Kapitel 67

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Tiana's Sicht

Zunächst ist alles ganz normal, als ich in die Schule komme. Mila wartet bereits auf mich. „Hey, du!" strahlt sich mich an. „Hey, Mila!" begrüße auch ich sie freundlich. „Was war denn da bitte am Samstag los und warum meldest du dich nicht mehr? Ich glaube, ich habe dir 900 Nachrichten geschrieben und mindestens 50 Mal angerufen." spricht sie direkt das Thema an, welches ich eigentlich vermeiden möchte. Ich will nicht mehr über Alex und unseren Streit sprechen. Ich glaube, es ist einer der heftigsten Streits, die wir jemals hatten, seit ich zu ihm gezogen bin.

„Ehm, also, es war so, dass Alex mich auf den Weg nach draußen mit der Vodkaflasche in der Hand erwischt hat. Daraufhin habe ich Hausarrest bekommen und er hat noch immer mein Handy." erzähle ich ihr seufzend. Sie nickt immer wieder verstehend.

Wir gehen zu unserem Klassenraum, wo wir uns dann auch auf unsere Plätze niederlassen. Kurz nachdem die Klingel zum Unterrichtsbeginn geläutet hat, kommt auch schon unser Lehrer. Allerdings ist er, wie es normalerweise der Fall ist, nicht alleine. Neben ihm steht ein Junge in unserem Alter. Ich habe ihn noch nie gesehen. „Kennst du ihn?" fragt mich Mila von der Seite. Ich schüttle den Kopf. „Du?" frage ich zurück. Allerdings schüttelt auch sie den Kopf. „Liebe Schüler, wie ihr sehen könnt, haben wir seit heute einen neuen Schüler. Möchtest du dich einmal kurz vorstellen?" richtet er sich an den besagten neuen Schüler. Er nickt. „Also, ich bin Maximilian, aber die meisten sagen nur Max zu mir. Ich bin 17 Jahre alt und bin seit letzter Woche hier. Wir sind umgezogen, da mein Vater einen neuen Job hier bekommen hat." erklärt er. „Na schön. Ich hoffe, du findest dich gut zurecht. Wenn du irgendwelche Fragen hast, kannst du dich jederzeit an mich wenden, aber ich bin mir sicher, dass dir auch sehr gerne deine Mitschüler behilflich sein werden." sagt unser Lehrer. Nach der kurzen Vorstellung lässt sich Maximilian auf seinen Platz, der genau hinter mir ist, nieder.

„Der ist doch was für dich, Tia." flüstert mir Mila, während des Unterrichts zu. Zum Glück kann uns sonst keiner hören. „Dein Ernst?! Nach Luca brauche ich keinen anderen." meine ich. „Ach, Tia. Jetzt hab dich nicht so. Du musst dich wieder mit Jungs treffen, glaub mir." spricht sie mir gut zu, woraufhin ich nur meine Augen verdrehen kann.

Immer wieder fängt Mila erneut mit diesem Thema an, was so langsam echt nervig ist. Ich will keinen neuen Freund, oder dergleichen haben. Luca hat mir für die nächsten zwei Jahre gereicht. Obwohl ich schon sagen muss, dass Max nicht schlecht aussieht. Er ist durchtrainiert, hat ein kantiges, symmetrisches Gesicht, was perfekt zu seinem Körper passt. Zudem kann man am Hals, wie auch Arm, einige Tattoos erkennen. Ein typischer Badboy eben.

Nachdem endlich die Mathe-Stunde zu Ende ist, haben wir Pause. Gerade packe ich meine Sachen zusammen. Mila ist schon draußen, da sie noch zur Toilette wollte. „Na Süße, kannst du mir die Schule zeigen?" raunt mir plötzlich eine tiefe Stimme ins Ohr. Ich fahre herum und sehe in das schmunzelnde Gesicht von Max. „Natürlich. Such dir eine andere Prinzessin, der du auf die Nerven gehen kannst." sage ich und setze mein gefälschtes Lächeln auf. Ohne ihn ein weiteres Mal anzublicken, nehme ich meinen Rucksack und gehe in die Cafeteria, wo auch schon Mila auf mich wartet. Max kann mir echt gestohlen bleiben.

Der restliche Schultag verläuft ziemlich zäh. Es passiert nichts weiteres, bis zum Schulende. Mila und ich haben uns bereits verabschiedet. Ich stehe gerade an meinem Spind und räume alle Bücher hinein, die ich nicht zu Hause brauche.

Plötzlich kann ich fühlen, wie jemand direkt hinter mir steht. Ich spüre seinem Atem in meinen Nacken, wo sich sofort meine feinen Haare aufstellen. „Hey meine Prinzessin! Lust, dass ich dich nach Hause bringe?" sagt er ganz leise und ruhig. Langsam drehe ich mich um. Unsere Gesichter sind nur wenige Zentimeter entfernt. Ich kann seinen warmen Atmen direkt auf meinen Lippen spüren. „Noch immer keinen gefunden, der auf deine billigen Angebote eingeht?" frage ich ihn belustigt.

Erst als er einen Schritt zurückgeht, kann ich verstehen, was er überhaupt gemeint hat. Max hält in seiner Hand einen Motorradhelm. Er hat mich gefragt, ob ich gemeinsam mit ihm auf seinem Motorrad fahre. Ganz bestimmt nicht, denke ich mir nur. Auch wenn es eine super Gelegenheit gewesen wäre, Alex und die anderen zu ärgern, denn denen hätte das zu 100 % nicht gepasst. „Du wirst mir schon noch verfallen, Liebes." spricht Max wieder, als er einen Schritt wieder auf mich zugeht. Nach seinen Wörtern dreht er sich sofort um und geht zum Ausgang der Schule. Der spinnt doch!

Twisted Life   (Big Brother Story)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt