dankbar

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Ich bin dankbar.

Und das hat nichts mir Religion oder Glaube zu tun, denn ich bin Atheist, sondern vielmehr mit der Realisierung, was ich alles tun kann und dass das auch ganz anders sein könnte.

Ich bin dankbar.

Dankbar, dass ich zwei Beine habe, die mich tragen, wohin ich möchte, und zwei Arme und Hände, mit denen ich alles anpacken kann.

Dankbar, dass ich sehen und aufrecht stehen kann.

Dankbar, dass ich atmen kann.

Dankbar, dass ich gesund bin und nicht körperlich oder geistig beeinträchtigt bin, daher nach meinem eigenen Willen und Können handeln und mir eine Meinung bilden kann.

Dankbar, dass ich hören und riechen und sprechen und damit zu hundert Prozent am Leben meiner Umwelt ohne Probleme teilnehmen kann.

Dankbar, dass ich fühlen kann, dass ich Emotionen wahrnehmen und ausdrücken kann.

Ich bin dankbar.

Dankbar, dass ich Eltern und Familie und Freunde habe, die mich unterstützen und wertschätzen.

Dankbar, dass ich behütet und ohne große Sorgen aufwachsen durfte.

Ich bin dankbar.

Dankbar, dass ich in einem Land lebe, in dem Frauen Rechte haben, Menschen nicht unterdrückt werden und kein Krieg herrscht.

Dankbar, dass ich in die Schule gehen, einen Abschluss machen, arbeiten gehen und Geld verdienen darf.

Dankbar, dass ich ein Dach über dem Kopf und Essen auf dem Tisch habe.

Dankbar, dass ich Hunde als Familienmitglieder habe.

Ich bin dankbar.

Dankbar, dass mir die Welt offensteht und nur darauf wartet, von mir entdeckt zu werden.

Dankbar, in diesem Jahrtausend geboren zu sein und leben zu können.

Dankbar, eine Frau zu sein.

Dankbar, meine Sexualität offen ausleben zu können.

Ich bin dankbar für alle gemachten Erfahrungen, denn sie machen mich zu dem Menschen, der ich heute bin.

Und ich bin unendlich dankbar, dass während meiner Geburt frühzeitig erkannt wurde, dass sich meine Nabelschnur um meinen Hals gelegt hatte.

Ich bin dankbar, dass ich leben darf.

Wofür bist du dankbar?

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