Kapitel 35

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„Es ist ein Junge", verkündete George den beiden Männern, als er einige Stunden später das Zimmer verließ. Er sah müde aus, aber strahlte über das ganze Gesicht. „Ich habe einen Sohn."

Sirius und Ben hatten zwischendurch immer einen kurzen Moment geschlafen, aber George hatte sie in einem Moment erwischt, als sie beide wach waren. Sirius sprang auf. „Wie geht es Violet? Und wie geht es dem Kleinen?"

„Beiden geht es blendend, obwohl Violet sich fühlt als ob sie ‚von ihrem Motorrad überfahren wurde'. Sie hat übrigens nach dir gefragt, Sirius", meinte George.

„Darf ich zu ihr?", fragte Sirius vorsichtig und George nickte. „Super, bevor Sophia wieder da ist. Ich würde gerne meinen Enkel als erstes halten." Er ging in den Raum. Sophia war nach kurzer Zeit gegangen und meinte, sie würde wiederkommen, wenn Fred und sie den Laden dichtmachten.

„Erzähl das bloß nicht Molly", sagte Ben und folgte ihm.

„Meine Mutter wird mir den Kopf abreißen, denn sie weiß noch nichts hiervon", gestand George.

„Du hast es tatsächlich geschafft, Sirius auf deine Seite zu bekommen und deine Mutter gegen dich zu bringen und das alles innerhalb von acht Stunden?", sagte Ben. „Ich bin stolz auf dich, George. Das muss ein großer Tag für dich sein."

„Ja ja", sagte George und trat selbst wieder ein.

Violet saß in ihrem Bett und hielt ein in Tücher gewickeltes Bündel in ihren Armen. „Hi", sagte sie und strahlte selbst über beide Ohren, als sie aufsah und ihren Vater sah.

„Sweetheart", Sirius hatte sich einen Stuhl ans Bett gezogen und setzte sich neben sie, „wie geht es dir?"

„Ich weiß jetzt was Tonks mit dem Luftballon gemeint hat", sagte sie. „Aber ich könnte nicht glücklicher sein. Ich hab einen Sohn auf die Welt gebracht, Papa."

„Ich weiß", sagte Sirius und legte seine Hand auf ihre Schulter. „Ich bin so stolz auf dich und deine Mutter wäre es auch."

„Willst du ihn halten?", fragte sie.

„Sehr gerne", meinte Sirius und nahm das weiße Bündel entgegen, das seine Tochter ihm reichte. Das Kind schlief tief und fest. Sirius konnte es immer noch nicht fassen, wie klein Kinder eigentlich sein konnten. Er konnte auch nicht glauben, dass das hier sein Enkel war.

Als er jung war hatte er sich geschworen, dass er seine Blutlinie nicht weiterführen will. Das war vor Beth. Vor Violet und nun war er froh, dass er diesen Schwur gebrochen hatte, denn sonst würde er hier nicht sitzen und diesen Moment mit den Leuten verbringen, die ihm am wichtigsten waren und naja George.

„Wie heißt er denn?", fragte Ben, der sich hinter Sirius gestellt hatte und seine Hände auf seinen Schultern stützte.

Violet und George tauschten ein Blick aus, bevor Violet wieder zu ihrem Vater sah. „Wir haben uns für den Namen Theodore entschieden", verkündete sie.

„Theodore", wisperte Sirius. „Das ist der Name-"

„Den Mum gewählt hätte, wenn sie einen Sohn gehabt hat. Ich weiß", sagte Violet lächelnd. „Ich mag den Namen."

„Theodore Weasley, muss man sich dran gewöhnen, aber das wird schon", sagte Sirius und wandte sich wieder dem Baby zu.

„Er hat noch einen zweiten Namen", sagte George.

„Was wärt ihr Briten ohne eure zweiten Namen?", sagte Ben.

„Wir sind halt nicht solche Langweiler wie ihr", gab George zurück.

„Könntet ihr euch bitte draußen streiten?", unterbrach Violet die beiden.

„Ja, das ist sicher nicht gut für den kleinen Theodore Sirius", sagte Sirius und legte behutsam eine Hand an das Köpfchen des Kindes.

„Du denkst, ich benenne wirklich mein Kind nach dir?", fragte George und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Nach wem denn sonst? Schließlich bin ich der Großvater des Kindes", gab Sirius zurück. „Meiner Meinung nach gibt es keinen besseren Namen für ein Kind."

„Sein Zweitname ist Regulus", sagte Violet.

„Was?" Sirius' Blick war wieder hochgeschnellt.

„Sein Name ist Theodore Regulus", sagte sie. „Ich fand das passend. Schließlich war dein Bruder kein schlechter Mensch und ich möchte, dass man sich an ihn erinnert."

„Deine Großmutter würde dich umbringen, wenn sie wüsste, dass du den Namen Weasley hinter Regulus setzt, das weißt du?"

„Soll sie sich doch in ihrem Grab umdrehen", sagte Violet. „Ich nenne meine Kinder wie ich will."

„Ich find den Namen klasse", sagte Sirius. Er reichte Theodore wieder an George, damit er beide Arme frei hatte. „Es ist schön, dass du meinen Bruder so ehren willst. Er würde dich aber wahrscheinlich auch erwürgen."

„Er würde damit klarkommen."

„Eines Tages sicher."

☆☆☆

An diesem Abend bekam Violet noch so einige Besuche, sodass sie völlig fertig in ihrem Bett lag und George dabei beobachtete, wie er im Stuhl saß und ihren Sohn im Arm hielt. Ein Moment nur zwischen den dreien.

Es war das perfekte Bild. Der Anfang von etwas ganz Neuem. Von einem normalen Leben, wie es die meisten führten.

„Georgie?" Violet streckte ihre Hand aus, die George ergriff.

„Was gibt es?"

„Ich habe nachgedacht."

„Und über was? Hoffentlich willst du mich nicht abservieren?"

„Nein", sagte Violet. „Ich habe nachgedacht und ich habe entschieden, dass ich ein Buch schreiben will. Ein Buch über Tierwesen. Mein ganz eigenes Buch."

„Das ist eine wundervolle Idee, Violet", sagte er. „Aber jetzt schlaf eine Runde und morgen kannst du weiter darüber nachdenken."

„Ich weiß."

Es wurde einen Moment still, bevor Violet noch einmal das Wort ergriff. „George?"

„Ja?"

„Ich liebe dich."

„Ich liebe dich auch, Violet. Du weißt nicht einmal, wie sehr ich dich liebe."

Violet lächelte und schlief ein.

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