Kapitel 33: Valentinstag VI ||•Chan und Seungmin•|| (3.591)

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Erzähler:

Nachdem sich Jisung in sein Zimmer zurückgezogen hat, verharrt Chan noch immer eine Weile auf dem Balkon und starrt weiterhin in den für ihn so faszinierenden Abendhimmel und hängt seinen Gedanken nach. Er versteht nach wie vor nicht, wieso Seungmin ausgerechnet am Valentinstag mit ihm reden will. Eigentlich ist er fest davon ausgegangen, dass der Jüngere seinen ganzen Tag bis spät in den Abend oder auch bis zum nächsten Morgen mit seiner Freundin verbringt. Dass es bei ihnen genau so ist, wie bei Changbin und Felix. Schließlich weiß Chan ganz genau, dass keiner der beiden vor morgen Nachmittag hier auftauchen wird. Und natürlich weiß er auch, warum.

Ihre Wohnung ist zwar weitestgehend schalldicht, aber dennoch bekommt man auch hier mit, wenn zwei Menschen in einem der Zimmer gerade Sex miteinander haben. Auch weiß er, wie horny Jugendliche in ihrem Alter am Valentinstag sein können und wie sehr sie die Nähe zu ihrem Partner spüren wollen.

Bei dem Gedanken kann Chan nur lächelnd mit seinem Kopf schütteln.

Er freut sich sehr, dass alle seine Freunde scheinbar jemanden gefunden haben, mit dem sie glücklich sind und mit dem sie so lange wie nur irgend möglich zusammen sein wollen. Für den sie alles tun würden, um ihn glücklich zu machen. Zeitgleich deprimiert ihn das jedoch auch, da er der Einzige ist, der dieses Glück noch nicht gefunden hat. Nebenbei muss er es noch immer irgendwie schaffen, über seine Gefühle für Seungmin hinweg zu kommen.

Nach wie vor weiß er nicht, wie er das anstellen soll.

Er hat gehofft, dass ihm etwas Abstand dabei helfen würde, doch statt Seungmin wenigstens annähernd vergessen zu können, denkt er seitdem sie kaum noch Kontakt zueinander haben nur noch mehr an ihn, als zuvor. Die einzigen Momente, in denen er halbwegs abschalten konnte, waren jene, in denen er irgendwas mit Woojin unternommen hat. Der Ältere hat wirklich ein Talent darin, ihn auf andere Gedanken zu bringen, wofür er ihm nach wie vor auch sehr, sehr dankbar ist. Allgemein ist Woojin eine sehr willkommene Ablenkung für ihn, in vielen Dingen. Er ist echt froh, ihn kennengelernt zu haben.

Seufzend geht Chan schließlich, nach einem Blick auf die Uhr, zurück ins Wohnzimmer und schließt die Balkontür, ehe er sich nun in sein Zimmer zurück zieht, seinen Schreibtisch noch ein wenig aufräumt, welcher voll ist von Arbeitsblättern, Arbeitsheften und Büchern. Alles Sachen, die er für sein Studium braucht. Anschließend stellt er seinen Laptop auf den nun aufgeräumten Tisch, setzt sich auf seinen Stuhl und wartet auf den Anruf von Seungmin. Während dessen beschäftigt er sich noch ein wenig an seinem Handy, wo er sieht, dass Woojin ihm geschrieben hat.

An sich würde er ja antworten, aber seine Gedanken kreisen noch immer ununterbrochen um Seungmin und über den Grund, warum er unbedingt mit ihm telefonieren will, sodass ihm schlichtweg die Motivation fehlt, zu antworten. Aus diesem Grund seufzt er erneut, sperrt sein Handy, verschränkt seine Arme auf der Tastatur seines Laptops und bettet seinen Kopf auf diesen. Mit geschlossenen Augen ist er kurz davor einzuschlafen, als ihn das Geräusch von Skype erschrocken aufsetzen lässt und er den Anruf dabei auch schon aus Versehen annimmt.

Na toll, jetzt konnte ich mich nicht einmal mental darauf vorbereiten, den Anruf anzunehmen., denkt er, als die Stimme Seungmin's auch schon ertönt: „Hey, Hyung. Wie...Wie geht es dir?"

Der Jüngere ist wirklich sehr nervös. Bevor er sich endlich dazu aufraffen konnte, den Älteren anzurufen, musste er sich gefühlt dreißig Mal neu sammeln. Er versteht selbst nicht, warum er nur so nervös ist, dem Älteren seine Gefühle zu beichten. Einen Korb wird er schließlich wohl kaum bekommen, wenn Chan ihm zuerst von seinen Gefühlen erzählt hat. Wobei er dennoch ständig die Befürchtung im Hinterkopf hat, dass er nun zu lange gewartet hat und Chan mittlerweile eben nichts mehr für ihn empfindet, was über das Freundschaftliche hinaus geht.

Scars {Stray Kids}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt