Kapitel 23: Trennung (1.740)

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Seungmin:

Nach zwei Tagen und zwei Nächten Beobachtung im Krankenhaus, wurden Hyunjin's Eltern wieder entlassen, was uns alle sehr erleichtert hat.

Beim anderen Unfallbeteiligten — Song Mingi, dem festen Freund von Jeongin's alten Freund Jongho — geht es auch wieder bergauf. Zwar muss er, aufgrund seiner etwas schlimmeren Verletzungen, noch etwas länger zur Beobachtung im Krankenhaus bleiben, aber auch bei ihm ist medizinisch gesehen alles im grünen Bereich.

Dieser Unfall hatte also trotz des Schreckens am Anfang nur positive Folgen. Denn nicht nur Hyunjin und seine Eltern verstehen sich besser denn je, sondern sowohl Mingi und Jongho als auch Hyunjin und Jeongin hat das alles näher zusammen geschweißt.

Ich bin nicht sicher, ob ich mich mit dieser Behauptung zu weit aus dem Fenster lehne, aber ich würde sogar davon ausgehen, dass sowohl die Freundschaft von Jeongin, Hyunjin, Minho und mir als auch die Freundschaft von Jongho, Mingi, San und Wooyoung gestärkt aus diesem Schock hervor geht.

Kurzum: Es geht allen Unfallbeteiligten gut und unsere zwischenmenschlichen Beziehungen scheinen sich verbessert und verstärkt zu haben.

Und diese Tatsache macht mich glücklich und lässt mich klarer sehen.

Ich habe die letzten Wochen — seit dem Anruf mit Chan, wo er mir seine Gefühle offenbart hat — dauerhaft über dieses Geständnis nachgedacht und was es mit mir angerichtet hat.

Zunächst einmal hatte es mich völlig aus der Bahn geworfen und komplett verwirrt, weshalb ich oft sehr abwesend war. Demzufolge war es nicht verwunderlich, dass Ryujin mich darauf ansprach.

Ich erzählte ihr alles und sie hatte Verständnis für mich und meine Lage, wodurch sie mich allerdings noch mehr aus dem Konzept brachte und mich mit meinem Gefühlswirrwarr alleine ließ.

Seit sie mir sagte, dass ich mir Zeit nehmen soll in Ruhe über alles nachzudenken, sind fast zwei Wochen vergangen.

Innerhalb dieser Zeit haben wir kaum noch was gemeinsam unternommen, wodurch ich allerdings noch besser alles reflektieren konnte.

Der Abstand zu beiden — zu Chan und zu Ryujin — gab mir die optimale Möglichkeit, alles zu bedenken und auf mein Herz zu hören.

Zwar fehlte mir auch Ryujin, doch spürte ich, dass Chan mir mehr fehlte, als sie. Zwar hatte ich es zu Anfang darauf geschoben, dass Freunde für mich schon immer wichtiger waren, als irgendwelche Beziehungen, aber als ich dann daran zurückdachte, wie ich mich damals fühlte, als ich noch in Chan verliebt war, wurde mir klar, dass ich zu dieser Zeit viel glücklicher und nervöser in seiner Nähe war, als zu der Zeit, in der es mit Ryujin angefangen hat und ich in ihrer Nähe war.

Bei Ryujin war es mir tatsächlich ziemlich egal, wie ich auf sie wirkte. Entweder mochte sie mich halt oder nicht. Aber bei Chan wollte ich alles richtig machen. In seiner Gegenwart wollte ich mich in das Beste Licht stellen, das es gab. Ich wollte mich von meiner besten Seite präsentieren. Zwar weiß ich mittlerweile, dass das Schwachsinn ist, sich für eine Person zu verstellen, nur damit man dieser gefiel, aber dennoch zeigte es mir eindeutig, wie sehr ich mehr als Freundschaft zu Chan wollte.

Mittlerweile frage ich mich sogar, ob dieses Verstellen vielleicht sogar der Grund dafür war, dass er meine Gefühle erst so viel später erwiderte.

Als ich merkte, dass Chan meine Gefühle eh nicht erwidern würde, was übrigens erst vor etwas mehr als einem Jahr der Fall war, verblassten meine Gefühle für ihn und ich entwickelte einen Crush auf Ryujin. Deshalb war es mir dann zunehmend egal, was Chan von mir dachte. Ich wurde mehr ich selbst und kaum später gesteht er mir, dass er mehr als Freundschaft für mich empfindet.

Scars {Stray Kids}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt