Kapitel 21

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Boah, wie ich den Tag danach hasse. Mir ist kotzübel. Meine Haare stinken nach Rauch und stehen in alle Richtungen ab. Auch meine Kleidung stinkt. Oh man. Langsam schlendere ich ins Bad, wo ich mir eine heiße Dusche gönne. Das ist genau das, was ich jetzt dringend nötig habe. Nicht nur um den ekeligen Geruch von mir zu entfernen, sondern auch um etwas frischer zu fühlen.

Unten am Frühstückstisch angekommen, fühle ich mich etwas besser, aber nicht gerade viel, was man mir anscheinend auch ansieht. „Das was gestern passiert ist, wird sich so nicht mehr wiederholen. Verstanden, Fräulein?!" kommt mein großer Bruder wütend ins Esszimmer. Und ich dachte, der muss heute arbeiten. Da habe ich mich wohl zu früh gefreut. Ich verdrehe die Augen. „Wie viel hast du gestern getrunken?" fragt jetzt Ben, der neben mir sitzt. „Ich weiß nicht mehr. Ein bisschen." meine ich schulterzuckend. „Wohl ein bisschen mehr. So wie du aussiehst." mischt sich nun wieder Alex ein. „Musst du heute nicht arbeiten?" frage ich provozierend. „Nein, muss ich nicht. Ich habe heute jede Menge Zeit, um mit dir zu reden. Ist das nicht schön?!" sagt er triumphierend. Ich schüttle nur den Kopf. Der geht mir ja so auf die Nerven, aber ich glaube, dass haben Brüder so an sich.

„Tiana, du wirst nicht mehr aus dem Haus gehen so spät am Abend, ohne dass du mir Bescheid gesagt hast. Ist das klar und deutlich bei dir angekommen?" Ein leises Ja kommt aus meinem Mund und ich denke, dass damit das gegessen ist, aber da habe ich mich getäuscht. Alex redet einfach weiter. „Was wäre gewesen, wenn dich Levin nicht gesehen hätte und dich aufgehalten hätte?" Darauf antworte ich nicht. Uns allen ist bewusst, dass ich einfach gegangen wäre. „Tiana, das ist nicht dein Ernst. Weißt du, welche Sorgen ich mir gemacht hätte, wenn du einfach mitten in der Nacht weg bist? Du kannst nicht einfach das Haus so spät verlassen und niemanden Bescheid sagen." spricht er. „Erstens es war definitiv nicht mitten in der Nacht, als ich gegangen bin und zweitens wusste ja Levin Bescheid, also reg dich mal bisschen ab. Früher hat das auch keinen interessiert, wann ich wo war oder wie viel ich getrunken habe." verteidige ich mich und richte beim letzten Teil meine Augen auf Ben. „Es reicht, Tiana." mischt sich Ben wieder ein. „Ja, es reicht." stimme ich ihm zu.

Wütend stehe ich auf, gehe schnell in mein Zimmer, um mir meine Jacke zu holen und verschwinde dann einfach durch die Haustür. Die können mich einfach mal. Immer ein Drama aus allem machen. Muss das wirklich sein?! Als ich meine Hände in meinen Jackentasche vergrabe, fällt mir auf, dass da noch die Zigaretten drinnen sind. Die muss ich wohl irgendwann letzte Nacht dort hineingesteckt haben.

Bevor ich überhaupt überlege, stecke ich mir auch schon eine davon in den Mund und zünde sie an. Gerade im Moment ist mir vollkommen egal, wie schädlich das eigentlich ist. Ich bin so verdammt wütend. Die werden schon noch sehen, was sie davon haben, wenn sie immer so mit mir reden müssen. Ohne zu merken, stehe ich plötzlich vor der Haustür von Mila. Naja, wenn ich schonmal hier bin, kann ich auch gleich klingeln. Sie muss mir sowieso noch erzählen, wo sie plötzlich hin verschwunden ist. 

Twisted Life   (Big Brother Story)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt