Ich wage es nicht meinen Blick zu heben. Außerdem würde die Bewegung Schmerzen hervorrufen, auf die ich gut verzichten kann. Wieder das Rascheln von Stoff, Blake scheint seine Hose zu schließen. Als er fertig ist hockt er sich vor mich. "Sieh mich an." Seine Stimme ist weicher als davor. Vorsichtig richte ich meine Augen auf ihn, auf sein Gesicht. "Ich will meine kleine Kitten zurück." Er starrt mich an, ich schlucke schwer. "Ich weiß nicht wie" antworte ich mit brüchiger Stimme. Er zieht eine Augenbraue hoch, seufzt einmal auf.
Langsam bewegt er seine Hand in meine Richtung. Kurz bevor er mich erreicht schließe ich die Augen. Mein Körper beginnt zu zittern. "Shhhh, ganz ruhig" murmelt er. Er fummelt an meinem Hals und plötzlich verschwindet das Gewicht das Metalls um diesen. Überrascht öffne ich die Augen. "Ich werde dir jetzt wieder die Augen verbinden und du wirst dich nicht wehren, verstanden?" Er sieht mich eindringlich an und ich nicke einmal. Er legt mir das Tuch vor die Augen bevor er mich auf den Arm nimmt.
Ich beginne zu wimmern. Alles tut weh und die Tränen, die aus meinen Augen flüchten, werden von dem Tuch aufgesaugt. Ich bin wie benommen durch den Schmerz, klammere mich an ihm fest. Durch die Benommenheit weiß ich auch nicht, bekomme ich auch nicht mit wo wir hingehen. Erst als ich etwas weiches unter mir spüre lässt der Schmerz wieder nach. Langsam wird mir das Tuch abgenommen. Die Tränen können nun ungehindert laufen. Vorsichtig will das Monster mir eine Hand an die Wange legen, doch ich zucke zurück.
"Tut mir leid Kleines." Er zieht seine Hand zurück und verlässt den Raum. Kurz darauf kommt er mit Mister Bun zurück. Blake reicht ihn mir, sofort drücke ich den Plüschhasen an meine Brust. Erst jetzt fällt mein Blick auf meine Beine. Von meiner Mitte ausgehend sehe ich getrocknetes Blut an ihnen kleben. Erschrocken schießt mein Blick zu dem Ungeheuer persönlich. Seine toten Augen werden sanft, fast schon entschuldigend. "Ich lasse dir ein Bad ein" und damit verlässt er den Raum und ich bin allein.
Ich fühle mich leer. Der Eisengeruch kam also anscheinend doch von mir. Ich betrachte die Blutspur. Jetzt weiß ich auch, was passiert ist. Er hat mich genommen ohne das mein Körper dafür bereit war. Das Blut hat irgendwann als Gleitmittel gedient. Ich schluchze auf, was wieder Schmerzen verursacht. Er hatte mir versprochen mich auch vor sich selbst zu schützen. Man sieht ja wie das geklappt hat. Am liebsten würde ich jetzt wegrennen, doch ich fürchte, das meine Beine mich nicht tragen werden. Ich falle nach hinten aufs Bett, ziehe meine Beine an. Der Schmerz, der dadurch entsteht sorgt dafür, das ich noch heftiger weine. Mittlerweile bin ich so laut, das man es bestimmt im ganzen Haus hört.
Ich bekomme nicht mit, das die Tür aufgeht und sich Schritte nähern. Erst als ich eine Berührung an meinem Bein spüre, zucke ich zusammen und schreie entsetzt auf. Unter einem schmerzerfüllten Stöhnen drehe ich ruckartig den Kopf zu der Person. Es ist Lisa, Sarah steht neben ihr. Ich wische mir die Tränen weg, vorsichtig setze ich mich auf. Die Beiden helfen mir und sehen mich unter Tränen an. "Wir dachten er bringt dich um" spricht Sarah ihre Gedanken aus. Ich schüttle leicht den Kopf. Sie will mir um den Hals fallen, doch wird von Lisa zurück gehalten. "Kitten hat genug Schmerzen. Ich glaube nicht, das es das besser machen würde" erklärt sie Sarah sanft ihre Reaktion. Sofort schnellt Sarahs Blick zu mir. "Sorry."
"Alles gut. Tut mir leid, das ich ihn nicht aufhalten konnte." Meine Stimme ist brüchig und schwach. Sie zittert und mein Körper fängt auch an bei der Erinnerung an das Geschehene. "Kitten ist alles in Ordnung?" Lisa schaut mich besorgt an. Ich schüttle wieder den Kopf. "Das war zu viel. Mehr als zu viel. Jetzt gerade möchte ich einfach nur sterben" antworte ich ihr ehrlich. Ihr Augen füllen sich mit Tränen. "Wir dachten wirklich er hat dich umgebracht. Er hat dich drei Tage gefangen gehalten."
Entsetzt reiße ich die Augen auf. Das waren drei Tage? Mir kam es vor wie ein paar Stunden! "Es tut uns so leid" ertönt es nun von Sarah. Diese Info hat mich in eine Art Schockzustand versetzt. Alles um mich herum wirkt auf einmal wie in einem Nebel. Drei Tage. Eine Stimme reißt mich aus diesem Zustand jedoch schnell wieder raus. "Kitten dein Bad ist fertig." Das Monster steht plötzlich vor mir und würdigt Lisa und Sarah nicht eines Blickes. Beide senken betroffen das Gesicht. Was ist hier gerade los?
DU LIEST GERADE
Kitten
Random"Der erste Peitschenhieb landet auf meinem Rücken, doch ich gebe nicht einen Ton von mir. Das tue ich nie." Sie wird entführt, gefoltert und eingesperrt. Doch gebrochen hat man sie bisher nicht. Sie wird nur von einem Willen getrieben: überleben - u...