𝚃 𝚑 𝚒 𝚛 𝚝 𝚢 - 𝚝 𝚑 𝚛 𝚎 𝚎

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Pov Ellen:
Die letzten Wochen sind irgendwie wie im Flug vergangen und heute ist schon Heiligabend. Ich habe Weihnachten und Heiligabend schon immer geliebt. Vor allem wenn mein Vater und ich, wie immer an Weihnachten, Marshmallows über dem Feuer gemacht haben. Das war schon immer eine Tradition bei uns. Naja das WAR  eine Tradition bei uns. Denn das schlechte was ich leider mit diesem Tag verbinde ist, das er heute genau vor drei Jahren einen Schlaganfall erlitten hat und dann die nächste Nacht daran gestorben. Dies hat es dann irgendwie zum schlimmsten Tag in meinem Leben gemacht. Auch wenn jetzt immer viel Trauer dabei ist, habe ich die letzten Weihnachten trotzdem versucht etwas zu genießen. Ich habe ja schließlich immer noch all die Erinnerungen an die Weihnachten vor seinem Schlaganfall, die immer unvergesslich waren. Heute versuche ich die Gedanken aber einfach ganz zu verdrängen und eine schöne Zeit mit Kai und seiner, beziehungsweise unserer, Familie zu verbringen.

Die letzten Wochen haben Kai und ich schon zusammen Möbel, für das Zimmer in seinem Haus, bestellt, die auch bald ankommen sollen. Außerdem haben wir weiter nach Wohnungen für mich geguckt und sogar eine besichtig. Eigentlich war sie perfekt, doch als der Vermieter gesehen hat, dass ich schwanger bin kam ich für ihn als Mieterin nicht mehr in frage. Baby Geschrei will der in seinem Haus wohl nicht haben. Also habe ich immer noch keine Wohnung, aber langsam finde ich mich mit dem Gedanken ab, erstmal in meiner jetzigen Wohnung zu bleiben. Auch wenn die kleine dann kein eigenes Zimmer haben wird, aber das braucht sie am Anfang ja sowieso nicht.
Gerade bin ich dabei meine Tasche, für die Nacht bei Kais Eltern, zu packen. Es ist gerade erst 14 Uhr und da Kai mich erst um 15:30 Uhr abholen möchte, habe ich noch genügend Zeit. In meiner Tasche liegen bisher nur zwei Pullis, von Kai. Denn ich hatte mir mal ein paar Pullis und Tshirts, sowie auch Jogginghosen von ihm geklaut, da diese mir mit meinem Babybauch einfach gut passen. Kai hat eh genug Kleidung, deswegen ist es etwas unnötig, wenn ich mir teure Schwangerschaftsklamotten hole. Kais Sachen sind schließlich auch schön.
Ich tue noch eine Jogginghose, von ihm, in die Tasche zum schlafen. Ansonsten packe ich noch Unterwäsche und eine Jeans für den nächsten Tag ein, außerdem noch meine Kulturtasche mit Zahnbürste und co. Mehr brauche ich für eine Nacht eigentlich auch nicht.
Ich beschließe jetzt erstmal noch eine Kleinigkeit zu essen, also gehe ich in meine Küche. Im Kühlschrank kann ich noch Kinder Pingui finden, welchen ich mir dann genüsslich in den Mund schiebe. In der letzten Zeit habe ich durch die Schwangerschaft generell immer Fress-Attacken und stehe manchmal einfach auch mitten in der Nacht auf und esse nochmal was. Manchmal hingegen kann ich nichts essen weil mir total schlecht ist, in der letzten Zeit musste ich mich auch öfters mal übergeben. Aber der kleinen geht es gut und das ist ja die Hauptsache.
Nach einer Weile mache ich mich dann fertig. Kai meinte, dass er und seine Familie Weihnachten immer in gemütlichen Klamotten feiern ,und nicht in Anzug oder Kleid, und das ich einfach eine leggings und einem normalen Pullover oder so anziehen soll. Das ganze verunsichert mich etwas, aber letztendlich ziehe ich eine schwarze Schwangerschaftsleggins und dazu, damit ich nicht ganz so wie ein penner aussehe, eine dunkelrote Bluse, die ich mit einem Knoten hoch mache.
Bei meinen Haaren mache ich einfach zwei Strähnen mit einer Klammer nach hinten. Schminken tue ich mich wie immer dezent. Als ich mit allem fertig bin, sehe ich auf die Uhr. 15:25 Uhr, da bin ich ja heute, für meine Verhältnisse, echt pünktlich.
Ich schnappe mir also, nachdem ich mir Jacke und Schuhe angezogen habe, die Geschenk für alle und meine Tasche. Dann gehe ich schonmal runter. Kai meinte eigentlich, dass ich keine Geschenke kaufen soll, doch natürlich habe ich dies trotzdem gemacht. Wenn ich schon eingeladen werde, bringe ich auch etwas mit.

Draußen stehe ich dann erstmal in der Kälte. Schneeflocken fallen auf mich herab und der Wind pfeift um meine Nase. Ich bin schon halb abgefroren, als Kais schwarzes Auto in die Einfahrt rollt.
„Hey", begrüßt Kai mich, der tatsächlich eine Jogginghose trägt, und sofort falle ich ihm in die Arme.
„Was ist denn das alles?", fragt er und deutet auf meine beiden Taschen. Eine mit meinen Klamotten und die andere mit den Geschenken. Ich zucke mit den Schultern: „Das brauche ich halt alles." Kai muss lachen, läd dann aber die andere Tasche mit auf die Rückbank. Im Kofferraum sitzt schon Balou, den ich mit einer kurzen streicheleinheit begrüße.

Die Stimmung im Auto ist sehr locker. Ich kenne Kais Familie jetzt ja schließlich schon und mag sie auch alle echt gerne. „Was esst ihr eigentlich immer an Weihnachten?", frage ich ihn neugierig. - „Bei uns gibt es schon seit ich denken kann Ganz mit Klößen und Rotkohl" - Sofort fangen meine Augen an zu strahlen: „Das liebe ich!" Kai muss lachen.

Big little change||Kai Havertz ff Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt