Scars {Stray Kids}

Kapitel 44: Intimität (2.059)

Jisung:

„Geh schon einmal in unser Zimmer. Ich hole uns noch etwas zu trinken für die Nacht.", lächle ich und drücke meinem Freund einen Kuss auf die Wange, ehe ich in die Küche verschwinde und noch höre, wie Minho scheinbar wirklich unser Zimmer ansteuert.

So hole ich aus dem Kühlschrank zwei Wasserflaschen und will eigentlich direkt zurück in mein Zimmer laufen, in welchem Minho auf mich wartet, werde daran jedoch gehindert, als Felix auch nochmal in die Küche kommt.

„Sungie, können wir kurz sprechen?" „Klar. Was gibt's?", frage ich meinen besten Freund, welcher sich nachdenklich auch noch eine Flasche aus dem Kühlschrank holt und sich anschließend an den Tresen lehnt, die Flasche dabei öffnet und einen Schluck aus dieser trinkt. Auch ich lehne mich gegenüber von ihm an die Arbeitstheke und sehe den Jüngeren fragend an.

„Ich finde, wir sollten für Chan eine Abschiedsparty schmeißen."
„Ich auch, aber er will das nicht. Er meinte, er hätte Bedenken, dass er dann zu heulen beginnt und seine Entscheidung, uns alleine zu lassen, gänzlich bereuen wird."
„Weil sich der Herr immer viel zu viele Gedanken macht.", verdreht Felix amüsiert seine Augen, ehe er noch einen Schluck trinkt und dann weiter spricht:
„Ich finde aber, dass Channie-Hyung das verdient hat. Er hat sich jetzt fast ein ganzes Jahr so gut um uns gekümmert. Sind wir ihm das dann nicht schuldig? Es ist schließlich nicht selbstverständlich, dass ein Zwanzigjähriger freiwillig so viel Verantwortung auf sich lädt."
„Ich weiß. Ich bin Channie-Hyung auch wirklich sehr dankbar dafür. Letztendlich ist das Alles schließlich nur wegen meiner Phobie passiert. Deswegen musste Chan's Onkel ihm eine größere Wohnung vermitteln, als zunächst geplant und deswegen sind auch du, Changbin und nun auch Minho hier. Ich fühl mich so schlecht deswegen. Ich wünschte, ich könnte euch allen das irgendwie zurückgeben, aber ich weiß nicht wie. Zudem mache ich nur langsam Fortschritte bei meiner Phobie."
„Du brauchst dich doch nicht schlecht deswegen fühlen. Außerdem hast du uns zu nichts gezwungen. Wir sind freiwillig hier. Und Hauptsache ist doch, dass du nach deinem Rückfall wieder Fortschritte machst, wenn auch nur mit kleinen Schritten. Vorausgesetzt es ist auch wirklich so und du verheimlichst uns nicht wieder etwas."
„Nein, ich habe aus meinem Fehler gelernt. Das kannst du mir glauben.", lache ich und trinke auch einen kleinen Schluck aus einer der Flaschen, ehe ich das eigentliche Thema wieder aufgreife, welches ich unterbrach:
„Chan reist kurz nach seinem Geburtstag wieder nach Seoul. Vielleicht können wir die Abschiedsparty ja als Geburtstagsparty tarnen? Dann dürfte er uns zumindest nicht böse sein."
„Ja, das klingt nach einer guten Idee. Changbin und ich besprechen die grobe Planung und lassen es dich dann wissen, sodass wir anschließend gemeinsam die Einzelheiten besprechen können. Genieße du erstmal, dass du deinen Freund wieder bei dir hast."

So will Felix wieder in Richtung seines Zimmers gehen, macht aber noch einmal auf dem Absatz kehrt, um mir seine Hände auf meine Schultern zu legen und sagt dabei: „Denkt nur dran, zu verhüten und habt es nicht so eilig. Minho soll gefälligst vorsichtig mit deinem jungfräulichen Arsch umgehen, sonst bekommt er es mit mir zu tun." So drückt er mir grinsend noch einen freundschaftlichen Kuss auf die Wange, da er meine Überraschung über seine Worte, die mich paralysieren, nutzt. Er klopft mir noch einmal auf die Schulter, ehe er auch schon gänzlich die Küche verlässt und in sein Zimmer geht. Ich unterdessen räuspere mich einmal kurz, ehe ich mithilfe der Wasserflaschen versuche, meine erhitzten Wangen etwas abzukühlen.

Tja, das war dann wohl seine Rache, weil ich ihn am Valentinstag mit diesem Thema aufgezogen habe...

Jedenfalls gehe ich, als ich das Gefühl habe, die Hitze weitestgehend runtergekühlt zu haben, wieder in mein Zimmer und setze ein Lächeln auf, ehe ich mit den Worten: „Entschuldige, dass es etwas länger gedauert hat. Felix hat mich aufgehalten." die Zimmertür schließe und mich zu meinem Freund umdrehe, der mit meinem Kalender...SCHEIẞE, DER KALENDER!