Twisted Life (Big Brother Story)

Kapitel 60

Einige Wochen vergehen. Es passiert nicht viel Spannendes. Ich werde immer wieder von den anderen genervt und mir werden andauernd irgendwelche Regeln vorgeschrieben, an die ich mich halten muss. Um ehrlich zu sein, hat sich mein Verhalten dadurch sehr verändert. Ich bin nicht mehr so rebellisch. Ganz im Gegenteil in den vergangen fünf Wochen bin ich schon fast zum Engel geworden. Ich stelle nichts mehr an, verhalte mich nicht mehr daneben und bin auch von den Noten her in der Schule um einiges besser, da mir hauptsächlich Ben, aber auch Alex, mit meinen Aufgaben und dem Lernen helfen.

Ich weiß gar nicht woher der Sinneswandel plötzlich herkam, der mich zur braven Tiana gemacht hat, aber ich glaube einfach, dass die eine Nacht als Alex mir seine ganze Aufmerksamkeit geschenkt hat, einiges bei mir bewirkt hat. Wir haben uns einen Film angesehen und ich bin auf seiner Brust eingeschlafen. Es war einfach sehr schön dieser Moment und da wurde mir auch klar, dass ich Alex nicht immer verärgern will. Außerdem hat sich unser Verhältnis in letzter Zeit echt sehr verbessert. Wir streiten nicht mehr so viel. Auch mit Ben, Levin und Arian läuft alles viel friedlicher ab.

In der Schule habe ich auch ein paar neue Freunde dazu gewinnen können. Sie heißen Timo, Marcel und Carina. Natürlich bin ich nach wie vor mit Mila befreundet. Wir sind beste Freunde. So eine Freundschaft, wie mit ihr, hatte ich noch nie und diese Freundschaft bedeutet mir unglaublich viel. Ich kann mit Mila einfach über alles reden. Wir können ganze Tage miteinander verbringen, ohne Streit. Wenn mal jemand nichts sagt, entsteht keine peinliche Stille. Es ist einfach wunderbar. Wir, also die Freundesgruppe, die entstanden ist, unternehmen immer irgendwelche schönen Sachen, wie zum Beispiel, dass wir zum See gehen oder ins Kino.

Zudem gehe ich nach wie vor zur Therapie zu Dr. Becker. Es läuft ganz gut. Allerdings muss ich auch sagen, dass ich mit ihm noch nicht über meinen Vater oder meiner Mutter geredet habe. Dazu war ich einfach noch nicht bereit. Fabian, also Dr. Becker, meinte auch, dass ich mir ein Hobby suchen soll. Ich habe viel nachgedacht, welches Hobby ich mir zulegen sollte, aber so richtig fündig wurde ich noch nicht. Ich meine, eigentlich wüsste ich schon etwas, aber ich bin mir nicht sicher. Ich würde gerne in einer Mädchenmannschaft Fußball spielen. Allerdings weiß ich erstens nicht, wo es eine gibt und mir ist es auch irgendwie unangenehm die Neue zu sein und keinen zu kennen. An sich würde ich halt aber schon sehr gerne Fußball spielen, weil mein Interesse bei dieser Sportart schon immer da war. Ich werde mal mit Alex darüber sprechen, ob ich überhaupt darf und wenn er ja sagt, dann werde ich mir einfach einen Verein suchen und wenn mein Bruder dagegen ist, dann hat sich die Sache eh erledigt.