Kapitel 22: Dankbarkeit (2.271)

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Jeongin:

Müde schlage ich meine Augen auf, doch muss sie augenblicklich wieder zukneifen, da das Licht mich ganz schön blendet. Zeitgleich kuschle ich mich noch etwas näher an die Wärmequelle neben mir, vergrabe mein Gesicht in der Brust dieser und augenblicklich schleicht sich ein glückliches Lächeln auf meine Lippen. Einfach nur, weil ich neben meinem Freund aufwachen kann.

Lächelnd entferne ich mich wieder etwas vom Größeren und starte einen neuen Versuch meine Augen zu öffnen, was mir dieses Mal auch gelingt. So schaue ich nach oben in das Gesicht des Schwarzhaarigen und stelle erfreut fest, dass er noch immer seine Augen geschlossen hat und demzufolge wohl noch am Schlafen ist.

Er braucht diesen Schlaf.

Ich dagegen setze mich langsam, bedacht darauf ihn nicht zu wecken, im Bett auf und strecke mich, ehe ich versuche den Schlafsand aus meinen Augen zu wischen.

Ich werfe noch einen letzten Blick auf meinen noch schlafenden Freund und streiche ihm eine Haarsträhne aus seinem Gesicht, ehe ich ihm einen kleinen, hauchzarten Kuss auf die Stirn drücke und dann meine Beine über den Bettrand schwinge, wo ich mich erneut strecke.

So erhebe ich mich dann vom Bett und verlasse das Zimmer meines Freundes, um aus meiner Jackentasche mein Handy zu holen und mich bei Seungmin und Minho nach dem Befinden der Eltern meines Freundes zu erkundigen.

Gähnend entsperre ich es und setze mich im Wohnzimmer auf die Couch, wo ich dann versuche die Älteren anzurufen.

Tatsächlich nimmt Seungmin auch direkt ab.

„Hey, Innie. Wie geht es Hyunjin?"
„Schläft noch. Und wie geht es seinen Eltern?"
„Sind eben gerade aufgewacht. Minho ist momentan noch im Zimmer und redet mit ihnen."
„Ach echt?" frage ich glücklich über diese guten Nachrichten.
„Ja. Doktor Kim hat sie gerade nochmal untersucht. Es geht ihnen soweit gut. Sie müssen aber mindestens diese Nacht noch zur Beobachtung hier bleiben."
„Das sind gute Nachrichten. Sobald Hyunjin aufgewacht ist, kommen wir auch ins Krankenhaus. Sag das seinen Eltern bitte und auch, dass sie sich keine Sorgen um ihn machen brauchen."
„Mach ich."
„Wissen Jisung, Chan, Felix und Changbin schon Bescheid?"
„Nein, bisher noch nicht. Das machen wir aber gleich. Konzentrier du dich ganz auf Hyunjin und überlass uns den Rest."
„Alles klar. Danke, Hyung."

Somit beenden wir unser Telefonat, weshalb ich wieder von der Couch aufstehe und mich nochmal strecke, ehe ich dann zurück ins Zimmer von Hyunjin schlendere, damit er nicht gleich einen halben Herzinfarkt bekommt, wenn ich nicht da bin, wenn er aufwacht. Ich will ihn nicht auch noch im Krankenhaus besuchen müssen.

Nachdem ich mein Handy auf den Nachttisch gelegt habe, kuschle ich mich wieder neben meinen Freund. Augenblicklich rückt dieser etwas näher an mich, weshalb ich breiter lächeln muss. Während er seinen Kopf leicht in meiner Halsbeuge vergräbt, streiche ich ihm lächelnd durch seine Haare. Kurz verharren wir in dieser Position, ehe ich spüre, wie der Ältere mir leichte Küsse in die Halsbeuge drückt und demzufolge wohl wach ist.

"Guten Morgen, Jinnie." sage ich also lächelnd. "Du meinst wohl eher guten Abend." entgegnet er und sieht mir nun ins Gesicht. "Wo du Recht hast." entgegne ich. "Ich bin so dankbar, dass du bei mir bist." lächelt er leicht. "Das ist doch selbstverständlich. Du bist mein Freund und ich liebe dich." "Das meine ich nicht."

Fragend sehe ich den Größeren an. Was meint er denn dann, wenn nicht die Tatsache, dass ich bei ihm bin, wenn es seinen Eltern und ihm nicht gut geht?

"Natürlich bin ich auch dankbar, dass du dich so um mich sorgst und kümmerst, aber eben nicht nur dafür. Ich bin dankbar, dass du mein bester Freund seit Kindestagen bist. Ich bin dankbar, dass du mit meinen Eltern zu meinen engsten Vertrauten gehörst. Ich bin dankbar, dass du mich liebst und mit mir zusammen bist, auch wenn ich ziemlich anstrengend sein kann."

Scars {Stray Kids}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt