Kapitel 16: Krankenhaus (1.096)

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Felix:

Mehr als nur aufgewühlt und ohne auch nur den geringsten Schlaf laufe ich zusammen mit Jisung zu unserer Schule.

Warum ist Hyunjin nicht zu erreichen?
Was kann nur passiert sein?

„Jisung, konntest du letzte Nacht nochmal schlafen?" will ich von meinem besten Freund wissen. „Nein. Natürlich nicht. Du etwa?" „Nein. Ich mache mir Sorgen um Hyunjin. Es passt einfach nicht zu ihm, nicht ans Handy zu gehen. Auch sein Akku geht nicht so einfach leer. Hyunjin gibt von uns allen acht doch am meisten Acht darauf, dass sowas eben nicht passiert. Und muss er noch so viele Powerbanks mit sich rum schleppen." „Du hast Recht. Es muss wohl wirklich irgendwas passiert sein, so wenig ich das auch gehofft habe." murmelt der Gleichaltrige, während er nachdenklich auf seiner Unterlippe rum kaut. „Ich versuche nochmal ihn zu erreichen."

Diese Worte meinerseits nickt Jisung einfach nur ab, woraufhin ich mein Handy aus meiner Tasche krame und erneut versuche, Hyunjin zu erreichen.

„Hallo?" ertönt dann auch eine Stimme, jedoch nicht die unseres Freundes. Deshalb bleibe ich verwirrt und mit den Worten: „Hallo? Wer ist denn da?" stehen, während ich den Lautsprecher anstelle, damit Jisung mithören kann. „Das wollte ich auch fragen." „Sie sind nicht unser Freund. Woher haben Sie sein Handy?" fragt Jisung zurück.

„Aah, ihr seid Freunde von Hwang Hyunjin? Zum Glück kann ich endlich mit euch in Kontakt treten. Ich bin Doktor Kim Seokjin." „Doktor?" fragen Jisung und ich mit großen Augen. „Ja. Ich bin im Krankenhaus tätig." „Krankenhaus?" fragen wir wieder mit großen Augen und im Chor. „Warum im Krankenhaus?" fragt Jisung weiter. „Ist mit Hyunjin alles okay?" stelle auch ich eine Frage.

„Naja, wie man es nimmt. Können Sie vorbei kommen? Er könnte Sie echt gebrauchen." „Wie sollen wir von Sydney nach Seoul kommen?" frage ich etwas aufgebracht. „Hey, beruhige dich, Felix. Der Arzt kann ja nicht wissen, dass wir nicht in Korea sind. Wir informieren Minho, Seungmin und Jeongin. Okay? Versuche ruhig zu bleiben." „Oh. Sie sind gar nicht in Seoul?" ertönt die Stimme des Arztes, den ich schon wieder vergessen hatte.

„Nein. Aber wir schicken andere Freunde von uns. In welchem Krankenhaus sind Sie denn?" frage ich um Ruhe bemüht, woraufhin der Arzt es uns mitteilt. „Okay, haben Sie vielen Dank. Wir informieren unsere Freunde." erzähle ich, ehe ich Jisung ein Handzeichen gebe, dass er bei Minho, Seungmin und Jeongin anrufen soll, um sie zu informieren. Während er sein Handy heraus kramt und etwas auf Abstand geht, bitte ich den Arzt mir zu erzählen, was passiert ist, was er auch macht.

Aufmerksam höre ich ihm zu, wobei ich zunehmend besorgter werde. Als mir der Arzt alles erklärt hat, bedanke ich mich bei ihm, woraufhin wir unser Telefonat beenden. Zeitgleich scheint auch Jisung mit seinem Gespräch fertig zu sein.

„Und? Was hat der Arzt gesagt? Was ist mit Hyunjin?" fragt mich mein bester Freund besorgt. „Bitte lass uns schwänzen und zurück nachhause gehen, um Chan und Changbin zu informieren." bitte ich den Kleineren, was er abnickt. So gehen wir beide wieder zurück zu unsere WG, wo wir auch schon Chan antreffen, der sich gerade scheinbar Schuhe anziehen und zur Uni gehen wollte.

Auch er sieht unglaublich fertig aus. Genau so wie Jisung, Changbin und ich. Wir haben wohl alle vier vergangene Nacht kein Auge mehr zu bekommen, nachdem Minho uns das Alles erzählt hat.

„Was ist mit euch? Müsst ihr nicht in die Schule?" fragt unser Ältester. „Wir haben nochmal versucht Hyunjin zu erreichen und dieses Mal ging jemand ran." informiert Jisung Chan, woraufhin er und ich zu Changbin ins Wohnzimmer gehen. Chan folgt uns selbstverständlich. „Wer ging ran? Hyunjin selbst?" fragt der Älteste, als wir im Wohnzimmer ankommen.

Glücklich meinen Freund auf der Couch zu sehen, gehe ich direkt auf ihn zu und kuschle mich an ihn. Etwas überfordert drückt er mich an sich. Ich brauche diese Nähe zum Älteren jetzt einfach.

„Nein. Das ist es ja. Es war ein Arzt, der in einem Krankenhaus tätig ist." informiert Jisung, woraufhin Chan und Changbin ihre Augen weiten. „Ein Arzt? Ist etwa was mit Hyunjin?" fragt Chan mit großen Augen, woraufhin ich meinen Mitbewohnern nun alles weiter gebe, was mir dieser Kim Seokjin eben am Handy gesagt hat.

„Oh man. Wieso müssen wir ausgerechnet jetzt in Sydney sein?" murmelt Jisung, als er sich aufgewühlt durch seine Haare fährt, woraufhin Chan sich neben ihn setzt und ihn besorgt an sich zieht. Direkt lehnt Jisung seinen Kopf an die Schulter des Ältesten und schließt dabei seine Augen, wobei ihm eine Träne über die Wange rinnt.

Auch bei mir laufen vereinzelt Tränen über die Wangen, während ich mich eng an meinen Freund kuschle, der echt sein bestes gibt, um mich etwas zu beruhigen. Auch Chan gibt wirklich sein bestes Jisung zu beruhigen, wobei unsere Hyungs vermutlich beide ebenso aufgewühlt und besorgt sind, wie Jisung und ich.

Also jetzt würde ich mir echt wünschen in Seoul zu sein, um Hyunjin beistehen zu können. Doch ist das eben nicht so. Wir sind nun mal in Sydney und wir können nicht mal eben einen Flug zurück nehmen. Dazu fehlt uns einfach das nötige Kapital.

Uns bleibt einfach nichts anderes übrig als zu hoffen, dass Minho, Seungmin und Jeongin für ihn da sind.

Aber eben diese Hilflosigkeit nichts tun zu können, um Hyunjin zu helfen, lässt uns so verzweifeln.

„Wissen Jeongin und die anderen beiden schon Bescheid?" fragt Changbin dann in die entstandene Stille. „Sie wissen, dass Hyunjin im Krankenhaus ist. Aber was genau passiert ist erfahren auch sie erst, wenn sie da sind, da ich es zum Zeitpunkt des Telefonats selbst noch nicht wusste." beantwortet Jisung schniefend.

„Jisung, Felix." ertönt plötzlich die Stimme unseres Ältesten, woraufhin wir beide zu ihm schauen. Auch Changbin sieht ihn an. „Hyunjin ist stark. Er wird das überstehen. Unsere Freunde werden ihm dabei helfen. Auch seine Eltern werden das überstehen. Sie haben ebenso Unterstützung von unseren Eltern und ihren Kindern. Glaubt an sie, anstatt so traurig zu sein. Wir dürfen nicht so pessimistisch sein."

„Du hast ja Recht, Hyung, aber wir machen uns dennoch Sorgen." murmle ich schniefend. „Das machen wir uns alle. Aber Chan-Hyung hat Recht. Wir müssen zuversichtlich bleiben." stimmt Changbin unserem Ältesten zu, woraufhin er mir einen Kuss auf meinen Haarschopf drückt, bei welchem ich genießend meine Augen schließe und mich dann noch etwas enger an meinen Freund drücke, um seine Nähe noch besser spüren zu können.

Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie es Jeongin wohl gehen wird, sobald er erfährt, was passiert ist. Er liebt Hyunjin so sehr. Hoffentlich werden Minho und Seungmin ihm helfen können, diesen Anblick zu ertragen.




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01.04.2023

Scars {Stray Kids}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt