Als wir ankamen waren tatsächlich schon einige Leute aus Kais Team da, welche ihn sofort begrüßten und beglückwünschten. Auch ich stellte mich ihnen vor, doch mehr redete ich auch nicht wirklich. Dann kamen auch Timo, Paula und Kais beste Freundin Sophia. Die drei kannte ich zum Glück schon, weshalb ich sie alle herzlich in den Arm nahm und Timo und Paula zur Schwangerschaft gratulierte. Sie gratulierten mir ebenfalls zur Verlobung, bevor wir nach drinnen gingen. Dort holten wir uns alle erstmal ein Getränk und nach kürzester Zeit waren tatsächlich schon alle Gäste da. Aber wo Kai war? Keine Ahnung. Zuletzt habe ich ihn mit Mason am Geschenketisch gesehen. Sollte ich ihn suchen? Nein, er hat gerade wahrscheinlich genug zu tun und genug Gäste, da kann er sich nicht nur mit mir geschlagen geben. Also blieb ich weiter mit Timo und Antonio an der Bar sitzen. Viel zu reden hatten wir aber nicht wirklich, weshalb ich froh war, als Kai wieder auftauchte und das Essen ankündigte. Sofort lief ich zum Buffet und kam mit zwei vollen Tellern zu meinem Platz. Kai setzte sich genau neben mich und lächelte mich an. Er hatte nicht wirklich viel auf seinem Teller, weshalb ich ihn skeptisch ansah.
,,Ich hab nicht so viel Hunger." Sagte er, worauf ich mit dem Kopf schüttelte.
,,Nein Kai, du isst. Du hast es mir versprochen." Diskutierte ich. Er muss doch essen. Ich will ihn nicht nochmal so abgemagert sehen müssen.
,,Vielleicht später. Das Buffet bleibt doch noch ein paar Stunden stehen." Erwiderte er. Wieso muss er nur immer widersprechen? Ich will doch nur sein bestes. Aber ich kann ihn auch schlecht zwingen, also konzentrierte ich mich weiter auf mein Essen und bemerkte so gar nicht die Gespräche, welche um mich herum stattfanden.
Später am Abend konnte man spüren, dass alle schon ziemlich angetrunken waren. Kai wahrscheinlich am meisten. Er hüpfte die ganze Zeit im Raum herum und lachte ununterbrochen. Ich sah mir das belustigt von der Bar aus an. Ich weiß nicht, wie viel ich schon getrunken habe, aber es war nicht wenig. Meine Laune hielt sich auch in Grenzen. Ich habe hier kaum jemanden, mit dem ich mich ernsthaft unterhalten kann. Timo und Toni stehen mittlerweile nämlich bei den anderen Jungs vom Chelseateam. Sonst kannte ich hier ja kaum jemanden.
Mittlerweile war Kai auf der Tanzfläche und tanzte eng mit Sophia zusammen. Irgendwas in mir schrie, dass mir das ganz und gar nicht gefällt. Aber wieso? Sie sind doch nur Freunde, und selbst wenn da mehr laufen sollte, müsste ich mich doch freuen für Kai. Sophia ist eine tolle Frau und würde gut zu Kai passen, doch ich konnte nichts gegen das stechende Gefühl in meiner Brust tun. Ständig musste ich mir ansehen, wie Kai ihr völlig betrunken irgendetwas ins Ohr flüsterte. Für mich hatte er an diesem Abend kaum Zeit. Ich weiß nicht, wieso es mich störte, aber aus irgendeinem Grund wollte ich dort mit Kai stehen. Ich bestellte mir einen Drink nach dem anderen und taumelte dann nach draußen, um ein wenig frische Luft zu holen.
Sicht Kai
Die Party war voll im Gange, doch ich konnte nur an Jule denken, welcher dort drüben an der Bar sitzt. Plötzlich kam Sophia zu mir auf die Tanzfläche.
,,Mund zu, du sabberst sonst dein Hemd voll." Lachte sie und schien meine Blicke auf Jule zu bemerken. Ich war schon ziemlich angetrunken, weshalb ich ihr nicht einmal widersprach.
,,Ich kann nicht. Ich meine schau dir doch mal an, wie gut er aussieht. Diese blonden haare und diese Grübchen machen mich verrückt. Er sieht absolut heiß aus." Flüsterte ich in ihr Ohr, worauf sie lachte.
,,Kai, er ist verlobt." Machte sie mir nochmal bewusst.
,,Ich weiß." Gab ich traurig zu und ließ mich in ihre Arme fallen.
,,Ich liebe ihn Soph, ich liebe ihn so so sehr." Lallte ich.
,,Ach Kai, hast du es ihm gesagt?" Fragte sie. Sofort schüttelte ich meinen Kopf.
,,Nein natürlich nicht. Ich kann doch nicht unsere Freundschaft kaputt machen." Sagte ich, worauf sie mir beruhigend über den Rücken strich.
,,Du kannst aber auch nicht dich so kaputt machen. Kai, du musst endlich aufhören deine Gefühle zu unterdrücken. Das geht auf lange Zeit nicht gut. Glaub mir." Redete sie auf mich ein, worauf ich wieder nur den Kopf schüttelte.
,,Geh zu ihm, er ist nach draußen gegangen." Sprach sie mir Mut zu und tatsächlich verließ ich die Tanzfläche und lief ihm nach. Ich sah ihn auf einer kleinen Bank sitzen, welche in der Nähe des Basketballkorbs stand. Ich setzte mich neben ihn und sah ihn an. Auch er sah mir direkt in die Augen.
,,Hey, was machst du hier?" Fragte ich neugierig.
,,Mir war es dort drin ein wenig zu warm. Geh ruhig wieder rein, deine Gäste vermissen dich sicher. Ich komm klar." Antwortete er, worauf ich nur ein Stück näher rutschte und meinen Kopf auf seine Schulter ablegte. Ich spürte, wie er tief durchatmete.
,,Du bist auch mein Gast und ich möchte gerade lieber hier sein. Bei dir." Versicherte ich ihm.
,,Kai" flüsterte er leise, worauf ich mit einem kurzen ,,hmm" antwortete und ihn ansah. Er sah wunderschön aus. Es war dunkel, doch ich konnte trotzdem seine wunderschönen Augen, seine Gesichtszüge und seine Lippen sehen. Diese Lippen, welche ich unbedingt wieder auf meinen spüren will.
,,Hattest du schonmal das Gefühl, etwas unbedingt zu wollen, auch wenn es absolut falsch ist. Wenn du weißt, dass du etwas hast womit du glücklich sein solltest, aber etwas anderes sich viel besser, aber auch extrem falsch anfühlt?" Fragte er und sah hinauf in den Himmel. Ich verstand zwar nicht genau, worauf er hinaus wollte, versuchte aber dennoch eine passende Antwort zu finden.
,,Ich denke du solltest tun, was sich für dich gut anfühlt. Und nur weil es für andere falsch ist, heißt es nicht, dass es nicht genau richtig für dich sein kann." Er seufzte laut.
,,Aber was, wenn ich dann merke, dass es doch falsch war und sich alles verändert?" Was meint er? Denkt er, dass der Antrag die falsche Entscheidung war?
,,Veränderungen gehören im Leben dazu. Entweder du akzeptierst sie, oder du versteckst dich vor ihnen. Es wird nie alles so bleiben, wie es ist. Aber nur du kannst entscheiden, was dich glücklich macht. Und das ist denke ich das, worauf es am Ende ankommt." Sprach ich den ersten Gedanken aus, der in meinen Kopf kam.
Er sah mir tief in die Augen und plötzlich schlug die Stimmung um. Sein Gesicht war meinem wieder ganz nahe, genau wie heut morgen. Doch diesmal würde ich nicht wieder weglaufen.
,,Kai? Bist du hier?" Schrie plötzlich eine Stimme. Timo. Schnell lösten wir uns und ich stand auf, um Timo entgegen zu laufen.
,,Was gibts?" Fragte ich nervös und hoffe, er hat uns nicht gesehen.
,,Die Jungs wollen gehen, es ist immerhin schon echt spät. Paula würde euch nach Hause fahren wenn ihr wollt." Schlug er vor. Wie spät war es denn bitte? Kurz sah ich auf mein Telefon, welches drei Uhr anzeigte. Und da alle schon ziemlich betrunken waren, kann ich nachvollziehen, dass sie nach Hause wollen.
,,Gerne, danke. Ich verabschiede mich schnell von allen, kannst du Jule bescheid geben?" Fragte ich und lief ohne auf eine Antwort zu warten nach drinnen.
Dort verabschiedete ich mich von allen und lief dann zu Paulas Auto, in welches ich mich setzte. Paula, Timo und Jule saßen schon darin, also war ich der letzte. Jule sah mich kurz an, doch als sich unsere Blicke trafen, drehte er seinen Kopf schnell zur Seite und blickte aus dem Fenster. Mein Herz zog sich zusammen. Wieso kann er mich nicht einmal mehr ansehen? Doch wirklich Zeit darüber nachzudenken hatte ich nicht, da wir ziemlich schnell vor meiner Wohnung ankamen.
,,Danke fürs fahren, wir sehen uns." Rief ich Paula zu.
,,Kein Problem. Und kümmere dich um Jule, der sieht ziemlich voll aus." Erwiderte sie, was ich auch tat. Ich half ihm aus dem Auto und stützte ihn, bis wir in meiner Wohnung angekommen waren. Direkt als die Tür ins Schloss fiel, legte er seine Hand an meine Wange und sah mich an.
,,Scheiß drauf. Mir egal ob es richtig oder falsch ist." Stammelte er und zog mein Gesicht etwas nach unten, bis schließlich seine Lippen auf meinen lagen.
Hier das zweite Kapitel für heute, ich hoffe es gefällt euch. Was da wohl noch passieren wird?🤭 Seid gespannt und schreibt mir doch gern eure Vermutungen in die Kommentare :)
-M <3
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We can go through it, together!
Fiksi PenggemarWie abhängig man von einem Menschen sein kann merkt man meist erst, wenn es zu spät ist. Und dann tut der Gedanke an diese Person mehr weh, als jede Klinge, jedes Hungergefühl, jeder Messerstich. Liebe lässt uns Dinge tun, von denen wir niemals dach...