𝚃 𝚑 𝚒 𝚛 𝚝 𝚢 - 𝚏 𝚒 𝚟 𝚎

389 12 1
                                        

Pov Ellen:
Nach der Bescherung waren Kai und ich noch gemeinsam bei seinen Eseln. Wir haben diesen ihre „Weihnachts Möhre" übergeben, Kai meinte, das er dies jedes Jahr nach der Bescherung macht. Jetzt sitzen wir alle gemütlich zusammen auf dem Sofa. Anne hat für uns Kakao gemacht und auf dem Tisch steht noch Lebkuchen und Keks. Es ist eine angenehme, weihnachtliche Stimmung. Im Hintergrund läuft leise Weihnachtsmusik, während wir uns im Kerzenlicht unterhalten. Ich merke erst wie spät es schon ist, als Lea mit ihrem Freund das Wohnzimmer verlässt, um schlafen zu gehen. Es ist tatsächlich schon 23:30 Uhr und langsam merke ich auch wie müde ich eigentlich bin.
„Willst du auch schlafen gehen?", fragt Kai mich und ich nicke. Kai steht also auf und gemeinsam gehen wir hoch. „Ich würde jetzt erstmal Zähneputzen", meint er und ich nicke. Er biegt also ins Bad ab und ich in sein altes Kinderzimmer. Ich schließe die Tür hinter mir damit ich mir meine Schlafsachen überwerfen kann. Ich ziehe mir also Kais graue Jogginghose und darüber einen weißen Pullover von Kai an. Die Sachen sind einfach so gemütlich.
Da Kai immer noch nicht aus dem Bad zurück ist, um seine Tasche noch aus dem Zimmer zu holen, beschließe ich mich schonmal auf sein Doppelbett zu werfen. Das einzige Licht spendet die kleine Nachttischlampe, die neben dem Bett steht. Ich liege also auf dem Bett und starre einfach an die Decke. Es ist komplett still um mich herum und erst jetzt realisiere ich alles so wirklich. Dieses Weihnachten war einfach wunderschön, da hatte ich gar nicht so richtig Zeit an meinen Vater zu denken. Ich spüre wie bei dem Gedanken mein Herz anfängt zu schmerzen. Heute genau vor drei Jahren saß ich gerade vor seinem Bett im Krankenhaus. Eigentlich durfte ich gar nicht zu ihm, doch ich habe so laut geschrien und keine Ruhe gelassen bis mich die Ärzte schließlich in sein Zimmer gelassen haben. Und dann lag er da, an total vielen Schläuchen. Er war bewusstlos und nicht ansprechbar. Ich weiß noch das ich die ganze Nacht weinend und betend vor seinem Bett saß. Ich habe die ganze Zeit deine Hand gehalten, bis es dann vorbei war. Um genau 2:04 Uhr in der Nacht war er Tod.
Mit vollen Tränen in den Augen und zitternd liege ich nun im Bett, immer noch an die Decke starrend. Wieso musste das nur passieren? Wir waren vorher doch so glücklich. Die Tränen laufen immer noch nur so meine Wangen herunter. Ich vermisse ihn. Ich vermisse ihn so verdammt doll.
Plötzlich klopft es an der Tür. Ich zucke zusammen und ehe ich mich versehe steht Kai auch schon in der Tür. Schnell versuche ich mir die Tränen aus den Augen zu wischen, was aber wahrscheinlich sowieso schon zu spät ist. - „Was ist los Ellen?" - Kai sieht besorgt aus. Er schließt die Tür hinter sich und kommt dann auf mich zu. Er setzt sich neben mich und zieht mich in seine Arme. Ich vergrabe mein Gesicht an seiner Schulter und kann nicht verhindern, dass mir noch mehr Tränen die Wangen runter laufen. Kai sagt nichts, das einzige war er macht ist mir beruhigend über den Rückens zu streichen. Schluchzend löse ich mich nach einer Zeit von ihm. Vorsichtig wischt er mit seinem Daumen die Tränen aus meinen Augen. „Was ist los?, flüstert er, während er vorsichtig mit der Hand über meine Wange streicht. Eine Weile lang kann ich überhaupt nichts sagen, irgendwie ist meine Stimme komplett weg. „Heute vor drei Jahren...", Presse ich schließlich heraus, „hatte mein Vater den Schlaganfall." Mehr schaffe ich, aufgrund meines schluchzen, nicht zu sagen. „Das tut mir so leid, Ellen", flüstert er besorgt und zieht mich wieder in seine Arme, was wirklich unheimlich gut tut. „Er ist dann noch in der Nacht gestorben und ich saß währenddessen neben ihm", schluchze ich, während Kai mir immer weiter über meinen Rücken streicht und mal mit der Hand durch meine Haare fährt, bis ich mich wieder etwas beruhigt habe und selbst dann hat er immer noch einen Arm um mich liegen.
„Er wäre stolz auf dich", nuschelt Kai und ich nicke langsam, während ich mit die restlichen Tränen aus dem Gesicht wische. - „Danke Kai"-
„Du brauchst dich nicht bedanken"- „Doch und auch für dieses wunderschöne Weihnachten, dass war tausend mal besser als im Heim",flüstere ich. „Es war wirklich wunderschön", nuschelt auch Kai. Ich lege meinen Kopf auf Kais Schulter und er zieht mich noch näher an ihn. Diese Nähe zur einfach so unfassbar gut.
Plötzlich spüre ich einen leichten dritt am Bauch. Trotz der Tränen muss ich leicht schmunzeln genauso wie Kai. Ich ziehe den dicken Pullover etwas hoch, sodass mein Bauch komplett frei ist. „Siehst du die kleine mag es auch nicht wenn du traurig bist", schmunzelt Kai und legt seine Hand auf meinen Bauch.
Eine Weile bleiben wir einfach so. Niemand sagt etwas, aber diese Stille ist auch so angenehm. Irgendwann kann ich nicht verhindern, dass ich vor Müdigkeit gähnen muss. „Willst du versuchen zu schlafen?", fragt Kai liebevoll und langsam nicke ich. Er will gerade aufstehen doch ich halte ihn fest: „Kannst du hier bleiben?" Kai muss lächeln und nickt dann. Er zieht noch das Rollo runter und legt sich dann neben mich ins Bett. Ich lege meinen Kopf auf seine Brust und er umschlingt mich mit seinen Armen. „Deine Klamotten sind gemütlich", nuschle ich in seine Brust, woraufhin er lacht.

Big little change||Kai Havertz ff Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt