Kapitel 1

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George hasste schwarz. Er hasste diese Farbe über alles. Die Farbe ließ ihn blass wirken und seine roten Haare kamen nicht zur Geltung wie wenn er seine Uniform vom Laden trug.

Trotzdem würde er nicht um die Kleidung herum kommen, wenn er zu der Trauerfeier wollte. Schließlich gehörte es sich so (jedenfalls hatte Sophia im damit in den Ohren gehangen).

Er warf einen letzten Blick in den Spiegel und seufzte, bevor er sich sein Jackett schnappte und ins Wohnzimmer ging.

Dort wartete schon Sophia, die wie immer fabelhaft aussah (George schob es auf die Veelagene, die in ihrem Blut lagen) und Fred, der noch ein wenig schwach wirkte.

Er und Violet waren am vorherigen Abend aus dem St. Mungos Hospital entlassen worden, damit sie an der Feier teilnehmen konnten. Außerdem waren sich die Heiler einig, dass sie wieder ins normale Leben zurückkehren sollten.

Während Fred zurück in die Wohnung gezogen war, ging Violet vorrübergehend zu ihrem Vater.

Sirius hatte sich nach dem Krieg ein nettes Haus am Stadtrand von London gekauft, in das er war. Remus und Tonks wohnten dort auch, bis ihr eigenes Haus einzugsbereit war.

Eigentlich wäre Violet auch zu Fred und George gegangen, aber sie wollte dem Trubel des Ladens aus dem Weg gehen, außerdem tat ihr die Anwesenheit von Teddy Lupin sehr gut. Was auch immer dieses Kind an sich hatte, es zauberte seiner Freundin ein Lächeln auf die Lippen und das machte George glücklich.

"Bist du bereit?", fragte Sophia ihn. "Kingsley wartet sicher nicht auf uns."

"Er vielleicht schon, aber Sirius wird gerne nach Gründen suchen, dich böse anzustarren", sagte Fred und grinste seinen Zwillingsbruder an.

"Danke, dass du mich daran erinnern musst, Fred. Ich hätte es fast vergessen", sagte George missmutig. Sehr zu seinem Leidwesen hatten die bösen Blicke, die George immer wieder von Sirius bekam, nicht aufgehört. Er konnte auch nicht sagen, ob es sich dabei einfach nur um einen Spaß handelte, den Sirius sich daraus machte oder um puren Hass, den er für den Zwillingsbruder empfand.

"Dafür bin ich doch da Bruder." Fred klopfte seinem Zwilling auf die Schulter und sie apparierten zu Dritt nach Hogsmeade.

Als sie dort ankamen, strahlte die Sonne in Georges Gesicht und blendete ihn. Er blinzelte zwei Mal und sah zum Drei Besen, wo er Remus sah, der sich stehend mit Sirius unterhielt.

Der Werwolf schien die Gruppe zu bemerken und winkte sie ihnen zu. Die Stimmung schien ihn ein wenig runterzuziehen, aber George hatte bemerkt, dass es ihm seit Kriegsende besser ging – Vor allem nachdem Kingsley die Hälfte der Regelungen für Werwölfe an seinem ersten Amtstag aufgelöst hatte. Die andere Hälfte verschwand auch Stück für Stück, weswegen sein Leben nun um einiges einfacher war.

"Guten Tag die Herren und die Damen", sagte Fred und nickte Remus und Sirius und Tonks, die mit Violet und Teddy auf der Bank saß, zu. „Und natürlich Klein Remus."

Violet lächelte leicht. Sie hatte Teddy auf dem Arm, gab ihn aber weiter an Remus, als sie aufstehen wollte. Ihr Vater musste ihr dabei aber noch helfen.

Es war erschreckend, wie sehr Violet in den wenigen Tagen seit der Schlacht an Kraft verloren hatte. Sie war blasser als sonst und wirkte wie eine Porzellanpuppe, die George manchmal in Schaufenstern sah. Er hatte das Gefühl, dass der nächste Windstoß sie einfach mitnehmen würde.

"Hi", sagte sie und George hatte das Gefühl, dass sie gleich wieder umkippen würde. Sophia anscheinend auch, denn sie war sofort an Violets Seite und hatte ihren Arm um die Hüfte der Dunkelhaarigen gelegt.

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