Kapitel 79

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„Tiana." Jeder ist geschockt, vor allem aber Arian, der soeben in mein Zimmer gekommen ist. Nach ein paar Momenten erholt sich Arian wieder von seinem Schock. „Ich glaube, wir sollten uns mal unterhalten." meint er. Bevor er geht, wendet er sich nochmal an uns. „Ihr beide seid in 10 Minuten unten." befiehlt er uns. Wir können nur nicken, was anderes sind wir nicht im Stande. Scheiße! Warum musste er gerade jetzt zum ungünstigsten Zeitpunkt hereinplatzen.

„Haben wir jetzt ein Problem?" fragt mich Max, als er sich gerade anzieht. Ich sitze noch immer im Bett und beobachte ihn dabei. „Ehrlich gesagt, weiß ich es nicht. Bis jetzt hat mich noch keiner von ihnen so mit einem Jungen gesehen." antworte ich ihm nachdenklich.

Keine 10 Minuten später stehen wir auch schon unten im Esszimmer, wo zu meiner Überraschung auch schon mein Bruder sitzt. „Setzt euch." befiehlt Ben. Fehlt ja nur noch Levin und dann wären wir komplett. Ben sieht nicht gerade erfreut über den Besuch von Max aus. Am Tisch ist das Frühstück zubereitet, doch keiner greift zu.

„Also ich bin Arian, das ist Alex und Ben." stellt sich Ari und die anderen vor und zeigt auf jeweils die Anwesenden. „Ehm ... ich bin Max." meint Max nur. Irgendwie wirkt er gerade ziemlich schüchtern, so kenne ich ihn gar nicht. Ein kleines Lächeln stiehlt sich auf meinen Lippen bei diesem Gedanken. „Wir gehen in die gleiche Klasse." steuere ich bei. „Ihr seid zusammen?" fragt dieses Mal mein Bruder. Er sieht mich eindringlich an. Sein Blick ist so intensiv, dass ich mich fast an meiner eigenen Spucke verschlucke. „Nein, sind wir nicht." antwortet Max für mich. „Aha." sagt mein Bruder wenig überzeugt. Warum ist der denn bloß so ernst? Es ist doch nichts passiert.

„Gibt es ein Problem, Alexander?" frage ich provozierend. „Darüber reden wir später." meint er bloß, bevor er aufsteht und geht. „Was ist denn mit dem los?" frage ich die anderen. „Seine Schicht war anstrengend." sagt Ben. Verständlich nicke ich nur. Das Frühstück verläuft ansonsten friedlich. Wir unterhalten uns alle und auch Max verliert mit der Zeit seine Anspannung. Irgendwann jedoch verabschiedet er sich, da er nach Hause muss. Nach dem Frühstück beschließe ich nach oben zu gehen und noch etwas Schlaf nachzuholen, da ich letzte Nacht nicht wirklich viel davon hatte.

Das nächste, was ich mitbekomme ist, dass mich jemand an meiner Schulter wachrüttelt. Verschlafen blicke ich in das Gesicht meines Mitbewohners. Langsam setze ich mich auf. Ben sitzt wie so oft auf der Kante meines Bettes.

„Ich will mit dir sprechen, Tia." sagt er. Völlig verwirrt, da ich mich gerade noch in einer anderen Welt vom Schlafen befinde, nicke ich einfach. „Es geht um Max. Ich frage jetzt einfach direkt. Habt ihr letzte Nacht miteinander geschlafen?" fragt er mich ernst. Habe ich ihn gerade richtig verstanden oder träume ich noch? „Was?" frage ich völlig perplex. „Hattet ihr Sex?" fragt er nochmal. Überfordert starre ich ihn an. „Jetzt schau nicht so. Wir wollen bloß nicht, dass du plötzlich schwanger bist oder eine Krankheit davon bekommst." meint er schon etwas lockerer.

Ben will doch jetzt nicht ernsthaft mit mir dieses Gespräch führen. „Meine Güte. Das ist meine Sache." sage ich bloß, lasse mich zurück aufs Bett plumpsen und drehe mich weg. „Natürlich ist das deine Sache. Wir wollen nur, dass du aufgeklärt bist. Weiß du denn, wie man richtig verhütet?" Das ist nicht sein Ernst?! Frustriert stöhne ich auf. „Man lass mich damit in Ruhe." sage ich genervt. „Wenn du mir keine vernünftige Antwort gibts, dann erzähle ich es dir einfach." meint er. „Also es gibt Kondome. Dabei ist es wichtig, dass man die richte Anwendung befolgt." So startet sein 15 minütiger Vortrag über jegliche Verhütungsmittel.

„Wars das jetzt endlich?" frage ich. „Ja. Außerdem es gibt Mittagessen. Also komm bitte mit runter." strahlt er mich mit seinem Lächeln an. „Ich hasse dich." meine ich nur. „Jaja, komm jetzt." 

Twisted Life   (Big Brother Story)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt