Kapitel 14: Unerreichbar (2.277)

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Minho:

„Hyung, iss doch nicht alles weg." beschwert sich Seungmin, als er, während ich in die Schale greife, auf meine Hand schlägt und jene dann auf seinen Schoß stellt. „Eyy. Lass mich doch Popcorn essen. Ich bin nur deinetwegen hier, du Undankbarer, also sei mal etwas freundlicher und lass mich so viel essen, wie ich will." entgegne ich nur, als ich die Schale wieder an mich nehme und erneut etwas von dem Popcorn in meinen Mund nehme.

Popcorn erinnert mich immer an Jisung. Wir haben oft zusammen Filmabende oder Serienmarathons gemacht und dabei durfte dies natürlich nicht fehlen. Irgendwie fühle ich mich dem Jüngeren durch diese kleine Süßigkeit etwas näher.

Ich vermisse meinen Freund einfach so sehr.

Ich frage mich echt, wann ich ihn endlich wieder in meinen Armen halten und küssen kann. Wann ich endlich wieder seine Anwesenheit genießen und seiner wunderschönen Stimme lauschen kann und zwar ganz ohne Internet bedingte Unterbrechungen.

„Du hast ja Recht, Hyung. Ich bin dir auch dankbar, dass du gekommen bist." nuschelt der Jüngere nach meinen Worten und reißt mich somit aus meinen Gedanken. Besorgt richte ich meinen Blick auf Seungmin, der bedrückt auf seine Hände sieht und mit diesen spielt.

„Kann es sein, dass du noch immer nicht schlauer bist, was deine Gefühle für Chan angehen?" frage ich ihn mitfühlend, während ich die Schale Popcorn auf den Nachttisch stelle, ehe ich mich ganz Seungmin widme.

Ich bin zwar echt nicht gut in solchen Sachen, aber ich will mich bessern. Meine Freunde verdienen das. Sie waren immer für mich da. Bauten mich auf, wenn ich am Boden war. Gaben mir Ratschläge, die mir wirklich weiter geholfen haben. Ohne sie hätte ich Jisung vollständig verloren. Deshalb will ich mich bessern, um für sie ein besserer Freund zu werden. Ein Freund, den sie auch verdienen.

„Ich bin einfach so unglaublich verwirrt, Hyung. Ich dachte eigentlich, ich würde Ryujin lieben, aber wenn es wirklich so wäre, dann dürfte ich doch jetzt nicht so sehr an dem Ganzen zweifeln, wie ich es tue. Wenn ich sie wirklich lieben würde, dann dürfte ich mir doch keine Gedanken machen, ob ich auch Gefühle für jemand anderen hege. Und noch dazu für einen meiner besten Freunde."

„Lass mich dir eine Frage stellen, Seungmin. Denkst du mehr an Chan oder mehr an Ryujin?"

Nach meiner Frage sieht mich der Jüngere etwas überrumpelt und auch leicht überfordert an, ehe er nun endlich seine Stimme wieder findet: „Was hat das damit zu tun, Minho?" „Ganz einfach. Die Person, an die du die meiste Zeit denkst, ist die Person, der dein Herz gehört." zucke ich mit den Schultern, woraufhin der Größere plötzlich komplett abwesend wirkt. „Seungmin?" frage ich, doch reagiert er nicht. Selbst als sein Handy beginnt zu klingeln, starrt er noch immer ins Leere.

„Seungmin!" versuche ich es deshalb erneut und wedele nun mit meiner Hand vor seinem Gesicht, woraufhin er endlich wieder zu sich kommt. „Hm?" fragt er. „Dein Handy klingelt." sage ich, während ich auf den Nachttisch an seiner Seite des Bettes weise. „Oh. Du hast Recht." spricht er, ehe er nun neben sich greift und das Handy an sich nimmt. „Es ist Jeongin." informiert er mich, ehe er den Anruf mit den Worten: „Hey, Jeongin. Alles okay?" annimmt und den Lautsprecher einschaltet, damit ich mithören kann.

„Ist Hyunjin bei dir?" fragt Jeongin augenblicklich, ohne auch nur ansatzweise auf die Worte Seungmin's einzugehen. Der Jüngere und ich sehen uns kurz besorgt an, da uns beiden nicht entgangen ist, dass er irgendwie eigenartig klingt. „Nein, ist er nicht. Alles okay bei dir? Du klingst so eigenartig." beantwortet Seungmin die Frage unseres Maknaes, doch auch darauf reagiert er nicht, sondern stellt stattdessen eine andere Frage: „Könnte er bei Minho sein?" Seungmin wendet seinen Blick zu mir, woraufhin er die Frage beantwortet: „Nein, der ist nämlich bei mir."

Scars {Stray Kids}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt