𝚃 𝚑 𝚒 𝚛 𝚝 𝚢 - 𝚝 𝚠 𝚘

400 14 0
                                    

Pov Ellen:
„Er hat dich einfach auf ein Date eingeladen", schreit Lucy durchs Telefon, sodass ich mein Handy sogar ein Stück vom Ohr entfernen muss. „Man Lucy es ist Kein Date...sag mir einfach was ich anziehen soll", gestresst wühle ich nebenbei in meinem Kleiderschrank rum. Heute ist der erste Advent und Kai hat mich spontan für heute Abend zum Essen eingeladen. Natürlich habe ich sofort zugesagt, doch jetzt bin ich definitiv mit meinem Outfit überfordert. Ich weiß gar nicht ob ich mich besonders schick machen soll oder eher nicht. „Du hast einfach ein Date mit Kai", schwärmt Lucy weiter während ich gestresst aufstöhne. „Ich. Habe. Kein. Date! Sag mir einfach was ich anziehen soll." - „Woher soll ich denn wissen was du für schwangerschaftsklamotten hast, die schön aussehen?!", meckert Lucy. Stimmt auch wieder. Ich blicke schnell auf die Uhr. „Fuck, Kai kommt in 20 Minuten", fluche ich und wühle weiter in meinem unaufgeräumten Schrank rum. „Wahrscheinlich will er einfach nur mit mir Zeit verbringen...seit dem Babyklamotten shoppen haben wir uns ja nicht mehr gesehen bisher", murmle ich nebenbei. Dies lag einfach daran, weil Kai viel Training und viele Spiele hatte und deswegen ziemlich im Stress war.
Schließlich fliegt mir ein Bordeaux Rotes Strickkleid in die Hände fällt. „Glaubst du das geht wenn ich dieses rote Strickkleid, was ich letztens bestellt habe, anziehen?", frage ich meine Beste Freundin durchs Telefon. - „Jaaa", kreischt sie sofort, „Kai wird Augen machen!" Genervt verdrehe ich die Augen, auch wenn ich weiß das sie es nicht sieht. „Ich muss dann Schluss machen",verabschiede ich mich. - „Erzähl dann wie es war", sagt Lucy noch, bevor ich auflege. Schnell ziehe ich mir das Kleid, welches mir wirklich gut steht, über. Darunter ziehe ich mir noch eine schwarze gefütterte Strumpfhose, die oben auch weiter geschnitten ist und deswegen perfekt für mich und meinen Babybauch geeignet ist. Ich sprinte ins Badezimmer um mir noch schnell einen hohen Zopf zu machen und mich zu schminken. Beim schminken bleibe ich wie immer sehr dezent, da ich auch weiß, dass Kai das sowieso lieber mag.
Ich schaffe es gerade noch mir meine Schuhe anzuziehen, bevor Kai pünktlich um 18:00 Uhr klingelt. Ich drücke den Knopf, damit sich die Tür unten öffnet und ein wenig später biegt Kai auch schon um die Ecke. „Hey", begrüße ich ihn gleich und ziehe ihn in eine Umarmung. „Die kleine ist aber gewachsen", meint er und deutet auf meinen Bauch. - „Findest du? Das waren doch nur zwei Wochen" - „Doch ich finde man sieht schon einen Unterschied", grinst Kai.
Noch schnell ziehe ich mir meinen dicken Wintermantel und Stiefel an. „Siehst hübsch aus", meint Kai, als ich mir noch schnell meine Tasche schnappe. „Danke", murmle ich verlegen und werde dabei mit Sicherheit rot.
Wir gehen runter zu Kais Auto und steigen ein. „Wohin fahren wir eigentlich?" - „Lass dich überraschen"- Er macht sein Auto an und fährt los. Während der Fahrt gucke aus dem Fenster, in die Dunkelheit. Denn obwohl es erst 18 Uhr ist, ist es draußen stockdunkel.

Nach guten 15 Minuten hält fährt Kai auf einen Parkplatz, durch die Dunkelheit kann ich nicht erkennen wo wir uns befinden. „Wo sind wir?", frage ich Kai. - „Ich denke du wirst es hier kennen", meint er und steigt aus dem Auto aus, was ich ihm gleich tue. Wir gehen von dem Parkplatz runter, dieser Ort kommt mir bekannt vor, doch ich weiß nicht mehr wo her.
Nach einer Weile bleibt Kai stehen und blickt einfach nur in die Ferne, was ich dann auch tue. Der Rhein ist zu sehen. Eine Weile betrachten wir das Wasser, welches durch die Straßenlaternen schimmert. „Weißt du noch damals", fängt er an, „hier  waren wir, nachdem ich das erste mal mit beim Frauenarzt war." Kai zeigt auf das Café, in dem wir damals waren. „Hier gibt es noch einen guten Italiener in der Nähe...ich dachte da könne wir hin", meint er und sieht mich fragend an, sofort nicke ich. Kai muss lächeln und langsam gehen wir  weiter, am Rhein entlang. Es ist ziemlich kalt, aber ich kann trotzdem Kais Wärme spüren. Wir gehen beide stumm den Weg entlang. Obwohl es erst kurz nach sechs ist, sind noch kaum Menschen unterwegs und das einzige was Licht macht, sind die Straßenlaternen. Ich merke wie Kais Hand meine streift und dann vorsichtig nach meiner greift. Ich sehe ihm in die Augen, die mich fragend ansehen. Aber als ich lächle, lächelt Kai auch. „Ich hätte nie gedacht, das mich die ganze Schwangerschaft so glücklich machen kann", haucht er. - „Ich auch nicht" -  Wir gehen weiter schweigend durch die Dunkelheit. Auch wenn die Schwangerschaft uns am Anfang beide komplett überfordert hat, jetzt sind wir glücklich so wie es ist, auch wenn es bestimmt noch schwer und stressig wird.

Irgendwann erreichen wir das Restaurant. Es ist wunderschön. Kai und ich setzten uns an einen Tisch, an einem Fenster, mit Blick auf den Rhein. „Es ist schön hier", flüstere ich, während ich meinen Blick durch das süß eingerichtete Restaurant schweifen lasse, welches auch schon reichlich weihnachtlich geschmückt ist. Kai nickt nur stumm. Irgendwann kommt ein Kellner, um unsere Bestellungen entgegen zu nehmen. Ich bestelle mir ein Wasser und eine Pizza mit Pilzen, während Kai eine Cola und Spaghetti mit irgend so einem italienischen Pesto bestellt.
„Die Zeit geht so schnell rum...ich bin irgendwie im Sommer hängen geblieben", lacht Kai, während er die Weihnachtsdekoration des Restaurants betrachtet und ich nicke. „Aber in dem halben Jahr seit Sommer ist viel passiert, das muss man schon sagen", meine ich darauf hin. - „Stimmt auch wieder"-
„Mit wem feierst du eigentlich Weihnachten?", wechselt er das Thema. Ich stocke. „Mal gucken", zucke ich mit den Schultern. Meine letzten beiden Weihnachten hatte ich noch im Heim verbracht. Auch wenn es nicht das gleich war, wie früher mit meinem Vater, war es doch schön. Doch wie ich es dieses Jahr feiern will, weiß ich noch nicht. Ich blicke zu Kai der mich entschuldigend ansieht. Ich winke nur ab und zucke mit den Schultern: „Ich hole mir einfach einen kleinen Tannenbaum und mache es mir dann schön." Kai sieht mich geschockt an. „Bist du irre? Als ob ich dich alleine Weihnachten feiern lasse. Du kommst mit nach Aachen zu meinen Eltern", meint er sofort. - „Kai, das muss wirklich nicht sein. Ich will euch auch nicht immer nerven" - Kai sieht mich verwirrt an: „Du nervst doch nicht, die würden sich alle total freuen. Und außerdem kommt Leas Freund auch...also warum nicht." - „Kai das kann ich echt nicht annehmen", mir ist es ehrlich gesagt etwas peinlich, das ich immer so bei der Familie reinplatze. „Doch klar geht das, du gehörst ja schließlich auch zur Familie"- Ich sehe ihn mit einem großen Lächeln auf den Lippen an. Es war mich ja schon irgendwie klar, dass ich jetzt irgendwie zur Familie gehöre, aber dies aus seinem Mund zu hören macht mich glücklich. „Wir übernachten dann eine Nacht in Aachen, ich schlafe dann einfach auf dem Sofa oder so, dann kannst du in meinem Bett schlafen", meinte er. Ich seufze und gebe mich schließlich geschlagen. „Danke", hauche ich.

Big little change||Kai Havertz ff Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt