Der Regen trommelte gegen die Fensterscheiben und der Wind pfiff lautstark. Der Himmel war grau. Das Wetter war zum Heulen, aber es passte zu Violets Zustand.
Nervös ging sie im Wohnzimmer auf und ab. Sie wusste nicht, ob sie lachen oder weinen sollte. Sie war nicht einmal seit zwei Wochen zurück von ihren Flitterwochen und schon hatte sie sich nochmal einen Tag freigenommen. Doch nicht, um zu entspannen, sondern um nachzudenken. Das Thema hatte sie schon immer wieder verfolgt, seitdem sie zu Hause war.
Zum Glück hatte Retsbol nichts hinterfragt und George wusste auch nicht, dass sie zu Hause war und einen Nervenzusammenbruch erlitt.
Nur Sophia hatte sie Bescheid gesagt und wartete nun mit pochendem Herzen auf ihre Freundin.
Violet zuckte beinahe zusammen, als sie die Klingel hörte. Mit schnellen Schritten ging sie zu der Tür und öffnete sie. Die Blonde stand dort und sah sie fragend an.
„Soph", keuchte Violet. „Gut, dass du da bist."
„Dir auch einen guten Morgen, liebe Violet. Was gibt es und was soll die Heimlichtuerei?", fragte Sophia als sie in das Haus eintrat. „George hat mir meine Ausrede beinahe nicht abgekauft."
„Was hast du ihm denn gesagt?", fragte Violet und schloss die Tür.
„Ach, nur dass ich gemerkt habe, dass mir die Damenprodukte ausgegangen seien und ich ganz dringend neue brauche. Er hätte es mir sicher abgekauft, aber Fred hat sich daran erinnert, dass ich noch welche habe, worauf ich gesagt habe, dass ich andere Produkte brauche, worauf die beiden mich sehr verwirrt angesehen haben. Ich habe später noch ein klärendes Gespräch mit meinem Freund und du darfst George sicher später auch erklären, was andere Damenprodukte sind."
„Wow", murmelte Violet. „Da wäre mir was anderes eingefallen."
„Brauchst du nun meine Hilfe oder nicht?", erwiderte Sophia und hob ihre Augenbrauen.
„Ja. Komm einfach mit ins Wohnzimmer", sagte Violet und führte sie in den ehemaligen Salon, den George und Violet aber so umdekoriert hatten, dass er nicht mehr an einen Salon aus dem achtzehnten Jahrhundert erinnerte.
„Hast du einen Dumbledore geschluckt oder warum kannst du mir nicht einfach sagen, was Sache ist?", fragte Sophia, aber folgte ihrer Freundin.
Ohne zu antworten, deutete sie auf den Wohnzimmertisch. Sophia starrte darauf, ohne etwas zu sagen.
„Das ist-", wollte Violet, die Stille unterbrechen, doch Sophia fiel ihr ins Wort: „Mir ist bewusst, was da liegt."
Violet räusperte sich, als Sophia zu ihr aufsah. „Er ist positiv."
Violet nickte. Sie spürte, wie sich ein Kloß in ihrem Hals bildete. „Wie der davor und der davor und der davor. Sie waren es alle."
„Wie viele hast du gemacht?", fragte Sophia.
„Fünf." Violets Stimme war nun mehr ein Krächzen als ein wirkliches Wort.
„Das ist das Ergebnis wohl eindeutig", sagte sie ruhig. „Du erwartest ein Kind."
Bei diesen Worten brach Violet endgültig in Tränen aus. Sie hatte es in den letzten zwei Stunden noch unterdrücken können, aber es nun zu hören, war anders. Es fühlte sich so endgültig an.
Sophia war sofort bei ihr und hatte sie in ihre Arme geschlossen. „Hey, alles ist gut", sagte sie und strich Violet über das dunkle Haar. „Ich bin ja da."
„Sophia, ich kann das nicht", sagte Violet zwischen einigen Schluchzern. „Ich kann doch kein Kind großziehen."
„Ich dachte, du wolltest immer Kinder", sagte Sophia verwirrt. „Du und George, ihr wolltet immer einen Haufen von diesen Dingern haben."
DU LIEST GERADE
The Story we write
Fanfiction[Book Two] "And we will never go back to that bloodshed crimson clover, the worst was over. My hand was the one one you reached for all throughout the Great War." London 1998: Der Krieg ist vorbei, und nun? Violet hat ihr Leben lang gekämpft. So wi...