Scars {Stray Kids}

Kapitel 35: So eklig gute Laune (2.138)

Seungmin:

So motiviert wie noch nie zuvor, schwinge ich mich am Montagmorgen sogar noch vor meinem Wecker aus dem Bett, welchen ich auch direkt ausschalte, damit er nicht noch unnötigerweise zu klingeln beginnt. Ich strecke mich einmal ordentlich, ehe ich auch schon mein Zimmer verlasse und ins Bad gehe, um mich in diesem auf den anstehenden Schultag vorzubereiten. Kaum betrete ich den Raum, sehe ich im Spiegel über dem Waschbecken auch schon mein mehr als breites Lächeln, welches ich schon seit Samstagabend nicht mehr ablegen kann. Man müsste meinen, das mein Gesicht mittlerweile schon wehtut, von dem breiten Lächeln, doch dem ist ganz und gar nicht so. Nach wie vor will ich auch gar nichts anderes, als zu lächeln.

Wieso sollte ich auch nicht zeigen, dass ich der so ziemlich glücklichste Junge auf der Welt bin, seitdem Chan und ich nun offiziell ein Paar sind?

Auch wenn es irgendwo etwas seltsam ist, da wir jetzt eine ganze Weile nur noch eingeschränkten Kontakt zueinander hatten und auch nur per Internet zusammenkommen konnten. Dennoch kann mir heute nichts meine Laune verderben. Ich warte nur noch sehnsüchtigst auf den Tag, an dem ich Chan endlich bei mir haben, ihn umarmen und küssen kann. Alles andere ist mir egal.

Gutgelaunt nehme ich nun also eine erfrischende Dusche, schlüpfe in frische Klamotten und begebe mich dann nach unten in die Küche, um mir etwas zu Essen zu machen. Dabei summe ich fröhlich ein kleines Liedchen vor mich her, während meine Gedanken ununterbrochen bei Chan sind. Ich kann einfach nicht aufhören, an ihn zu denken.

„Mach mir auch mal was, Puppy.", ertönt plötzlich hinter mir eine Stimme, weshalb ich mich kurz umdrehe, meine Schwester nur anlächle und mich dann einfach mit einem „Okay." wieder umdrehe, um weiter das Essen zu machen. „Hey, ich war gerade voll unhöflich zu dir. Komm. Fang einen Streit an. Ich möchte mich mit dir streiten.", zieht meine Schwester wiederholt meine Aufmerksamkeit auf sich, womit sie mich nun doch zum Lachen bringt. „Ich streite mich an sich wirklich gerne mit dir, Schwesterchen, aber heute bin ich zu gut gelaunt dafür. Such dir besser jemand anderen, mit dem du dich streiten kannst.", entgegne ich, als ich der Älteren amüsiert durch die Haare wuschel.

„Was ist denn mit dir los?", fragt sie mich überfordert, als sie sich ihre Haare wieder versucht zu richten. Ich hingegen ignoriere sie nur und mache mich noch immer summend wieder an die Vorbereitung des Essens. „Warum hast du heute so eklig gute Laune?", fragt sie mich. „Und wo warst du gestern? Wärst du gestern nämlich hier, hättest du erkannt, dass ich schon seit Samstagabend gute Laune habe." „Ich war halt bei einer Freundin. Und was ist jetzt nun mit dir? Es ist so unglaublich seltsam, dich so viel Lächeln zu sehen." „Ich bin einfach nur glücklich, mit der Person zusammen zu sein, die ich schon seit Jahren bewundere.", entgegne ich lächelnd.

„Seit Jahren? Plural? Ist Ryujin nicht erst letztes Schuljahr auf deine Schule gewechselt?", fragt die Ältere irritiert.
„Ich spreche ja auch nicht von ihr, sondern von Chan, Noona."
„Was? Betrügst du den einen etwa mit dem anderen?"
„Aish! Natürlich nicht! Was denkst du denn von mir? Ich habe mich schon vor drei Wochen von Ryujin getrennt! Hier, lass es dir schmecken. Ich gehe in die Schule.", entgegne ich empört, als ich der Älteren den Teller mit dem von mir gekochten Essen vor sie stelle, ehe ich meinen Rucksack zur Hand nehme.
„Und was ist mit dir? Willst du denn gar nichts frühstücken? Du kannst mich doch nicht einfach hier sitzen lassen, nachdem du mir diese Neuigkeit mitgeteilt hast! Ich will alles wissen!", beschwert sie sich, was ich nur mit einem Lachen kommentiere.
„Iss du nur auf. Ich gehe einfach ins Café und frühstücke dort.", entgegne ich, ehe ich lediglich mit einem kleinen Winken das Haus verlasse, glücklich in Richtung Schule gehe und dabei mein Handy zur Hand nehme, meine Kopfhörer rein mache und den Demos von 3RACHA lausche, die sie uns allen haben zukommen lassen, um Feedback von uns zu erhalten.