlage ich vor. -„Wenn du willst, gerne. Aber ich kann auch verstehen wenn du nach so einem anstrengenden Spiel deine Ruhe brauchst"- „Ich würde mich wirklich freuen wenn du mitkommst", antworte ich ihr lächelnd und sie nickt: „Ich glaube aber so viel Hunger habe ich nicht mehr, ich habe mir den Magen schon ziemlich voll beim Buffet gehauen", lacht sie, „aber wir machen dir was zusammen. Du hast jetzt ja bestimmt hungern."

Als wir in meiner Wohnung ankommen, schmeiße ich erstmal meine Tasche in irgendeine Ecke, während Ellen schon vor in die Küche geht. Ich folge ihr schließlich. „Was willst du denn essen?", fragt sie mich. Ich gehe an ihr vorbei zur Tiefkühltruhe und hole meine Lieblings Tiefkühlpizza heraus, die ich immer schon auf Lager habe. „Pizza esse ich immer am liebsten nach Spielen", erkläre ich ihr und sie muss lachen. „Willst du auch eine?", frage ich sie. „Nein ich habe wirklich keinen Hunger mehr", lehnt sie dankend ab. Ich schiebe mir also meine Pizza in den Ofen. „Kann ich vielleicht eine Jogginghose von dir haben? Meine Jeans ist ziemlich unbequem", lacht Ellen leicht beschämt. „Ja klar", meine ich sofort und gehe ins Schlafzimmer. Ich ziehe eine schwarze Jogginghose von Nike aus meinem Schrank. „Hier", ich überreiche ihr die Hose. - „danke" -
Ich verlasse also den Raum damit sie sich die Hose schnell anziehen kann und gehe schonmal ins Wohnzimmer, wo ich mich auch direkt aufs Sofa schmeiße und schon mal den Fernsehen anschalte. Als Ellen dann ins Wohnzimmer kommt muss ich schmunzeln, meine Klamotten an ihr sehen schon irgendwie süß aus. „Was grinst du so? Passt doch super",lacht sie und schmeißt sich neben mich aufs Sofa. Dann breitet sie über uns beide eine Decke aus und ich lege meinen Arm um sie, sodass sie sich etwas bei mir ankuscheln kann. „Was wollen wir denn gucken?", frage ich sie mit sanfter Stimme und nehme die Fernbedienung in die Hand. „Ich hätte Lust auf einen Disney Film", als sie dies ausspricht, fangen ihre Augen sofort an zu strahlen. Ich muss lächeln: „Auf welchen denn?" Kurz überlegt sie: „Wie wärs mit Vaiana?" - „Ich kenn den Film zwar nicht, aber wir können den gerne gucken", meine ich. Geschockt sieht Ellen mich an. „Wie kannst du den nicht kennen?!", ruft sie. - „Ich kenn mich halt nicht so mit disney aus", lache ich. „Dann wirst du den jetzt wohl kennenlernen", schmunzelt sie und als ich den Film auf Netflix gefunden habe, starte ich diesen.
Irgendwann legt Ellen ihren Kopf auf meiner Schulter ab und wie automatisch landet meine andere Hand auf ihren Bauch. Ich spüre das Ellen schmunzelt, bevor sie ihre Hand auf meine legt. Und auf einmal ist ein leichter Tritt an ihrem Bauch zu spüren, wodurch mein Lächeln nochmal größer wird. „Sie spürt das ihr Papa da ist", haucht Ellen und als sie das sagt, droht mein Herz aus meiner Brust zu springen. Ich liebe dieses Baby jetzt schon so unglaublich sehr und auch wenn mit Sicherheit am Anfang alles sehr schwer und neu sein wird, kann ich es kaum noch abwarten. Ellen blickt schmunzelnd hoch zu mir, sodass ich ihr genau in die Augen sehe. Ich nehme meine Hand von ihrem Bauch und streiche ihr stattdessen die Haarsträhne aus ihrem Gesicht. Ein wirklich süßes lächelnd erscheint auf ihren Lippen und auch ich muss automatisch lächeln. Wie von selbst landet meine Hand auf ihrer Wange und sanft fange ich an mit dem Daumen über diese zu streichen. Mein Blick ist immer noch mit ihrem verfangen. Dieser Moment fühlt sich irgendwie so unreal an, wie als würde ich alles nur träumen. Unsere Gesichter kommen sich immer näher, während wir den Augenkontakt nicht unterbrechen. Und dann überbrücke ich die letzten Zentimeter und lege meine Lippen auf ihre. Sanft bewegen sich unsere Lippen gegeneinander. Irgendwann legt sie ihre Hand um meine Hüfte und meine rutscht in ihren Nacken. Unsere Lippen bewegen sich weiter sanft gegeneinander, während in mir ein Feuerwerk voller Gefühle explodiert. Doch leider geht dieser schöne Moment viel zu schnell vorbei, als plötzlich mein Ofen anfängt zu piepen. Ellen zickt zusammen und löst sich ruckartig von mir. War ja klar das meine Pizza genau in so einem Moment fertig ist. Ich Blick in Ellens Augen. Sie sieht ziemlich geschockt und verwirrt zugleich aus. Unsicherheit kommt in mir auch. „Ich hol mal meine Pizza", verlegen kratze ich mir am Hinterkopf und stehe dann auf. Erst jetzt realisiere ich langsam, was gerade passiert ist. Das war wohl mit Abstand der beste Kuss in meinem Leben. Aber was ist mit Ellen? Sie sah immer hin eben gar nicht glücklich aus. Was ist wenn es ihr nicht gefallen hat? Oder sie sich irgendwie gedrängt vorkam?

Ich hoffe das lange warten auf das Kapitel hat sich gelohnt🫶🏻

Big little change||Kai Havertz ff Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt